Selun Ostgipfel
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Schatz, es ist auch nicht gefährlich, was Du machst?
Uups, eine Frage mit Konfliktpotential. Zweifellos. Dann wollen wir die Sache doch mal sorgfältig ergründen.
Die gute Nachricht zuerst: Hinter der Frage steckt die Aussage, dass hier jemand - in diesem Fall
ossi, wer hätte das gedacht - im weitesten Sinne geliebt wird und sich eine andere Person freut, diesen jemand am Abend wieder zu sehen, lebend.
Nun könnte dieser jemand einfach mit "Nein, natürlich nicht" antworten und die Sache wäre gegessen. Aber so einfach ist das nicht. Das Gelände ist potentiell gefährlich, auch wenn die Tour subjektiv nicht zwingend als besonders anspruchsvoll wahrgenommen wird. Der Schlüsselhang bringt es auf knapp 45° und er bricht auf einer Seite in Felsen ab, das wäre also klassisches gefährliches Lawinengelände mit möglichen schwerwiegenden Folgen.
Vermutlich will die Herzensdame aber nur wissen, ob sich der "Jemand" gut vorbereitet hat, sich also angemessen um die Tour, die persönlichen Fähigkeiten, das Wetter und das Lawinenbulletin gekümmert hat. Sie fragt also eher nach der Risikoabwägung als nach der Gefahr.
Aha, dann könnte der "Jemand" also sagen: "Schatz, das Risiko ist klein", aber das klingt in den Ohren eines besorgten Mitmenschen ohne Skitourenkenntnisse irgendwie nach Ausrede. Und wenn etwas in den Ohren eines besorgten Mitmenschen ohne Skitourenkenntnisse nach Ausrede tönt, dann entsteht ein Konfliktpotential. Da ist der gemütliche Star-Trek-Abend natürlich akut gefährdet...
Die ideale Variante (S): Die geht so, dass man auf Selamatt startet, den Gipfel erreicht und anschliessend nach Horb oder Starkenbach hinunterfährt. Das gibt nicht allzu viel Aufstieg und eine interessante Abfahrt mit vielen Höhenmetern, aber ohne lange Traversen. Dazu muss es aber Schnee haben. Denn ohne Schnee kann man auch nicht auf Schnee Skifahren, das habe ich mal in einer Zeitung gelesen.
Die angepasste Variante (S): Kein Schnee im Tal, gute Verhältnisse beim Start auf der Selamatt. Ich wähle die planierte Winterwanderpiste bis zum Thurtalerstofel. Das bedeutet viel horizontale Strecke, geht aber sehr fluffig-flowig. Nach dem Thurtaler Stofel steigt man langsam auf, die Grundrichtung nach Westen beibehaltend. Sobald man das Alphaus "Torloch" sieht, zielt man auf das Gelände wenig oberhalb des Alpgebäudes und kommt so geradewegs an die richtige Stelle. Nun quert man das Chalttal ohne Höhenverlust und peilt den Selun Ostgipfel an, hierbei besonders den auffälligen dreieckigen Felsen im unteren Teil des Gipfelhangs.
Beim dreieckigen Felsen und knapp 40° ist für mich Schluss mit Spitzkehren und ich binde die Skis auf. Der Hang misst hier zwischen 40° und 45°, flacht in Richtung Gipfelgrat aber wieder ab. Skidepot auf dem Gipfelgrat und in wenigen Minuten zum Gipfel.
Rassige Abfahrt bis zum Gelände oberhalb des Torlochs. Keine Gegensteigung. Auch vom Torloch zum Brisizimmer kommt man gut und flüssig ohne Gegenanstieg vorwärts, wenn man nicht allzu früh gerade hinuntersticht zum Thurtaler Stofel. Dies wäre freilich interessanter, weil man dann nach Horb ins Thurtal runterfahren könnte.
Meine Wenigkeit muss vom Brisizimmer zur Selamatt hinuntergleiten, was nicht mehr sonderlich berauschend ist. Für ein nächstes Mal lohnt es sich, beim Brisizimmer nochmals einige Höhenmeter aufzusteigen und anschliessend etwas rassiger zur Selamatt zu gelangen.
Verhältnisse am Tourentag: Trotz eher bescheidener Schneemengen ab 1200 Metern absolut ausreichend. Nach vielen sonnigen, windstillen Tagen hat sich der Schnee in den schattigen Steilhängen aufbauend umgewandelt. Zum Skifahren eine angenehme Sache, im (nur kurzen) Fussaufstieg teilweise ein bisschen mühsam. Neben dem erwähnten Schnee findet man vielerorts auch kompakten Windharsch. Nach dem nächsten grossen Schneefall werden die steilen Schattenhänge wegen der aufbauend umgewandelten Schneeschicht für längere Zeit sehr heikel sein.
Vielleicht fragt sich die geneigte Leserschaft, ob
ossi den gemütlichen Star-Trek-Abend hat retten können. Ja, hat er. Die Herzensdame hat wahrscheinlich -wie oben intellektuell hervorragend erläutert- den Begriff "Risiko" mit dem Begriff "Gefahr" besetzt. Das ist zwar ungenau, aber das spielt in diesem Fall keine Rolle. Ich kann nach sorgfältiger Abwägung aller Einflussfaktoren gut und gerne für mich behaupten, dass das Risiko gering ist. Also antworte ich einfach in der Terminologie der Herzensdame: "Nein Schatz, die Tour ist nicht gefährlich". Und nun klingt es auch nicht nach Ausrede.
Tour mit
ossi
Uups, eine Frage mit Konfliktpotential. Zweifellos. Dann wollen wir die Sache doch mal sorgfältig ergründen.
Die gute Nachricht zuerst: Hinter der Frage steckt die Aussage, dass hier jemand - in diesem Fall

