Zillertal mit Möselerüberschreitung
Die erste Tourenwoche in diesem Jahr soll uns ins Zillertal führen, wo wir die Überschreitung des Großen Möseler als Hauptziel ins Auge gefasst haben.
Nach dem üblichen Wahnsinn Einer zwölfstündigen Autofahrt, übernachten wir erst einmal bequem in einer Pension in Ginzling.
Am folgenden Tag wird nur sehr entspannt vom Gasthof Breitlahner zur Berliner Hütte aufgestiegen. Hier im "Jagdschloss Zillertal" beziehen wir eine gemütliche Zweimannbude und tun weiter nichts als die Landschaft genießen.
Am Montagmorgen soll der Übergang zum Furtschaglhaus über das Schönbichler Horn erfolgen. Eigentlich wollten wir noch zur Furtschaglspitze aufsteigen, am Schönbichler Horn stellten wir aber fest, dass unsere Wasservorräte dafür nicht ausreichen würden.
Außerdem wurden wir hier oben Zeugen eines Kletterunfalls aufgrund eines ausgerissenen Griffes. Der verunglückte Kletterer könnte aber noch aus eigener Kraft zur Hütte absteigen, von welcher er dann mit dem Heli abgeflogen wurde.
Gute Besserung von hier aus.
Am Dienstag machen wir uns zeitig auf den Weg in Richtung Westgrat des Großen Möseler.
Die Route ist hier bereits umfangreich beschrieben worden, daher beschränke ich mich auf die Bedingungen die wir vorfanden.
Die Spalten unterhalb des Felsgrates waren noch gut geschlossen und unproblematisch. Der Felsgrat selbst ist bis auf den Einstieg, wo man wenig festes Material vorfindet, entlang der Aufstiegsspuren gut zu begehen.
Zu Anfang sind wir etwas zu hoch aufgestiegen und fanden dort sehr festes, griffiges Blockwerk vor. Da uns hier die Schwierigkeiten nicht bekannt waren, querten wir aber bei nächster Gelegenheit zum "Normalweg" hinüber.
Der Gletscher nach dem Felsgrat war im mittleren Teil ausgeapart, im oberen Teil ziemlich sulzig.
Kurz vor dem Gipfelfels steilte es noch einmal auf, dann standen wir auf dem zweithöchsten Zillertaler!
Der folgende Abstieg nach Südtirol stellt noch einmal eine ganz eigene Schwierigkeit dar. Der gesamte Hang befindet sich in Auflösung, die Routenfindung gelingt dank Steinmännern (vielen Dank an den netten einheimischen Bergfex) mehr oder weniger gut.
Da wir ziemlich spät dran waren und ich etwas schneller unterwegs, beschlossen wir in Sichtweite des Wanderweges Nr 1 (Neveser Höhenweg), dass ich vorgehe und die Organisationen an der Chemnitzer Hütte übernehme. Das sollte sich als Fehler herausstellen. Kurz vor Erreichen des besagten Wanderweges ist eine gebrochene Brücke zu überqueren, über die ich mich mit Mühe hinüber quälte. Mein Kollege, circa 20 Minuten hinter mir, versuchte jedoch, einen anderen Übergang zu finden. Dabei querte er zu weit in Richtung Westen, und war gezwungen, oberhalb des Nevesstausees bei einbrechender Dunkelheit zu biwakieren. Nach einer etwas frischeren unruhigen Nacht ging er auf dem Neveser Höhenweg weiter zur Edelrauthütte.
Da wir nur sehr spärliche Mobilfunkverbindung hatten, war ich mir über seinen Verbleib bis spät in die Nacht im Unklaren. Erst morgens klappte es einigermaßen und wir beschlossen, uns auf der Edelrauhütte zu treffen. Die vielen zusätzlichen Höhenmeter, die ich bei der abendlichen/morgendlichen Suche abgerissen hatte, forderten am nächsten Vormittag ihren Tribut, so dass ich mich gerade noch nach Lappach zu einem Hotel schleppen konnte.
Also wieder umgeplant und den Beschluss gefasst, am nächsten Morgen mit Öffentlichen und Hüttentaxi zum Pfitscherjochhaus zu kommen. Dort oben angekommen zog es sich erst zu einem Gewitter zu, doch pünktlich zum Sonnenuntergang rissen die Wolken auf und es zeigte sich eine spektakuläre Abendstimmung.
Vom Pfitscherjoch aus konnten wir dann am nächsten Morgen entspannt bis zum Schlegeisstausee absteigen und mit dem Bus zurück zum Breitlahner fahren. Der Kreis hat sich geschlossen.
Vom Pfitscherjoch aus konnten wir dann am nächsten Morgen entspannt bis zum Schlegeisstausee absteigen und mit dem Bus zurück zum Breitlahner fahren. Der Kreis hat sich geschlossen.
Fazit:
Eine schöne, bisweilen abenteuerliche Runde über den Zillertaler Hauptkamm, auf welchem sich noch viele andere interessante Ziele eröffneten.
Tourengänger:
Werner_Ki

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