Leist - Schlafsteine - Rässegg - Tristli - Schilt


Publiziert von ossi , 19. Oktober 2019 um 16:53.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum: 1 September 2019
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: IV (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Schilt-Mürtschengruppe 
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:P beim Hüttenchopf - Leist - Chli Schlafstein - Gross Schlafstein - Rässegg - Tristli - Schilt - Heuboden - P beim Hüttenchopf
Zufahrt zum Ausgangspunkt:P beim Klettergarten Hüttenchopf
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito
Kartennummer:Ausdruck map.geo.admin

Erfahrene Hikrinnen und Hikr kennen das Gefühl: Man muss ein kleines Geschäft verrichten, gleichzeitig wartet ein grosses Geschäft in der anderen Leitung. Papier hat man leider keines dabei. Es ist unglücklicherweise  fast nicht möglich, das kleine Geschäft zu verrichten, ohne den Abgang des grossen Geschäfts zu riskieren. 

Zwar ist diese Lebenssituation unangenehm und durchaus problematisch. Sie hat allerdings -namentlich im T6-Gelände- auch gewisse Vorteile: Man ist abgelenkt! Die T6-Stellen wirken nicht mehr so bedrohlich, weil die Aufmerksamkeit an anderer Stelle gebunden ist. Und man weiss, dass es weit beschissenere Probleme gibt, als knifflige T6-Stellen zu bewältigen.

Start beim Parkplatz des Klettergartens Hüttenchopf (Strasse ab Ennenda, P angeschrieben bei der Kehre bei Punkt 1110). Ab hier dem Wegweiser entlang am Klettergarten vorbei bis zum rot-weiss markierten Wanderweg, nach rechts ca. 50m dem Wanderweg entlang absteigen und nach links auf die gute markierte Wegspur einschwenken, welche eingiermassen die Höhe haltend nach Süden bis zu den Strommasten beim Chranzchopf führt.

Voilà, hier erblickt der geneigte Alpinist eine leuchtgelb-orange Zeichen, welche die ganze Route über den Leist bis zum Chli Schlafstein vorbildlich markieren. Mehr oder weniger dem Grat entlang bis zu einem 3a-Aufschwung, den man von unten links nach oben rechts besteigt (Sicherung gut möglich). Anschliessend gerade hoch unter die nächste Wand und dieser entlang ein gutes Stück nach rechts (im Aufstieg gesehen), bis man eine Grasrunse erreicht. Man steigt die Runse hoch und wählt für den weiteren Aufstieg die Rinne rechts (Einstieg markiert). Durch die Rinne und später über Steilgras in einen Sattel beim Chli Schlafstein. In wenigen Schritten zum Chli Schlafstein und wieder runter in den Sattel.

Nun kann man über die Schwierigkeiten streiten. Also entweder bezeichnet man die Leistroute als "T6", "ZS" oder von mir aus auch als "T5, III". Vermutlich passt "ZS" am besten, weil die Hauptschwierigkeiten im Fels liegen.

Hopphopp weiter über die Schlafegg unter die Felsen des grossen Schlafsteins. Man umgeht die Felsen im Aufstieg gesehen linksherum, bis man einen lustigen Klemmblock erblickt, unter dem man sich durchzwängen kann. Den Klemmblock zu erreichen fand ich am heikelsten, hier bröselt es ein wenig (1,92 Meter sind T6). Für die Unterquerung des Blocks sollte man nicht zu breit gebaut sein oder den Rucksack unter dem Block hindurchschieben, dann sollte es gehen. Durch gutes Gras aufwärts zum Grossen Schlafstein, wobei man sich im Aufstieg gesehen eher nach rechts hält.

Weiter einfach zum Grat, der zum Rässegg hinunter führt. In angenehmer Kletterei, dann kurz ausgesetzt und -wie ich finde- anspruchsvoll in den kleinen Sattel unmittelbar vor dem Rässegg (ca. IV, abseilen möglich). Man könnte ein Seil hängen lassen für den Wiederaufstieg. In wenigen Schritten zum Rässegg.

Über den Rässegggrat zurück und die Marschrichtung haltend zum Tristli (Aufstieg über Grashänge, ca. T4). Nun rüber zum Schilt (T3).

Das Problem mit der Notdurft ist immer noch nicht gelöst. Vorne muss etwas raus, hinten darf aber nichts raus. Leider geht das vorne nicht raus, ohne dass das hinten nicht auch kommt. Es bleibt deshalb nur eine Möglichkeit: so schnell wie möglich runter.


Dem Wanderweg entlang unter den Siwellen hindurch, anschliessend Abstieg über Oberstafel - Mittelstafel - Stoffel - Grossberg und über das Strässchen zurück zum Parkplatz.

Tolle Tour mit Wiederholungs- und Ausbaupotential. Eine Tour aus der Reihe "Almost-shit-and-hike".

Tourengänger: ossi
Communities: T6


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Kommentare (5)


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rele hat gesagt: Tolle Tour, tolle Fotos!
Gesendet am 19. Oktober 2019 um 17:21
Aber das mit der Schwierigkeitsangabe kommt mir spanisch vor... Für mich ist die Hochtourenskala die mit Abstand am wenigsten aussagekräftige aller Skalen, da in ihr sowohl Fels als auch Eis bewertet werden. Für Fels und Wandern haben wir UIAA und T, daher ist die Hochtourenskala für mich eigentlich nur im Eis sinnvoll. Aber das war ja hier gar nicht vorhanden! Warum dann nicht die T- und UIAA-Skala verwenden? Das kann man doch wunderbar anpassen! Wenn Du sagst Hauptschwierigkeiten Fels, dann UIAA hoch und T runter... Ansonsten: Hoffe der Klogang hinterher war erfolgreich ;)

ossi hat gesagt: RE:Tolle Tour, tolle Fotos!
Gesendet am 19. Oktober 2019 um 17:29
Der Klogang war ein tolles Erlebnis, doch darüber hülle ich den Mantel des Schweigens.

ZS: Das mit dem Vorhandensein von Firn und Gletschern ist nicht zwingend, dachte ich jedenfalls. Über die Bewertungsskalen wird auf hikr debattiert, seit es hikr gibt. Ich habe deshalb im Text alle aus meiner Sicht denkbaren Bewertungen erwähnt. Die Bikebewertung fehlt noch, hier tippe ich auf ein EX+++++.

LG
ossi

rele hat gesagt: RE:Tolle Tour, tolle Fotos!
Gesendet am 19. Oktober 2019 um 18:32
"..., doch darüber hülle ich den Mantel des Schweigens."
Gut so ;)
LG, rele

countryboy hat gesagt:
Gesendet am 20. Oktober 2019 um 09:28
Welch köstliche Unterhaltung beim Sonntagsfruhstück. ;-) Zum Dessert darf ich jetzt beim Junior die Windeln wechseln. Ich nehme an, auch beim T6er-Ossi zählt ein Päckli Taschentücher künftig zum Sackbefehl?
Gruss, Yves

ossi hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. Oktober 2019 um 10:44
Taschentücher?

Nee, besser Windeln! Dann kann ich meinen (M)arschrhythmus beibehalten!


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