Tristencholben Munigrind 5b


Publiziert von blacky , 20. Juli 2008 um 16:37.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:19 Juli 2008
Klettern Schwierigkeit: 5b (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Churfirsten 
Zeitbedarf: 1 Tage
Strecke:Munigrind 5b, 6SL
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit Auto oder ÖV nach Unterwasser

Von Unterwasser aus gehts mit der Standseilbahn nach Iltios und von dort mit der Luftseilbahn weiter zur Bergstation Chäserrug. In ca. 30 min Fussmarsch via Rosenboden befinden wir uns oberhalb der Einstiegsstelle beim Tristencholben, wo wir unsere Kletterausrüstung montieren und den Rucksack deponieren. Der Tristencholben ist ein imposanter wie der Name schon sagt kolbenartiger Fels, der sich wie ein Pilz aus dem Gras erhebt. Der Routeneinstieg befindet sich ca. 100 m unterhalb der Wanderwegs und erfordert den Abstieg / Abseilen über ein steiles Couloir. Da wir den Abseilring im hohen Gras nicht finden, entscheiden wir uns für den Fussabstieg, welcher sich als relativ heikel herausstellt, da das Gras noch feucht ist und viel loses Geröll herumliegt. In der Hälfte entdecken wir dann aber einen weiteren Abseilring und gelangen so sicher zur Einstiegsstelle der Route Munigrind.
 
Die ersten beiden Seillängen gehen flott an einem Stück. In der 3. Seillänge verklettere ich mich und mache einen Abstecher in die Seillänge 6a der Parallellroute "Stieregrind". Der starke Seilzug macht mir zu schaffen und zerrt an meinen Kräften (und mir buchstäblich fast die Hose runter!). Zum Glück war mir in diesem Moment nicht bewusst, dass ich mich in einer 6a Seillänge befinde, sonst wär ich vermutlich in Panik ausgebrochen..  Ich konzentriere mich auf den nächsten Bohrhaken und verpasse dabei den Stand, so dass ich dann ca. 10 m später selbst einen Stand bauen muss.
 
Danach verläuft aber alles wieder normal. Es folgt die 4. Seillänge 5b, gefolgt von der  5. SL (4b) die mit vielen Schuppen gute Griffe bietet. Das Highlight ist definitiv die letzte Seillänge (5a), die zuerst vom Stand aus stark nach rechts quert und dann über wunderschöne Felsstufen wie eine Himmelsleiter aufwärts führt. Das ist definitiv nichts für Leute mit Höhenangst, denn da hat man so richtig viel Luft unter dem Hintern. Wer sich doch traut, einen Blick über die Schulter zu werfen entdeckt in der Tiefe Walenstadt. Auf dem Gipfel angekommen geniessen wir den herrlichen Ausblick auf den Walensee und die Glarner Alpen.
Das Gipfelbuch ist leider schon vollgeschrieben und ein Stift ist auch nicht in Reichweite. Wer weiss, vielleicht gibts ja bald ein Neues? Wir kommen sicher wiedermal.
Nach den obligaten Gipfelfotos seilen wir über die Nordseite ab und gelangen zurück zum Rucksack, der auf uns gewartet hat.
 
Alles in allem sicher eine sehr lohnenswerte, gut abgesicherte Tour, die auch landschaftlich einiges zu bieten hat. In der 3. Seillänge ist viel Aufmerksamkeit geboten, man darf sich nicht verleiten lassen, zu weit nach links zu klettern, wo die nächsten beiden Bohrhaken in der Sonne glitzern.. Die Routenführung der 3. SL erfolgt straight forward und der nächste Bohrhaken ist relativ weit entfernt, und vom Stand aus vermutlich schwer zu erkennen.  Also lasst Euch nicht in die Irre führen, sonst werdet auch ihr Opfer der Familie Gäms, die sich friedlich auf den treppenartigen Felsplateaus zu unserer Linken sonnt und belustigt zu uns rüber äugt ;-)

Tourengänger: maze, blacky


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