Nadelhorn, 4327m & Ulrichshorn, 3925m
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Kurzfristig ergab sich nochmals eine Möglichkeit, im Wallis eine Hochtour zu unternehmen. Zwar ist es bereits seit vielen Jahren ein Wunschtraum, den Nadelgrat zu begehen. Aber aus unterschiedlichen Gründen sollte es bislang einfach nie klappen. Dieses Jahr kommt erschwerend hinzu, dass das berüchtigte Couloir aufgrund erhöhter Steinschlaggefahr nicht begehbar und man gezwungen ist, den längeren Aufstieg über das Chli Dirruhorn in Kauf zu nehmen.
Auch die Möglichkeit einer Kombination Lenzspitze – Nadelhorn fiel einem Felsausbruch an der Lenzspitze zum Opfer. Zwar wurde am heutigen Tag die Lenzspitze gemacht, aber die Begehung ist momentan heikel und wir wollten keine „Steinräumung“ vornehmen …
So blieb es letztlich „nur“ beim Nadelhorn, wobei ich gleich vorweg nehmen möchte, dass auch diese Variante zu einer Traumtour wurde.
Zustieg
Mir stand also wiederum eine lange ÖV-Anfahrt ins Wallis bevor, wobei es dieses Mal ins etwas ruhigere Saastal ging. Um ca. 13 Uhr traf ich in Saas-Fee ein, wo ich in wenigen Gehminuten die Talstation der Hannigbahn erreichte. Schliesslich konnte ich die Wanderung auf der Hannigalp (2339m) um ca. 13.30 Uhr starten.
Zunächst etwas abwärts verlaufend, den Triftbach überquerend und schliesslich hinauf zu P.2417. Ab hier nun in vielen Serpentinen hinauf zu den Felsen. Ich hatte zwar gelesen, dass auf dem Hüttenweg da und dort Drahtseilversicherte Passagen anzutreffen sein würden. Ich war dann aber doch etwas überrascht, dass der Weiterweg nun quasi durchwegs bis zur Hütte eine Art Klettersteig war: unzählige Bügel, Drahtseile und auch eine Leiter.
Ein spannender Hüttenweg; steil und luftig, der gegen Ende doch recht forderte. Jedenfalls war ich bei Ankunft an der Mischabelhütte (3336m) ziemlich kaputt … Die super-freundliche Hüttencrew liess einen sofort wohl fühlen und das feine Angebot die Strapazen schnell vergessen. Wenig später konnte ich meinen BF begrüssen, welchen ich bereits von der Blüemlisalp-Traverse her kannte.
Beim Nachtessen durften wir zufrieden feststellen, dass die Hütte nicht ausgelastet war und somit auch die Anzahl Leute auf der Nadelhorn-Tour überschaubar sein würde. Um 21 Uhr war ich bereits der Letzte, der sich in unserem Raum schlafen legte …
Gipfeltag
Da die einen wohl nicht erwarten konnten, endlich loszulegen, entstand schon ziemlich früh eine gewisse Unruhe. Deshalb etwas früher als geplant aufgestanden (03.30 Uhr), um ca. 04.15 Uhr gestartet.
Auch nach vielen Touren ergeht’s mir immer noch gleich: kaum gestartet, die ersten Steilstufen genommen, ist der Puls bereits auf 180 und ich frage mich dann jeweils, ob das gut gehen kann, wenn ich nach ein paar Minuten völlig ausser Atem bin …
Aber ebenfalls jeweils kurze Zeit später stellt sich ein gewisser Rhythmus ein und der Puls beruhigt sich – so auch dieses Mal. In angenehmem Tempo stiegen wir den Pfad hoch, überholten dennoch zwei vor uns gestartete Seilschaften. Es gab aber auch Leute, die hatten’s wirklich sehr eilig: sie überholten uns, standen jedoch wenig später ratlos umher, weil sie nicht genau wussten, wo’s lang geht – na ja …
Wenig später gelangten wir auf den Hohbalm-Gletscher, wo wir die Steigeisen montierten. Nun oberhalb der Spaltenzone den Gletscher (orografisch links ausholend) querend, bevor es dann steil hinauf ging. Schneeauflage gab’s keine mehr; Blankeis. Unterhalb des Windjoch (3847m) machten wir eine Rast, denn auf dem Joch selbst könnte es ja ziemlich windig werden …
Das Windjoch machte jedoch seinem Namen heute keine Ehre; es war sogar beinahe windstill – worüber wir uns natürlich nicht beschwerten …
Nun die schöne Himmelsleiter auf bester Spur hinauf – das war schon beinahe eine Autobahn … Mittlerweile ging die Sonne auf; was für ein Spektakel! Natürlich nahmen wir uns die Zeit, mehrere Fotos zu schiessen; wir waren ja schliesslich auf einer Genusstour …
Zum Schluss noch einige Kraxel-Meter in den Felsen, dann standen wir ca. 08.20 Uhr auf dem Gipfel des Nadelhorn (4327m). Wow; was für eine Rundsicht! Der Gipfel ist zwar nicht gerade geräumig, dennoch genossen wir ca. 15 Min. den Gipfel für uns ganz alleine – und dies bei absoluter Windstille …
Es sind genau diese Momente, welche eine Unzahl von Glückshormonen bescheren; diese Momente sind einfach kaum zu beschreiben … Demütig, bescheiden und still geniessend …
Bald kam die nächste Seilschaft in den Gipfelbereich, weshalb wir Platz machten und langsam wieder abstiegen. Wieder beim Windjochangelangt, war es für uns beide sofort klar, dass wir auch dem Ulrichshorn noch einen Besuch abstatten würden.
