Tieralplistock (3383m)
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Etwas unverhofft kamen wir doch noch zu einer würdigen Saisonabschlusstour. Wir hatten den Sonntag längst abgeschrieben, als die Meteorologen plötzlich von rascher Bewölkungsauflösung und guter Abstrahlung zu sprechen begannen. Angesichts der anstehenden Hitzewelle war klar: Jetzt oder nie respektive lange nicht mehr.
Wir starteten zwischen 4.15 und 4.30 Uhr beim Belvédère, stapften um den Touristenladen herum und merkten bereits dortl, dass die Abstrahlung nicht gerade das war, was man uns weismachen wollte. Hmpf. Bei der Eisgrotte unten fellten wir so früh an wie selten, da doch einiges an Schnee rumlag. Danach ging's mässig ansteigend bis zum Galenstock-Abzweiger und hoch auf den Grossfirn. Hinter dem Tällistock verabschiedeten wir uns vom Dammastock-Tross und begannen, den Tieralplistock zu spuren. Auch hier sanken wir stets leicht ein. Firn ist anders.
In grossen Bögen zogen wir in Richtung P. 3212 hoch. Das Gelände lässt hier viele Routen zu. Danach ging es einfach auf dem Bergrücken weiter. Dieser verschmälert sich gegen oben zusehends. Etwas unterhalb der Felsen deponierten wir die Ski und kraxelten im einfachen Blockgelände auf den Gipfel hoch. Kaum waren wir oben angekommen, machten sich auch noch die letzten Wolkenfetzen von dannen und gaben Dammastock, Galenstock und Co. Frei. Für den Aufstieg benötigten wir insgesamt rund viereinhalb Stunden.
Da sich auch der Wind etwas beruhigte, gönnten wir uns eine längere, aussichtsreiche Pause beim Skidepot. Die Abfahrt zum Grossfirn runter gestaltete sich deutlich besser als angenommen – trotz faulem Schnee. Nach kurzem Stockeinsatz über den Grossfirn fuhren wir in gemütlichem Rolltreppentempo zurück zur Eisgrotte. Wir erreichten diese um 10.15 Uhr. Dort und erst recht oben beim Belvédère war schliesslich fertig mit Ruhe: Die ersten Vorboten der Tour de Suisse machten sich bemerkbar.
