Stellibodenhorn (2988 m): Der Gletscherschwund bringt immer grössere Geröllwüsten


Publiziert von johnny68 , 4. August 2019 um 20:43.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum: 4 August 2019
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR   Gruppo Pizzo Rotondo 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Strecke:Oberstafel - Rotondohütte - Leckipass - Alaska-Bar - Stellibodenhorn und zurück

Eigentlich hätte ich heute das Grosse Leckihorn besteigen wollen. Ich schaffte den Einstieg über den untersten Teil des Nordgrats ("Nollen")  vom Leckipass her aber nicht. Die Schieferplatten waren rutschig-sandig. Alles in Bewegung, inkl. grössere Felsplatten. Der viele Schnee im letzten Winter hat offensichtlich einiges zum Unguten verändert. Der Schnee auf dem Gletscherrest war zudem noch nicht so stark geschmolzen, dass man zwischen Schnee und Fels hätte  aufsteigen können. Ich hätte Steigeisen und Pickel dabei haben müssen, um auf dem Gletscher aufzusteigen.

Keine grosse Enttäuschung, weil gleich daneben das Stellibodenhorn liegt, ein fast-Dreitausender. Dieser ist über grosse Blöcke recht gut zu besteigen.

Im Lecki-Pass hat es die kleine Schutzhütte "Alaska-Bar", vor etlichen Jahrzehnten von Gebirgs-Mitrailleuren gebaut und heute vom SAC Lägern unterhalten. In der kleinen Hütte hat es 3 Pritschen, einen kleinen Holzvorrat und einen Ofen. Für Notfälle würde es allemal reichen.

Zuhinterst im Witenwasserental schmelzen zwar die Gletscher rasant, aber vom langen Winter hat es noch viel Schnee. Dieser war beim Aufstieg von der Rotondohütte zum Leckipass recht mühsam - ich wich teilweise auf apere Geröllbänder aus. Beim Abstieg war es aber äusserst angenehm, auf diesen Schneefeldern abzurutschen. Selbstverständlich muss man darauf achten, nicht über verdeckte Bachläufe zu gehen - aber das ist in diesem Gelände recht gut ersichtlich.

Ins Witenwasserental kann man mit einer Spezialbewilligung der Korporation mit dem PW hoch fahren (Fr. 10.--). Das letzte Mal war ich hier mit dem MB unterwegs gewesen, und nur schon vom treten äusserst müde. Dies ersparte ich mir heute.

Bis zur Rotondo-Hütte gibt es einen gut markierten Bergweg (1 Stunde). Nach der Hütte ist der Weg auf den Leckipass nicht mehr markiert. Man muss den spärlichen Steinmännern folgen, wobei man den Weg im Gelände auch intuitiv selbst findet. Hinter der Rotondo-Hütte war ich im übrigen mutterseelenalleine unterwegs; ich sah in dieser Eis- und Geröllwüste keinen Menschen. Im Winter dürfte die Gegend mehr frequentiert sein.

Der Gipfel des Stellibodenhorns bietet nicht viel Platz. Auf dem höchsten Punkt kann man als Einzelperson gerade noch stehen. 

Die Aussicht auf die Zentral-, Walliser-, Berner- und Tessiner Alpen ist überwältigend, zumal die Sicht heute sehr klar war.

Hier mein GPS-Track auf map.geo.admin.ch:




Tourengänger: johnny68


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