Ich war jedenfalls noch fit, weshalb wir gleich ohne Pause weitergingen. Der BF liess mich für einmal voraus – prompt schlug ich (eigentlich ungewollt) ein höheres Tempo an, weshalb ich schnell wieder ins Schnaufen kam …
Kurze Zeit später standen wir also bereits auf dem zweiten Gipfel, dem Ulrichshorn (3925m). Wiederum durften wir den Gipfel für uns alleine geniessen. Die Blicke schweiften natürlich nochmals hinüber zum Nadelhorn, aber natürlich auch zur Lenzspitze, deren NE-Wand wirklich imposant ist.
Nach einer ausgiebigen Rast auf der schönen Holzbank stiegen wir endgültig ab. Noch eine Abkürzung beim Windjoch, danach auf demselben Weg zurück zur Mischabelhütte, wo wir kurz vor 12 Uhr eintrafen. Noch eine Suppe zur Stärkung, wenig später machte ich mich an den Abstieg.
Es zog zunehmend zu und das Donnergrollen über dem Lagginhorn liess mich zwischenzeitlich etwas beeilen. Ca. 30 Minuten vor Ende der Tour wurde ich dann doch noch vom Regen erwischt. Dennoch eine schöne Anekdote: beim Triftbach durfte ich von weitem eine Steinbockfamilie beobachten, welche die Brücke überquerte …
Schliesslich gelangte ich problemlos die Hannigalp, von wo aus ich mich wieder gemütlich nach Sass-Fee hinuntergondeln liess. Nahtlos ging’s per ÖV wieder nach Hause.
Danke Pete, hat sehr grossen Spass gemacht!
Schade, dass ich offensichtlich
WoPo1961 und
roger_h um lediglich ca. 1 ½ Std. bei der Mischabelhütte verpasst habe …
Fazit:
Ein geschenkter Tag! Eine grandiose Tour bei perfekten Bedingungen – was will man mehr? Alles hat gepasst: überschaubare Anzahl Leute auf der Hütte wie auch auf der Tour, ein traumhafter Sonnenaufgang, alleine auf dem Gipfel bei Windstille; kurzum – ein Hochgenuss!
Zeiten:
- Hannig – Mischabelhütten: 3 Std.
- Mischabelhütten – Nadelhorn Gipfel: ca. 4 Std.
Auch die Möglichkeit einer Kombination Lenzspitze – Nadelhorn fiel einem Felsausbruch an der Lenzspitze zum Opfer. Zwar wurde am heutigen Tag die Lenzspitze gemacht, aber die Begehung ist momentan heikel und wir wollten keine „Steinräumung“ vornehmen …
So blieb es letztlich „nur“ beim Nadelhorn, wobei ich gleich vorweg nehmen möchte, dass auch diese Variante zu einer Traumtour wurde.
Zustieg
Mir stand also wiederum eine lange ÖV-Anfahrt ins Wallis bevor, wobei es dieses Mal ins etwas ruhigere Saastal ging. Um ca. 13 Uhr traf ich in Saas-Fee ein, wo ich in wenigen Gehminuten die Talstation der Hannigbahn erreichte. Schliesslich konnte ich die Wanderung auf der Hannigalp (2339m) um ca. 13.30 Uhr starten.
Zunächst etwas abwärts verlaufend, den Triftbach überquerend und schliesslich hinauf zu P.2417. Ab hier nun in vielen Serpentinen hinauf zu den Felsen. Ich hatte zwar gelesen, dass auf dem Hüttenweg da und dort Drahtseilversicherte Passagen anzutreffen sein würden. Ich war dann aber doch etwas überrascht, dass der Weiterweg nun quasi durchwegs bis zur Hütte eine Art Klettersteig war: unzählige Bügel, Drahtseile und auch eine Leiter.
Ein spannender Hüttenweg; steil und luftig, der gegen Ende doch recht forderte. Jedenfalls war ich bei Ankunft an der Mischabelhütte (3336m) ziemlich kaputt … Die super-freundliche Hüttencrew liess einen sofort wohl fühlen und das feine Angebot die Strapazen schnell vergessen. Wenig später konnte ich meinen BF begrüssen, welchen ich bereits von der Blüemlisalp-Traverse her kannte.
