Oldenhorn (oder Becca d'Audon, 3123 m): gletscher- und rummelfreier Anstieg von der Berner Seite


Publiziert von johnny68 , 14. August 2019 um 21:45.

Region: Welt » Schweiz » Waadt
Tour Datum:14 August 2019
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-VD   CH-VS 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:Oldenegg - Oldensattel - Oldenhorn und zurück

Ich habe den Berg dem Kanton Waadt zugeschieden, weil er in diesem Kanton der Zweithöchste und damit recht bekannt ist. In den Kantonen Wallis und Bern, in welchen er auch noch liegt, rangiert er unter "ferner liefen".

Meistens wird der Berg auf einer kurzen Gebirgswanderung von der Bergstation der Luftseilbahn "Col du Pillon - Glacier 3000" bestiegen (d.h. von der Bergstation auf dem Sex rouge, 2944 m). Man steigt dort etwas ab und quert über den Gletscher bis zum Oldensattel und geht dann den blau-weissen alpinen Weg auf den Gipfel.

Dies wollte ich mir allerdings nicht antun, herrscht doch auf dem Sex rouge ein Rummel, der mir missfällt. Überhaupt malträtieren die Waadtländer mit ihren Aktivitäten den Glacier de Tsanfleuron, der voll auf Walliser Gebiet liegt, recht stark. Es gibt Skiliftmasten auf dem Gletscher, es gibt Pisten für Snowmobiles, es gibt eine Rodelbahn namens "Alpine Coaster", und es gibt einen Skywalk gleich hinter der Bahnstation zum eigentlichen Gipfel des Sex rouge.  Kaum erstaunlich, dass der Gletscher im August 2019 recht mitgenommen ausschaut.

Auch bei meinem Aufstieg von der Berner Seite her, d.h. ab der Bähnlistation Oldenegg, gibt es einige Infrastrukturen, welche die Landschaft stören bzw. verändert haben. Es gibt im Tal des Oldenbachs (Obere und Untere Olde) eine Skipiste, die vom Oldensattel recht weit herunter aus den Felsen gesprengt wurde. Überall stehen Masten für die Pistenbeschneiung herum, falls sie nicht von den Lawinen geknickt wurden (was bei unzähligen der Fall ist). Auf der Oldenalp gibt es einen Sessellift zur Oldenegg. Damit wird den Skifahrern die Möglichkeit eines Rundkurses gegeben, können sie doch mit einer weiteren Bahn via Cabane des Diablerets wieder auf den Sex rouge fahren. 

Alles in allem für einen  Berggänger also nicht überaus attraktiv, zumal die Oldenalp eine überaus intensiv genutzte Alp mit allen Beeinträchtigung ist. Bei meinem Aufstieg war man gerade am intensiv misten.

Attraktiv ist eigentlich nur der Gipfelaufstieg vom Oldensattel auf das Oldenhorn. Überall gut ausgetreten und markiert. Zum Teil mit Treppen gestaltet, zum Teil mit Seilen gesichert. Die Aussicht auf die westlichen Alpen ist natürlich ausgezeichnet.

Im übrigen ist mir nach dem tragischen Ereignis in Chamoson, wo zwei Personen in einem Auto von einer Schlammlawine mitgerissen wurden, die schlechte Qualität der Felsen in der ganzen Gegend aufgefallen. Alles bröselt und rutscht. Schon beim Aufstieg in der Oberen Olde sieht man, dass es sehr steinschlägig und rutschig ist. Ein kürzliches Gewitter hat den grössten Teil des Aufstiegsweges durch das schuttige Geröll weggeschwemmt. Auch der Gipfelweg ist steinschlägig und zum Teil ebenfalls durch Regen beeinträchtigt.

Alles in allem hat die Tour in mir gemischte Gefühle hinterlassen.

Hier mein gps-Track auf map.geo.admin.ch:


Tourengänger: johnny68


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