Prisojnik, der Berg mit dem Loch, 2547m


Publiziert von lila , 26. Oktober 2019 um 09:22.

Region: Welt » Slowenien » Julische Alpen
Tour Datum: 8 Oktober 2019
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: SLO 
Zeitbedarf: 7:45
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz auf bzw, kurz unterhalb südlich der Passhöhe des Vršič-Passes

Der Wetterbericht verspricht einen dieser wunderbar klaren, sonnigen Herbsttage, klar, da möchten wir was machen. Wir haben P's 14-jährigen Sohn dabei, selbiger steigt in der Kletterhalle zwar mühelos eine 7+ vor, hat aber nicht wirklich Erfahrung am Berg - und 7:00 Uhr aufstehen findet er auch eher nicht so cool. Sein Erziehungsverpflichteter hört auf dem Jammer-Ohr allerdings nicht so gut und sorgt dafür, dass der Rucksack am Abend vorher gepackt wird. 

Die Anfahrt auf der alten, inzwischen aber gut ausgebauten Militärstraße auf den Vršič-Pass ist für sich schon ein Erlebnis, die zahlreichen Kopfsteinpflaster-Kehren sind bei Rennradfahrern gefürchtet, wie mir ein Arbeitskollege hinterher erzählt. Oben auf dem Pass ist heute die Hölle los, offensichtlich wird hier gerade ein Film gedreht. Wir parken kurz unterhalb dieser Hütte mit dem unaussprech-lichen Namen und verlassen den Trubel. Der Weg ist beschildert und nicht zu verfehlen. 

Man steigt erst ca 10-15 min zu einem verlassenen Gebäude auf dem Vorhügel auf, kurz dahinter gabelt sich der Weg: links, zunächst ca 100 Höhenmeter bergab zum Wandfuß querend, geht es zum Klettersteig, rechts führt der Normalweg auf den Gipfel. An der Gabelung weist eine mehrsprachige Tafel darauf hin, dass es sich beim linken Weg nicht um einen Klettersteig handelt, weil nicht durchgehend versichert. Zwischendurch gibt es - auch längere - Passagen im Schrofengelände ohne Dahtseil. Die versicherten Stellen sind wenig schwierig, eine Leiter aus Eisenklammern und ein Kriechriß sind die Schlüsselstelle, insgesamt also eher ein alpiner Steig. Der gesamte Steig verläuft durch die Nordseite, was im Sommer sicher von Vorteil ist. Er führt von ca 1500m auf ca 2150m, am Ende durch das spektakuläre Loch - die Slowenen nennen es okno = Fenster

Durch den Neuschnee, der ein paar Tage vorher gefallen ist, haben sich im Fenster Eiszapfen von beachtlicher Größe gebildet, selbige schmelzen heute in der warmen Oktobersonne und verursachen ein ständiges Bombardement aus leichtem Eis- und Steinschlag. Nicht dramatisch, aber ich bin doch sehr erleichtert, als wir alle ungetroffen oben am Grat den Normalweg bzw die Sonne erreichen. Vom Fenster bis zum Gipfel folgt man dem flachen Grat, einige Stellen sind auch hier mit Dahtseil versichert, die Aussicht ist phantastisch (eigentlich nur T3, da durchgehend gut markiert, ca 1 Stunde).

Abstieg: es gibt mehrere Möglichkeiten, wir gehen den Grat zurück zum Fenster, von dort aber nicht den Steig auf der Nordseite, sondern folgen dem markierten Pfad, der in einem weiten Rechtsbogen um den Berg herum zurück zum Pass führt (T2, 1,5 - 2 Stunden).

Sehr lohnende Tour, der Filius war begeistert und möchte wieder mitkommen. 

Tourengänger: lila


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