Mättlenstöck 2807m
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Die Mättlenstöck hatte ich jahrelang nie im Visier, zu schwierig schien mir der Schlussaufstieg durch die Südwand. Doch nach dem Besuch von
justus diesen Sommer habe ich mich meine Meinung revidiert und wollte mir an diesem einsamen Gipfel zuhinterst im Glarner Chlital eine Chance geben. Die Kletterei zum Schluss ist tatsächlich nicht ganz trivial, im Abstieg kann aber bequem abgeseilt werden. Als heikel hat sich hingegen der schmierige, brüchige Zustieg in die "Vordere Mättlenfurggel" erwiesen. So heikel, dass ich im Abstieg nach einer Variante gesucht und in der Mättlenfurggel auch gefunden habe.
Heute lasse ich mich von den Einheimischen inspirieren und fahre mit dem Auto bis zur Kurve auf ca. 1610m, wo der Trampelpfad ins Zielgebiet abzweigt. Dadurch erspare ich mir den öden Gwaggel über den gesamten Schiessplatz - Nachahmung auf eigenes Risiko. Noch im Dunkeln beginne ich um 7:15 meinen Aufstieg Richtung Spitzegg (1866m). Man ist gut beraten, sich im verwachsenen Gelände an die Wegspur zu halten, die meist gut ausgeprägt ist. Wie immer in diesem Gebiet treffe ich auf Unmengen von Munitionsresten und nerve mich ob der schluddrigen Aufräumarbeit. Item. Noch vor dem Siwellenchopf, den man nordseitig passiert, öffnet sich der Blick auf mein Tourenziel.
Ab hier ist die Wegfindung offensichtlich: einfach direkt (und streng) die grosse Schutthalde hinauf in Richtung Mättlenstöck. Wenig später erglänzen diese geradezu goldig in der Morgensonne, ein wunderbarer Moment. Wie im Führer und in den übrigen Tourenberichten beschrieben steige ich nun in die Rinne ein, welche zur "Vorderen Mättlenfurggel" (ca. 2700m) hochführt. Sie ist in der LK nicht kotiert, aber vor Ort kaum zu verfehlen. Unten, im zunächst recht breiten Trichter, geht das ganz leidlich. Aber das Gelände steilt zunehmend auf, was die schmierige Flysch-Unterlage heikel macht. Ein Rutscher liegt kaum drin. Grössere Schneezungen aus diesem Herbst vereinfachen zwar den Aufstieg, sind stellenweise aber nur schlecht mit dem Fels verbunden. Man könnte das durchaus mit T6+ bewerten. Ein Zustieg im Frühsommer mit Pickel und Steigeisen ist meinem Tourenzeitpunkt unbedingt vorzuziehen - so wie dies
Delta und
3614adrian gemacht haben.
Oben in der Furggel der erwartungsvolle Blick in die Südwand: ganz schön steil und ausgesetzt. Die Routenführung ist recht offensichtlich und sonst hilft dieses gute Topo. Die Schlüsselstelle erfolgt direkt nach dem ersten (neuen) Haken: Man klettert hier für wenige Meter eine III, für mich free-solo im Aufstieg gerade nach machbar. Dann gelangt man auf ein kleines Schuttband, wo ein zweiter (alter) Haken steckt. Auf dem Band kurze Querung nach rechts und wenig nach dem Haken leicht links haltend hochklettern (II+). Man erreicht einen sicheren Absatz, wo sich die Abseilstelle befindet. Von hier in offensichtlicher Linie links hoch über eine ausgesetzte Felsrampe, die auf dem Gipfelplateau der Mättlenstöck (2807m) endet. Oben in der Rampe befände sich ein letzter Haken, der aber auch im Abstieg nicht wirklich benötigt wird.
Zweiter Eintrag im von
justus gespendeten Büchlein. Das Panorama ist angesichts der Höhe von gut 2800m recht umfassend, wobei Richtung Süden natürlich der benachbarte Hausstock im Wege steht. Aber auch dessen NE-Wand vermag zu beeindrucken. Vielleicht wage ich mich doch noch an diese Skitour. Nach etwas Verpflegung beginne ich am Abstieg herumzugrübeln, denn die heikle Rinne muss ich nicht unbedingt ein zweites Mal begehen. Es gäbe zwar Varianten ins Durnachtal runter (R. 736) und gar eine Querung Richtung Richetlipass (R. 735). Doch das wäre nicht unbedingt einfacher und vor allem umständlich. So versuche ich mich am Abstieg via Mättlenfurggel. Zunächst aber heisst es die Südwand wieder absteigen. Dank dem eingerichteten Stand geht dies ganz bequem und sicher. Mein 50m-Seil reicht perfekt bis unter die Schlüsselstelle.
Die Traverse von der "Vorderen Mättlenfurggel" in die Mättlenfurggel (2650m) erfolgt am besten über den Grat. Der ist zwar brüchig, aber trocken und technisch einfach (II). Bereits vom Felskopf P. 2745 zeigt sich, dass mein Entscheid der richtige war: Auch die Rinne ab Mättlenfurggel ist elendes Rutschgelände, aber klar weniger steil. Dank einer langen Schneezunge kann ich gar recht effizient absteigen. Wo der Schnee fehlt, darf dafür richtig geflucht werden... Anschliessend an beliebiger Stelle zur Aufstiegsroute queren und zurück nach Wichlen. So, langsam wäre ich bereit für die erste Skitour.
Zeiten
2:25 Mättlenstöck
1:30 Wichlen

