Muslone - Senter de Luf - Cima Comer (1279 m) - Monte Denervo (1459 m)

Man soll vorsichtig sein mit Begriffen wie Top-Tour und ähnlichem, aber heute dürfen wir den vielleicht verwenden. Die Cima Comer hatten wir ja schon besucht, heute soll es über den Senter de Luf nach oben gehen. Wir spazieren in nördlicher Richtung durch Muslone, passieren die Kirche San Matteo und halten uns links auf die Via dei Greggi. Bald zweigt links der Wanderweg No 45 "Senter de Luf" ab.

An der Südseite der Cima Comer führt uns nun der Steig nach oben, immer mit schönen Ausblicken zum See und zum Baldo. Es hat einige Seilsicherungen, mal gut, mal weniger gut in Schuss, die Ausgesetztheit hält sich in Grenzen. Ein sicherer Tritt und etwas Schwindelfreiheit schaden jedoch nicht. 

Nach etwa anderthalb Stunden erreichen wir den Normalweg, der von Sasso nach rechts zur Cima Comer führt. Hier erwartet uns das gewohnt umfassende Panorama. Heute wollen wir aber noch für uns unbekanntes Terrain erkunden. Dazu steht zunächst der Monte Denervo an. 

In nordwestlicher Richtung steigen wir in den Sattel ab und halten uns Richtung Monte Denervo, die Abzweige nach rechts u.a. zur Malga Premaur lassen wir unbeachtet. Ebenfalls schön von der Sonne beschienen erreichen wir den Kreuzgipfel des Monte Denervo mit Aussicht.

Der höchste Punkt des Bergleins ist mit wunderschönen alten Buchen bewachsen, jetzt im Winter bieten sich daher unbelaubte schöne Ausblicke Richtung Westen. Entgegen unserer Befürchtung liegt die Malga Denervo nach der Überschreitung nicht im Schatten, nochmal ein guter Spot für einen Stopp.

Über deren Wiesen führt nun der Weg 35 nach Osten. Jetzt muss man ein bisschen aufpassen, denn der Pfad verliert sich hin und wieder, es wird steiler. Die Richtung ist aber eindeutig vorgegeben. Auf ca. 1150 m mündet der Pfad von der Malga Premaur ein, hier halten wir uns links. Vor der Einöde Casina Piazze erreichen uns sogar nochmals wärmende Sonnenstrahlen. Am südöstlichen Ende des Geländes steht versteckt eine Kapelle, sie ist in einem kleinen Wäldchen nicht auf den ersten Blick zu erkennen.

In einem weiten Rechtsbogen wandern wir schliesslich nach unten, immer wieder den Blick auf die abendlich beschienen Westflanken des Baldomassivs richtend. Auf 900 m Höhe geht's zunächst scharf links und dann wieder mit ein paar Schlenkern im Rechtsbogen auf dem steilen Betonsträßchen zurück nach Muslone.

In unserem Fall war trotz der starken Niederschläge der jüngsten Vergangenheit der Senter de Luf trocken. Das sollte er auch sein, sonst sind die felsigen Passagen wahrscheinlich ziemlich glatt. Ab der Malga Denervo sind die Markierungen recht spärlich und der Pfad scheint wenig begangen, man sollte ein bisschen Orientierungssinn mitbringen. Alles in allem eine wunderschöne Runde, kann man mal wieder machen.