"Munigrind" am Tristencholben

Der Tristencholben bildet den östlichen Abschluss der Churfirstengruppe, offiziell wird er jedoch nicht mehr zu den 7 Auserwählten gezählt. Seine Südwand bietet eine Handvoll genüsslicher Klettertouren im 5. bis 8. Grad in ungewöhnlich strukturiertem, steilem Fels.  Auf dem Normalweg ist er auch für den geübten Berggänger erreichbar.
Zusammen mit dem kurzen Zustieg vom Chäserrugg Gipfel ist der "Munigrind" eine lohnende, nicht zu anstrengende Unternehmung.

Steile, ausgesetzt-luftige Genussroute am östlichen Ende der Churfirstenkette


Zustieg: Von der Bergstation der Chäserruggseilbahn (Von Unterwasser, mit Halbtax/GA 15 Fr. retour) über den aussichtsreichen, fussballfeldartigen Rosenboden in den Sattel (Depot) unterhalb des Tristencholbens. Zu den Klettertouren steigt man steil durch ein Gras/Geröllculoir ab (T5), eine kurze Abseilstelle oder Abklettern II+.

Route: Der "Munigrind" ist die leichteste Route in der Tristencholben Südwand und komplett mit Borhaken eingerichtet (kleine Friends und Keile bei Bedarf einsetzbar). Bewertungen gemäss Empfinden anlässlich Begehung, in Klammern kursiv gemäss Kletterführer St. Galler Oberland, Wälti 2023

0. SL  gemäss neustem Topo (2023) mit 12 m kurze Seillänge zum ersten Stand, gut mit nächster Kombinierbar (3a)
1. SL: Durch wenig kompakten, grasdurchsetzten Fels mit einigen leichten Kletterstellen, 4 (4b)
2. SL: Anfangs über eine schöne Platte und danach linkshaltend durch Verschneidungen zum Stand, 4+ (4c)
3. SL: Gerade hinauf und durch steile und gut griffige Verschneidungen athletisch zum Stand, 5 (5a)
4. SL: Schöne Rippe mit plattigem Ende, 4+ (4c)
5. SL: Luftige Querung nach rechts und dann immer rechtshaltend bis zum Stand kurz unterhalb des Gipfels; ein echtes Highlight! 5 (5a)
Vom letzten Stand seile ich noch in die letzte Länge des "Stierengrind" 6+ (5c+) ab, die ebenfalls einmalige, steile Kletterei an rauhen Leisten birgt.

Abstieg: Entweder vom Gipfel 50m zum Sattel abseilen (Achtung: Seil verklemmt sich leicht!!) oder über Grasbänder und zuletzt eine leichte Felsstufe (II) abklettern.