Dreitagestour Xela - Lago Atitlan


Publiziert von mannvetter , 28. Januar 2020 um 19:23.

Region: Welt » Guatemala » Quetzaltenango
Tour Datum: 7 Januar 2020
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: GCA 
Zeitbedarf: 3 Tage
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 2500 m
Strecke:33 Kilometer
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Chicken Bus

Sehr populär ist in Guatemala die Verbindung der beiden touristischen Hotspots Quetzaltenango (Xela) und Lago Atitlan zu Fuß in drei Tagen. Das wird von ein paar lokalen Agenturen angeboten, meist recht ähnlich im Wegverlauf und in der Art der Unterbringung. Denn hier wohnt und speist man in Ortschaften bei indigenen Maya-Familien, die ihr Wohnzimmer für ein Essen oder gar zum Schlafen zu Verfügung stellen.
Ein viertel des Wegs geht man auf Straßen oder Pisten, das meiste aber auf Pfaden - und das macht die Sache abwechslungsreich - durch die verschiedensten Vegetationszonen.
Aus Quetzaltenango bringt einen zunächst ein Chicken Bus, mit dem man eh mal fahren sollte, um das unnachahmliche Geklapper, die harte bzw fehlende Federung und dieses Gefühl, dass jeder weitere Meter vermutlich der letzte dieses sehr betagten Fahrzeugs sein wird, einmal zu erleben!
Man fährt bis zur Endstation in Cantel, auf immerhin schon 2600m. Dann geht es gleich mit einer Steilstufe im dichten Wald bis über 3000m los bis zur ersten Hochebene, wo man durch einige kleine Dörfer läuft, durch Mais- und Gemüseplantagen. Danach eine lange Strecke erst auf einem Grat mit viel Sicht auf die Vulkane um Lago Atitlan, dann allmählich in den Wald eintauchend, weit hinab bis in die Gemüsegärten des nächsten Ortes. Dort auf einer Piste bis nach Santa Catarina Ixtahuacan, dem ersten Übernachtungsplatz. Hier haben wir im Rathaus übernachtet, das vor allem aus einer großen Halle besteht (wohl für Versammlungen) sowie einem kleinen Gefängnis (zurzeit leerstehend!), in dem unsere Bastschlafmatten lagerten. Hier durften wir auch ein "Temazcal" besuchen, das es wohl in verschiedensten Größen und Zeremonien gibt. Für diesen Ort (denn es war eine Einrichtung der Dorfgemeinschaft) war es eine Sauna in der Art eines großen Pizzaofens. Also ein gemauerter Backsteinbau mit gewölbter Decke, hoch genug zum Kauern, aber nicht zum Stehen. Groß genug für jeweils zwei Menschen. Beheizt mit Holz und mit jeweils einem Eimer heißen und kalten Wassers, mit dem man sich nach Belieben übergießen konnte. Sehr nett, sehr urig - mit dem kleinen Nachteil, dass bei den ersten Saunawilligen das Holz noch nicht restlos sauber abgebrannt war, weshalb ein gewisser Kohlenmonoxidüberschuss in der Sauna festzustellen war. Ein Proband wurde ohnmächtig, der andere klagte die beiden Tage noch über Kopfschmerzen, musste die Tour schließlich abbrechen. Aber sonst ging's uns gut.
Am nächsten Tag erst auf einer Piste zum nächsten Ort, dann steil hinunter übers Bachbett und wieder hinauf zur nächsten Hochebene bis zum Ort Tzucubal, wo ein Eismann uns versorgte. Danach wieder Abstieg ins nächste Tal, dessen Bachbett einige Male überschritten wird, bis ein steiler Aufstieg nach Xiprian auch den zweiten Tag beendete. Untergebracht bei Don Pedro und seiner Frau, die uns lecker bekochte, gingen wir früh ins Bett, weil am dritten Tag bereits um 4 Uhr geweckt wurde, damit wir pünktlich vor Sonnenaufgang auf einer Wiese unterhalb vom Nariz del Indio wieder in die Schlafsäcke kriechen konnten, um gewärmt die Sonne mit herrlicher Aussicht zu begrüßen. Dazu Kaffee und Frühstück im Freien. Den Abstieg nach San Juan kannte ich schon, Rast in der Kaffeekooperative "La Voz", danach nach San Pedro und Baden im Lago Atitlan.
Alles in allem: nach zwei Wochen Gipfelmania war das für mich mal ein wohltuender Abgesang, den ich mit einem sehr entspannten Bade- und Yogatag in San Marcos am Lago Atitlan krönte. Dann ging es zurück in die Heimat.

Fazit:
Guatemala ist unterschätzt! Auch wenn ich nur das Vulkangebiet zwischen Antigua und Quetzaltenango gesehen und etwa die berühmten Mayastätten wie Tikal ausgelassen habe - ein wunderschönes gebirgiges Land, grün (Nebelwald) und rot (Lava).

Tourengänger: mannvetter


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Geodaten
 47409.kmz

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