Tajumulco - höchster Berg Guatemalas


Publiziert von mannvetter , 26. Januar 2020 um 09:30.

Region: Welt » Guatemala » San Marcos
Tour Datum: 4 Januar 2020
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: GCA 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Per Bus

Der Tajumulco gilt als der höchste Berg Zentralamerikas. So dicht er an der mexikanischen Grenze ist, dennoch sind die weitaus höheren mexikanischen Vulkane z.B. Popocatepetl) 700 Kilometer entfernt.
Natürlich kann man den Tajumulco auch alleine und auf eigene Faust besteigen. Es gibt lokale Busse von Xela, da muss man in San Marcos umsteigen. Ob es auch Busfahrpläne gibt - das ist in Guatemala nicht unbedingt gesagt. Zeit mitbringen! Und die hatte ich nicht, daher habe ich das Ganze organisiert in einer Gruppe gemacht. Geht auch in einem Tag, aber hier sind die "Overnight"-Touren meist die bessere Wahl, das war auch bei uns ganz deutlich.
Von Quetzaltenango sind es zwei bis drei Stunden mit einem Shuttle-Bus über San Marcos, bis man beim Pass auf 3000m Höhe ankommt, von dem es im Grunde nur noch ein geradliniger Anstieg bis zum Gipfel ist. Wegfindung ist hier kein Problem, zunächst auf einer Forstpiste, die man in Kurven abkürzen kann, dann nur noch ein schöner Pfad durch den Nebelwald, später kommt man dann auf den Nordgrat. Wir waren bald im Nebel eingehüllt, das war kalt und feucht. Eine Tagestour-Gruppe kam uns entgegen, die waren zu spät auf dem Gipfel gewesen, hatten dort auch nur noch White-out vorgefunden.
Der Campground auf 4000m ist auf einem Plateau zwischen den beiden Gipfeln in lockerem Kiefernwald. Hier gab es Lunch, dann wurde es kalt und die Zeit lang, wenn man nichts zu tun oder zu wandern hat. Allerdings drückte die Sonne, ich hielt es nicht mehr aus und ging auf eigene Faust schon mal los. Und wurde belohnt, der Seitengipfel La Concepcion war schon über den Wolken und frei! Allmählich schälte sich alles heraus, die Wolkendecke senkte sich. Auch auf den Hauptkrater rannte ich noch, sparte mir den Gipfel aber für morgen aus. Sonnenuntergang auf dem Seitengipfel, dann mit Stirnlampen zurück zum Camp. Hier gab es Kaffee, Tee und Nudeln.
Am nächsten Morgen um 4 Uhr mit Stirnlampen und Schlafsäcken im Gepäck los. Um 5 Uhr waren wir auf dem Gipfel, legten uns in die Schlafsäcke mit Blickrichtung Osten. Denn hier begann das wunderbare Farbenspiel, hier schälten sich alle die Vulkane Guatemalas in einer Reihe heraus, von denen ich einige besteigen konnte (einer stand noch aus, den schaffte ich am folgenden Tag). Wir waren nur eine Touristengruppe, aber ca 30 Einheimische. Es war Sonntag und für Guatemalteken gehört die Besteigung des höchsten Gipfels nicht bloß kulturell zum Pflichtprogramm, es hat wohl auch eine religiöse Dimension. Einige brachten Blumen mit und legten sie auf dem Gipfel nieder.
Zum nahen Vulkan Tacana, der auf der mexikanischen Grenze steht, gibt es eine schöne Legende: Tajumulco und Tacana sind zwei verzauberte Liebende, die nur einmal im Jahr zusammenkommen können, wenn nämlich der Schatten des Tajumulco genau vor den Berg Tacana passt. Diesen Zeitpunkt hatten wir wohl ziemlich genau getroffen!
Der Abstieg erfolgt auf gleichem Weg, ist natürlich bei solchem Kaiserwetter ein ganz anderer Genuss als der Nebelaufstieg.
Alles in allem: sehr zu empfehlen!

Tourengänger: mannvetter


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Kommentare (1)


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TeamMoomin hat gesagt: Danke für
Gesendet am 27. Januar 2020 um 13:21
all die tollen Berichte, echt super tolle Bilder hast du da mitgebracht. Da wächst die Vorfreude gewaltig :-)


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