Heute lasse ich mich von den Einheimischen inspirieren und fahre mit dem Auto bis zur Kurve auf ca. 1610m, wo der Trampelpfad ins Zielgebiet abzweigt. Dadurch erspare ich mir den öden Gwaggel über den gesamten Schiessplatz - Nachahmung auf eigenes Risiko. Noch im Dunkeln beginne ich um 7:15 meinen Aufstieg Richtung Spitzegg (1866m). Man ist gut beraten, sich im verwachsenen Gelände an die Wegspur zu halten, die meist gut ausgeprägt ist. Wie immer in diesem Gebiet treffe ich auf Unmengen von Munitionsresten und nerve mich ob der schluddrigen Aufräumarbeit. Item. Noch vor dem Siwellenchopf, den man nordseitig passiert, öffnet sich der Blick auf mein Tourenziel.
Ab hier ist die Wegfindung offensichtlich: einfach direkt (und streng) die grosse Schutthalde hinauf in Richtung Mättlenstöck. Wenig später erglänzen diese geradezu goldig in der Morgensonne, ein wunderbarer Moment. Wie im Führer und in den übrigen Tourenberichten beschrieben steige ich nun in die Rinne ein, welche zur "Vorderen Mättlenfurggel" (ca. 2700m) hochführt. Sie ist in der LK nicht kotiert, aber vor Ort kaum zu verfehlen. Unten, im zunächst recht breiten Trichter, geht das ganz leidlich. Aber das Gelände steilt zunehmend auf, was die schmierige Flysch-Unterlage heikel macht. Ein Rutscher liegt kaum drin. Grössere Schneezungen aus diesem Herbst vereinfachen zwar den Aufstieg, sind stellenweise aber nur schlecht mit dem Fels verbunden. Man könnte das durchaus mit T6+ bewerten. Ein Zustieg im Frühsommer mit Pickel und Steigeisen ist meinem Tourenzeitpunkt unbedingt vorzuziehen - so wie dies


Oben in der Furggel der erwartungsvolle Blick in die Südwand: ganz schön steil und ausgesetzt. Die Routenführung ist recht offensichtlich und sonst hilft dieses gute Topo. Die Schlüsselstelle erfolgt direkt nach dem ersten (neuen) Haken: Man klettert hier für wenige Meter eine III, für mich free-solo im Aufstieg gerade nach machbar. Dann gelangt man auf ein kleines Schuttband, wo ein zweiter (alter) Haken steckt. Auf dem Band kurze Querung nach rechts und wenig nach dem Haken leicht links haltend hochklettern (II+). Man erreicht einen sicheren Absatz, wo sich die Abseilstelle befindet. Von hier in offensichtlicher Linie links hoch über eine ausgesetzte Felsrampe, die auf dem Gipfelplateau der Mättlenstöck (2807m) endet. Oben in der Rampe befände sich ein letzter Haken, der aber auch im Abstieg nicht wirklich benötigt wird.
Zweiter Eintrag im von

Die Traverse von der "Vorderen Mättlenfurggel" in die Mättlenfurggel (2650m) erfolgt am besten über den Grat. Der ist zwar brüchig, aber trocken und technisch einfach (II). Bereits vom Felskopf P. 2745 zeigt sich, dass mein Entscheid der richtige war: Auch die Rinne ab Mättlenfurggel ist elendes Rutschgelände, aber klar weniger steil. Dank einer langen Schneezunge kann ich gar recht effizient absteigen. Wo der Schnee fehlt, darf dafür richtig geflucht werden... Anschliessend an beliebiger Stelle zur Aufstiegsroute queren und zurück nach Wichlen. So, langsam wäre ich bereit für die erste Skitour.
Zeiten
2:25 Mättlenstöck
1:30 Wichlen
Tourengänger:
Bergamotte

Communities: T6
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Kommentare (9)