Nun könnte dieser jemand einfach mit "Nein, natürlich nicht" antworten und die Sache wäre gegessen. Aber so einfach ist das nicht. Das Gelände ist potentiell gefährlich, auch wenn die Tour subjektiv nicht zwingend als besonders anspruchsvoll wahrgenommen wird. Der Schlüsselhang bringt es auf knapp 45° und er bricht auf einer Seite in Felsen ab, das wäre also klassisches gefährliches Lawinengelände mit möglichen schwerwiegenden Folgen.
Vermutlich will die Herzensdame aber nur wissen, ob sich der "Jemand" gut vorbereitet hat, sich also angemessen um die Tour, die persönlichen Fähigkeiten, das Wetter und das Lawinenbulletin gekümmert hat. Sie fragt also eher nach der Risikoabwägung als nach der Gefahr.
Aha, dann könnte der "Jemand" also sagen: "Schatz, das Risiko ist klein", aber das klingt in den Ohren eines besorgten Mitmenschen ohne Skitourenkenntnisse irgendwie nach Ausrede. Und wenn etwas in den Ohren eines besorgten Mitmenschen ohne Skitourenkenntnisse nach Ausrede tönt, dann entsteht ein Konfliktpotential. Da ist der gemütliche Star-Trek-Abend natürlich akut gefährdet...
Die ideale Variante (S): Die geht so, dass man auf Selamatt startet, den Gipfel erreicht und anschliessend nach Horb oder Starkenbach hinunterfährt. Das gibt nicht allzu viel Aufstieg und eine interessante Abfahrt mit vielen Höhenmetern, aber ohne lange Traversen. Dazu muss es aber Schnee haben. Denn ohne Schnee kann man auch nicht auf Schnee Skifahren, das habe ich mal in einer Zeitung gelesen.
Die angepasste Variante (S): Kein Schnee im Tal, gute Verhältnisse beim Start auf der Selamatt. Ich wähle die planierte Winterwanderpiste bis zum Thurtalerstofel. Das bedeutet viel horizontale Strecke, geht aber sehr fluffig-flowig. Nach dem Thurtaler Stofel steigt man langsam auf, die Grundrichtung nach Westen beibehaltend. Sobald man das Alphaus "Torloch" sieht, zielt man auf das Gelände wenig oberhalb des Alpgebäudes und kommt so geradewegs an die richtige Stelle. Nun quert man das Chalttal ohne Höhenverlust und peilt den Selun Ostgipfel an, hierbei besonders den auffälligen dreieckigen Felsen im unteren Teil des Gipfelhangs.
Beim dreieckigen Felsen und knapp 40° ist für mich Schluss mit Spitzkehren und ich binde die Skis auf. Der Hang misst hier zwischen 40° und 45°, flacht in Richtung Gipfelgrat aber wieder ab. Skidepot auf dem Gipfelgrat und in wenigen Minuten zum Gipfel.
Rassige Abfahrt bis zum Gelände oberhalb des Torlochs. Keine Gegensteigung. Auch vom Torloch zum Brisizimmer kommt man gut und flüssig ohne Gegenanstieg vorwärts, wenn man nicht allzu früh gerade hinuntersticht zum Thurtaler Stofel. Dies wäre freilich interessanter, weil man dann nach Horb ins Thurtal runterfahren könnte.
Meine Wenigkeit muss vom Brisizimmer zur Selamatt hinuntergleiten, was nicht mehr sonderlich berauschend ist. Für ein nächstes Mal lohnt es sich, beim Brisizimmer nochmals einige Höhenmeter aufzusteigen und anschliessend etwas rassiger zur Selamatt zu gelangen.
Verhältnisse am Tourentag: Trotz eher bescheidener Schneemengen ab 1200 Metern absolut ausreichend. Nach vielen sonnigen, windstillen Tagen hat sich der Schnee in den schattigen Steilhängen aufbauend umgewandelt. Zum Skifahren eine angenehme Sache, im (nur kurzen) Fussaufstieg teilweise ein bisschen mühsam. Neben dem erwähnten Schnee findet man vielerorts auch kompakten Windharsch. Nach dem nächsten grossen Schneefall werden die steilen Schattenhänge wegen der aufbauend umgewandelten Schneeschicht für längere Zeit sehr heikel sein.
Vielleicht fragt sich die geneigte Leserschaft, ob

Tour mit

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ossi

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