Beim Nachtessen durften wir zufrieden feststellen, dass die Hütte nicht ausgelastet war und somit auch die Anzahl Leute auf der Nadelhorn-Tour überschaubar sein würde. Um 21 Uhr war ich bereits der Letzte, der sich in unserem Raum schlafen legte …
Gipfeltag
Da die einen wohl nicht erwarten konnten, endlich loszulegen, entstand schon ziemlich früh eine gewisse Unruhe. Deshalb etwas früher als geplant aufgestanden (03.30 Uhr), um ca. 04.15 Uhr gestartet.
Auch nach vielen Touren ergeht’s mir immer noch gleich: kaum gestartet, die ersten Steilstufen genommen, ist der Puls bereits auf 180 und ich frage mich dann jeweils, ob das gut gehen kann, wenn ich nach ein paar Minuten völlig ausser Atem bin …
Aber ebenfalls jeweils kurze Zeit später stellt sich ein gewisser Rhythmus ein und der Puls beruhigt sich – so auch dieses Mal. In angenehmem Tempo stiegen wir den Pfad hoch, überholten dennoch zwei vor uns gestartete Seilschaften. Es gab aber auch Leute, die hatten’s wirklich sehr eilig: sie überholten uns, standen jedoch wenig später ratlos umher, weil sie nicht genau wussten, wo’s lang geht – na ja …
Wenig später gelangten wir auf den Hohbalm-Gletscher, wo wir die Steigeisen montierten. Nun oberhalb der Spaltenzone den Gletscher (orografisch links ausholend) querend, bevor es dann steil hinauf ging. Schneeauflage gab’s keine mehr; Blankeis. Unterhalb des Windjoch (3847m) machten wir eine Rast, denn auf dem Joch selbst könnte es ja ziemlich windig werden …
Das Windjoch machte jedoch seinem Namen heute keine Ehre; es war sogar beinahe windstill – worüber wir uns natürlich nicht beschwerten …
Nun die schöne Himmelsleiter auf bester Spur hinauf – das war schon beinahe eine Autobahn … Mittlerweile ging die Sonne auf; was für ein Spektakel! Natürlich nahmen wir uns die Zeit, mehrere Fotos zu schiessen; wir waren ja schliesslich auf einer Genusstour …
Zum Schluss noch einige Kraxel-Meter in den Felsen, dann standen wir ca. 08.20 Uhr auf dem Gipfel des Nadelhorn (4327m). Wow; was für eine Rundsicht! Der Gipfel ist zwar nicht gerade geräumig, dennoch genossen wir ca. 15 Min. den Gipfel für uns ganz alleine – und dies bei absoluter Windstille …
Es sind genau diese Momente, welche eine Unzahl von Glückshormonen bescheren; diese Momente sind einfach kaum zu beschreiben … Demütig, bescheiden und still geniessend …
Bald kam die nächste Seilschaft in den Gipfelbereich, weshalb wir Platz machten und langsam wieder abstiegen. Wieder beim Windjochangelangt, war es für uns beide sofort klar, dass wir auch dem Ulrichshorn noch einen Besuch abstatten würden.
Ich war jedenfalls noch fit, weshalb wir gleich ohne Pause weitergingen. Der BF liess mich für einmal voraus – prompt schlug ich (eigentlich ungewollt) ein höheres Tempo an, weshalb ich schnell wieder ins Schnaufen kam …
Kurze Zeit später standen wir also bereits auf dem zweiten Gipfel, dem Ulrichshorn (3925m). Wiederum durften wir den Gipfel für uns alleine geniessen. Die Blicke schweiften natürlich nochmals hinüber zum Nadelhorn, aber natürlich auch zur Lenzspitze, deren NE-Wand wirklich imposant ist.
Nach einer ausgiebigen Rast auf der schönen Holzbank stiegen wir endgültig ab. Noch eine Abkürzung beim Windjoch, danach auf demselben Weg zurück zur Mischabelhütte, wo wir kurz vor 12 Uhr eintrafen. Noch eine Suppe zur Stärkung, wenig später machte ich mich an den Abstieg.
Es zog zunehmend zu und das Donnergrollen über dem Lagginhorn liess mich zwischenzeitlich etwas beeilen. Ca. 30 Minuten vor Ende der Tour wurde ich dann doch noch vom Regen erwischt. Dennoch eine schöne Anekdote: beim Triftbach durfte ich von weitem eine Steinbockfamilie beobachten, welche die Brücke überquerte …
Schliesslich gelangte ich problemlos die Hannigalp, von wo aus ich mich wieder gemütlich nach Sass-Fee hinuntergondeln liess. Nahtlos ging’s per ÖV wieder nach Hause.
Danke Pete, hat sehr grossen Spass gemacht!
Schade, dass ich offensichtlich


Fazit:
Ein geschenkter Tag! Eine grandiose Tour bei perfekten Bedingungen – was will man mehr? Alles hat gepasst: überschaubare Anzahl Leute auf der Hütte wie auch auf der Tour, ein traumhafter Sonnenaufgang, alleine auf dem Gipfel bei Windstille; kurzum – ein Hochgenuss!
Zeiten:
- Hannig – Mischabelhütten: 3 Std.
- Mischabelhütten – Nadelhorn Gipfel: ca. 4 Std.
Tourengänger:
Linard03

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