Sulzfluh (2817m) - Goldener Oktober im Rätikon
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Die Sulzfluh ist einer der mächtigsten Berge im Rätikon und prahlt geradezu mit seiner schroffen Südwand über der sanften Schweizer Almlandschaft bei St. Antönien. Trotz des schroffen Äußeren ist die Sulzfluh durch den Gemschtobel auf der "Hinterseite" auch für Otto Normalwanderer zu besteigen. Kein Wunder also, dass sie schon länger auf meiner Liste steht - das einzige Manko stellte allerdings die lange Zufahrt aus dem Schwabenländle dar - ohne Vignette praktisch nicht als Tagestour machbar. Umso praktischer also, dass der maxl ebenso wie ich noch das wunderbare Herbstwetter nutzen wollte und zufällig noch ein Schweizer Pickerl hatte.
Unser Plan war, durch einen späten Start dem an diesem Top-Wetter wohl doch recht zahlreichen Sulzfluh-Aspiranten so gut es geht aus dem Weg zu gehen. Daher starteten wir erst um kurz vor zwölf am vollen P 6 kurz vor Partnun, dem letztmöglichen (legalen) Parkplatz im Tal. Über die Straße, der man zunächst für gut 700 m folgt, sowie einem kleineren Steig gewinnt man das Berghaus Alpenrösli in der Almsiedlung Partnun. Kurz danach zweigten wir nach links über den Schanielabach ab und querten den freien Hang schräg nach oben an einigen Schuppen vorbei bis zum P. 2124 unter einer Steilstufe. Durch ein kleines Kar und die eben angesprochene, mit Ketten gesicherte Steilstufe (T3+) gelangt man auf eine Wiesenfläche unter dem Gemschtobel, dessen schluchtartige, weitläufige Rinne man nun vor sich hat; auch ist der Gipfelfels der Sulzfluh schon sichtbar, es zieht sich aber noch ziemlich durch den Tobel. Durch Geröll, das mit kleineren Stufen abwechselt, stiegen wir zwischen den Felswänden nach oben, begleitet durch lautstarke Unterhaltungen, die mit dem zugegebenermaßen recht starken Wind den Tobel hinab schallten. Am oberen Ende des Gemschtobels - Wisse Platte und Schijenflue gegenüber sind mittlerweile gleich hoch - steilt das Gelände noch etwas auf, wodurch man an den teils flachen, teils spitzen Kalkplatten ab und an die Hände aus den Hosentaschen nehmen kann (T3+), aber der Weg ist vorbildlich markiert.
Auf dem Karrenplateau bei P. 2690 angekommen, öffnet sich der Blick erstmal gen Norden zu den Drei Türmen und der unnahbar wirkenden Kleinen Sulzfluh sowie der alle Blicke auf sich ziehenden Zimba. Kurz nach dem Weigweiser begann der Schnee, der zwar hartgefroren war, aber dennoch keine größeren Probleme darstellte. Zur Not konnte man gut zwischen den Schneefeldern von Felsplatte zu Felsplatte balancieren, hierbei sollte man jedoch auf potentielle unter dem Schnee verborgene Löcher im Karst achten. Über einen letzten Bogen gewinnt man die Kammhöhe und schließlich das Gipfelmassiv der Sulzfluh mit ihrem mächtigen Kreuz, das wir nach gemütlichen knappen drei Stunden erreichten. Eine größere, lautstarke Gruppe von Begehern des Südwand-Klettersteigs kam uns kurz vor dem Gipfel (zum Glück) im Abstieg entgegen, sodass wir uns den höchsten Punkt einzig mit einem (ruhigen) Pärchen teilen mussten - Plan aufgegangen, würde ich sagen.
Zum Ausblick brauche ich nicht viel zu sagen, ich denke die Fotos sprechen für sich. Aufgrund der im Süden vorgelagerten, vier- bis fünfhunder Meter niedrigeren Berge des Prättigaus reicht der Blick vor allem in diese Richtung sehr umfassend; Highlight ist natürlich die Silvretta im Südosten, deren markante eingezuckerte Dreitausender sich dem Betrachter wie an einer Perlenkette aufgereiht präsentieren. Aufgrund der hier oben doch recht kräftigen und frischen Böen machten wir uns nach einer Dreiviertelstunde wieder an den Abstieg, bei dem wir im schönen Abendlicht noch einen Schlenker über den kleinen Partnunsee machten.
Schwierigkeiten/Gehzeiten:
Fazit:
Hätten wir dieses top Wetter nicht genutzt, hätten wir uns glaube ich ziemlich in den Allerwertesten gebissen. Die Sulzfluh ist aufgrund ihrer Lage und ihrer Höhe prädestiniert für sonnige Herbsttage, die Sicht wahrlich umfassend vom Glärnisch im Westen bis zu den Ötztalern im Osten. Voraussetzung ist natürlich wenig Schnee in der Höhe, was im Herbst naturgemäß nicht immer, aber vielleicht immer öfter der Fall ist. Eine später bzw. sehr früher Start bietet sich natürlich an - auch in der Nebensaison -, dann kann man diesen wirklich schönen Berg auch genießen, mit Klettersteiggehern ist an den insgesamt drei Klettersteigen im Gebiet um die Sulzfluh aber natürlich meistens zu rechnen.
