Schächentaler Windgälle & Balmer Grätli


Publiziert von ᴅinu , 1. September 2019 um 11:03.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:30 August 2019
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR   Ortstockgruppe 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 1234 m
Abstieg: 1234 m
Strecke:12,6 km

Am 13. August 2019 habe ich den Aufstieg zum Schächentaler Windgällen aufgrund sehr starkem Wind abgebrochen. Wir kamen mit den Kindern bis zum Läged Windgällen. Heute sollte es klappen - Kurz nach dem Mittag mache ich Feierabend und fahre ins schöne Urnerland. Der Parkplatz bei der Unteren Balm ist bereits gut besetzt. Die Wanderutensilien sind schnell montiert, entlang der Naturstrasse wandere ich bis Vorder Rustigen, wo ich in den Wanderweg einbiege, welcher mich am Seelein vorbei zur Ruosalper Chulm hinauf bringt. 

Von der Ruosalper Chulm steige ich dann auch pausenlos auf, bis zum Südostcouloire und durch dieses kraxelnd hinauf. Details entnehme man meinem Bericht zur Läged Windgällen. Nach dem Couloire stehe ich vor dem grossen Karrfeld. Den Steinmännern entlang überwandere ich die Schratten, vorbei an tiefen Schlitzen, manchmal erinnert es mich an zerfurchte Gletscher. Auf dem Sattel bei P.2537 erlaube ich mir die erste Pause, während ich meinen Klettergurt sowie den Helm anziehe. Die mitgebrachten Kletterutensilien werde ich auf der Tour nicht gebrauchen (2 Expressen, 30 Meter Seil, Schlaufe mit Karabiner, Repschnurr). Diese nehme ich jeweils auf Solo Kraxeltouren mit, sodass ich vor jeder Überraschung gewappnet bin.

Die Aufstiegswand des Schächentaler Windgällen erschlägt einem, kaum glaubwürdig, dass in dieser Wand ein relativ einfacher Aufstieg möglich ist. Durch eine Scharte erreicht man ein Stahlseil, welches einem mehrere Höhenmeter unterstützt. Am Ende dieses Stahlseiles muss man den steilen Hang queren, um durch ein anderes Aufstiegscouloire hinauf zu kraxeln. Der gesamte Aufstieg übersteigt nie den 2. Schwierigkeitsgrad, die Route ist bestens mit gelber Farbe markiert. Mit gelber Farbe umkreiste Metal-Winkel würden eine Absicherung mit Expressen ermöglichen. Trotz der vorbildlichen Routenkennzeichnung könnte man rasch in Schwierigkeiten geraten, wenn man schon nur wenige Meter von der Route abkommt. So auch auf dem flacheren Gürten nach der ersten Hälfte. Mithilfe eines Stahlseiles quert man in Wegsameres Gelände, wo man in einem breiten Gürtel direkt vor den Gipfelaufbau aufsteigen kann.

Um den Gipfelaufbau zu erreichen, muss man die Hände noch einmal aus den Säcken nehmen. Mithilfe von Eisenstangen, Ketten und Stahlseilen erklimmt man den steileren Abschnitt, bevor man auf einem Band im Uhrzeigersinn um den Gipfel geführt wird und schlussendlich von der Westseite auf den grossräumigen Gipfelbereich wandern kann. Die Aussicht ist wunderbar, leider ziehen die ersten Wolken auf - ich mache meine zweite längere Pause.

Im Abstieg helfen mir die gelben Markierungen den richtigen Weg auf Anhieb zu finden. Solch Markierungen wünschte ich mir auch auf langen, risikoreicheren Klettertouren - ein grosses Lob an die Verantwortlichen dieser Route! Die Wand ist schnell durchstiegen. Es folgt der Mühsame Teil durch das Karrfeld. Dank den Steinmännern finde ich auch hier den Retourweg zum Südcouloire auf anhieb. Im Südcouloire besteht die Gefahr von Steinschlag, heute bin ich alleine im Couloire unterwegs, trotzdem bleibt der Helm auf, nicht selten treten Tiere oder sogar der Wind Steine los. Die Kletterutensilien behalte ich auch nach dem Couloire an, denn ich möchte noch zwei weitere Gipfelziele anhängen.

Über die Ruosalper Chulm erreiche ich den Geissberg, welchen ich im 2. Schwierigkeitsgrad über die Westrippe erklettere. Im Abstieg gehe ich teils im steilen Grashang. Ein kleiner aber toller Gipfel!

Weiter geht es auf dem Wanderweg zum Balmer Grätli, wo ich noch den zweiten kleinen Gipfelfelsen bei P.2309 besteige. Dieser ist ebenfalls im 2. Schwierigkeitsgrad über die Scharte zwischen den beiden Gipfeln zu erklettern.

Über das Balmer Grätli erreiche ich schon bald das Hotel "Klausen-Passhöhe", von wo ich der Passstrasse entlang zurück zum Parkplatz folge.

Tourengänger: ᴅinu


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Kommentare (1)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 3. September 2019 um 06:33
ein anregender Gipfel - es scheint mir, es hätte zusätzliche Seile in der Route ...


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