Im Nebel hoch auf die Chrüzegg


Publiziert von CampoTencia , 30. Dezember 2019 um 08:07. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:28 Dezember 2019
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Zürcher Oberland 
Aufstieg: 680 m
Abstieg: 650 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Bus/Postauto nach Ricken, Kirche
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit dem Bus/Postauto nach Atzmännig, Schutt
Kartennummer:1113 Ricken

Der Hochnebel hängt tief, also gute Aussichten, dass wir den Nebel durchstossen und die Sonne geniessen werden. Wir starten bei der Kirche auf dem Ricken. Die ersten 100 Hm geht es auf der asphaltierten Strasse zur Scheune in Schwantlen hoch. Von nun an wandern wir bis zum Wald hoch fast ausschliesslich über Wiesenwege. Die Sicht ist getrübt, ein einzelner Sonnenstrahl trifft gegen Oberricken auf ein Hügelchen. Im Anstieg über den Grashang gegen Hinteres Eggli hoch stechen wir immer mehr in den Nebel ein. Der Anblick von Raueis an den Ästen lässt uns die Jacken noch besser schliessen. Und die geschlossene Scheune auf dem Eggli-Grat lädt auch nicht gerade zu einer Rast ein, sodass wir gleich weiter marschieren.
 
Kaum haben wir den Wald betreten, stossen wir auf den ersten, markanten Nagelfluhdamm. Es handelt sich um Nagelfluhbänder, die vom Schmalstein bis hierher das Gelände durchlaufen. Das Überschreiten erleben wir als Balanceakt. Der Kitzel ist bald vorbei und wir erreichen die Untere Tweralp. Immer mehr schreiten wir durch verwehten Schnee, bis wir in den nächsten Wald eintreten und eine gesicherte Steilstufe erklimmen müssen. In der Querung unter dem Tweralpspitz ist der Nebel so dicht, dass wir froh sind, einer verblasenen Spur folgen zu können.
 
Die Wegweiser auf der Oberen Tweralp sind mit Eis überdeckt. Steigen wir westwärts ab gegen Schutt oder marschieren wir wie geplant weiter? Sonnenschein ist zwar nicht mehr zu erwarten, aber die Hoffnung auf einen heissen Kaffee im (hoffentlich) geöffneten Gasthaus auf der Chrüzegg treibt uns weiter. Begleitet von einer eisigen Bise steigen wir auf dem Sattel hoch und sind froh, als wir im Windschatten der Chrüzeggalp die letzten Kurven vor dem Berggasthaus hinter uns bringen können. Keine Fahne am Masten begrüsst uns, das Haus sieht verlassen aus. Pech gehabt? Ein Griff an der Türklinke lässt unsere Herzen höher schlagen: nicht geschlossen! Bei heissem Kaffee, Pommes und Birnenweggen geniessen wir die Wärme und den herzlichen Empfang.
 
Es wurde also nichts mit der Wintersonne. Nebel hüllt uns immer noch ein, als wir aufbrechen. Das Gipfelkreuz auf dem Chümibare lassen wir für einmal rechts liegen und steigen auf dem leicht abfallenden Weg in Richtung Chamm ab. Wie um uns zu foppen, lichtet sich der Nebel 200 Hm tiefer und die Konturen von Schwarzenberg und Guntliberg werden sichtbar. Der Blick zurück zeigt uns die Chrüzegg immer noch im dichten Nebel. Je länger wir absteigen, umso weniger wird der Schnee und es wird wärmer. Im vollen Sonnenschein öffnen wir die Jacken und ziehen die Handschuhe aus. So viel also von einer sonnigen Tour auf die Chrüzegg!
 
In Atzmännig Schutt sind wir uns aber doch einig: es war eine lohnende Nebeltour!
 

Tourengänger: CampoTencia, Krokus


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