Unser Plan war, durch einen späten Start dem an diesem Top-Wetter wohl doch recht zahlreichen Sulzfluh-Aspiranten so gut es geht aus dem Weg zu gehen. Daher starteten wir erst um kurz vor zwölf am vollen P 6 kurz vor Partnun, dem letztmöglichen (legalen) Parkplatz im Tal. Über die Straße, der man zunächst für gut 700 m folgt, sowie einem kleineren Steig gewinnt man das Berghaus Alpenrösli in der Almsiedlung Partnun. Kurz danach zweigten wir nach links über den Schanielabach ab und querten den freien Hang schräg nach oben an einigen Schuppen vorbei bis zum P. 2124 unter einer Steilstufe. Durch ein kleines Kar und die eben angesprochene, mit Ketten gesicherte Steilstufe (T3+) gelangt man auf eine Wiesenfläche unter dem Gemschtobel, dessen schluchtartige, weitläufige Rinne man nun vor sich hat; auch ist der Gipfelfels der Sulzfluh schon sichtbar, es zieht sich aber noch ziemlich durch den Tobel. Durch Geröll, das mit kleineren Stufen abwechselt, stiegen wir zwischen den Felswänden nach oben, begleitet durch lautstarke Unterhaltungen, die mit dem zugegebenermaßen recht starken Wind den Tobel hinab schallten. Am oberen Ende des Gemschtobels - Wisse Platte und Schijenflue gegenüber sind mittlerweile gleich hoch - steilt das Gelände noch etwas auf, wodurch man an den teils flachen, teils spitzen Kalkplatten ab und an die Hände aus den Hosentaschen nehmen kann (T3+), aber der Weg ist vorbildlich markiert.
Auf dem Karrenplateau bei P. 2690 angekommen, öffnet sich der Blick erstmal gen Norden zu den Drei Türmen und der unnahbar wirkenden Kleinen Sulzfluh sowie der alle Blicke auf sich ziehenden Zimba. Kurz nach dem Weigweiser begann der Schnee, der zwar hartgefroren war, aber dennoch keine größeren Probleme darstellte. Zur Not konnte man gut zwischen den Schneefeldern von Felsplatte zu Felsplatte balancieren, hierbei sollte man jedoch auf potentielle unter dem Schnee verborgene Löcher im Karst achten. Über einen letzten Bogen gewinnt man die Kammhöhe und schließlich das Gipfelmassiv der Sulzfluh mit ihrem mächtigen Kreuz, das wir nach gemütlichen knappen drei Stunden erreichten. Eine größere, lautstarke Gruppe von Begehern des Südwand-Klettersteigs kam uns kurz vor dem Gipfel (zum Glück) im Abstieg entgegen, sodass wir uns den höchsten Punkt einzig mit einem (ruhigen) Pärchen teilen mussten - Plan aufgegangen, würde ich sagen.
Zum Ausblick brauche ich nicht viel zu sagen, ich denke die Fotos sprechen für sich. Aufgrund der im Süden vorgelagerten, vier- bis fünfhunder Meter niedrigeren Berge des Prättigaus reicht der Blick vor allem in diese Richtung sehr umfassend; Highlight ist natürlich die Silvretta im Südosten, deren markante eingezuckerte Dreitausender sich dem Betrachter wie an einer Perlenkette aufgereiht präsentieren. Aufgrund der hier oben doch recht kräftigen und frischen Böen machten wir uns nach einer Dreiviertelstunde wieder an den Abstieg, bei dem wir im schönen Abendlicht noch einen Schlenker über den kleinen Partnunsee machten.
Schwierigkeiten/Gehzeiten:
Parkplatz - Partnun/Alpenrösli | 0:30 h | T1 | Teerstraße und breiter Wanderweg |
Alpenrösli - Einstieg Gemschtobel (P. 2158) | 0:50 h | T2 | problemloser Steig |
P. 2158 - Sulzfluh | 1:40 h | T3+ | zu Beginn kurzzeitig Seilsicherung, im Tobel überwiegend Geröll mit karstigen Steilstufen; gut markiert |
Abstieg | 2:30 h | s. o. | s. o., Abstecher über Partnunsee vielleicht 10 min länger (Abstecher T2) |
Fazit:
Hätten wir dieses top Wetter nicht genutzt, hätten wir uns glaube ich ziemlich in den Allerwertesten gebissen. Die Sulzfluh ist aufgrund ihrer Lage und ihrer Höhe prädestiniert für sonnige Herbsttage, die Sicht wahrlich umfassend vom Glärnisch im Westen bis zu den Ötztalern im Osten. Voraussetzung ist natürlich wenig Schnee in der Höhe, was im Herbst naturgemäß nicht immer, aber vielleicht immer öfter der Fall ist. Eine später bzw. sehr früher Start bietet sich natürlich an - auch in der Nebensaison -, dann kann man diesen wirklich schönen Berg auch genießen, mit Klettersteiggehern ist an den insgesamt drei Klettersteigen im Gebiet um die Sulzfluh aber natürlich meistens zu rechnen.
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