Großvenediger (3.657 m) - Als "Tagestour" von Süden


Publiziert von pika8x14 , 16. August 2019 um 01:25.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Venedigergruppe
Tour Datum:28 Juni 2019
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 1 Tage
Aufstieg: 1550 m
Abstieg: 1550 m
Strecke:Parkplatz an der Johannishütte - Defreggerhaus - Großvenediger (und zurück)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Per Bus oder Pkw nach Hinterbichl im Virgental.
Kartennummer:mapy.cz, www.austrianmap.at (ÖK 50)

Zum Abschluss unseres Aufenthalts in Österreich geht’s auf den


Großvenediger.

Der weithin sichtbare Berg ist mit 3.657 Metern die höchste Erhebung des Bundeslandes Salzburg.

Hin und wieder werden noch größere Höhen angeben - z. B. 3.662 m oder 3.674 m (1984). Nach dem Gletscherrückgang der letzten Jahre treffen diese aber offenbar nicht mehr zu:

Mittlerweile zeigen sich am Gipfel Felsblöcke, die ehemals dicke Eiskruste schwindet zusehends. Und das Kreuz musste in einen rustikalen, mit Steinen gefüllten Drahtgitterkorb „eingepflanzt“ werden.

Für eine Besteigung stehen praktisch gleich drei „Normalwege“ zur Verfügung:

- von Norden über die Kürsingerhütte
- von Osten, vom Matreier Tauernhaus über die Neue Prager Hütte
- von Süden über das Defreggerhaus.

Grundsätzlich werden alle Varianten offenbar gern gut genutzt - siehe auch „Ähnliche Berichte“. Am beliebtesten ist aber sicherlich Anstieg aus südlicher Richtung.

Auch wir wählen diese Möglichkeit für


unsere Tour.

Da gemäß aktuellen Infos aus dem Internet - und nach Rücksprache mit unserem Führer - das Defreggerhaus offenbar noch nicht geöffnet ist, planen wir eine Tagestour:

Mit dem „Venedigertaxi“ soll es dabei von Hinterbichl zur Johannishütte gehen und anschließend zu Fuß weiter zum Großvenediger. Insgesamt ergeben sich so ca. 1.550 Höhenmeter, die aus eigner Kraft gewandert bzw. „gehochtourt“ werden müssen…

Nach einigen, wirklich schönen Tagen am *Dachstein juckeln wir nun also ins Virgental. Hier schlendern wir eine Weile durch Hinterbichl und das Dorfertal.

Nach einer Übernachtung in Niedermauern (Virgen) geht’s am frühen Morgen abermals nach Hinterbichl (1.329 m). Am Parkplatz - nahe dem Gasthof  Islitzer - treffen wir unseren Führer, den wir bereits von einer früheren Tour kennen.

Etwa „Um 4“ taucht dann das „Venedigertaxi“ auf und chauffiert uns sowie zwei weitere Berggänger hinauf zur Wendestelle unweit der Johannishütte (2.121 m).

Im Morgengrauen - kurzzeitig noch mit Stirnlampe - stapfen wir los. Nach wenigen Minuten passieren wir die Hütte.

Dann steigen wir im T2-Gelände stetig aufwärts. In der Regel geht’s über einen guten Weg. Hin und wieder versteckt sich dieser allerdings nach dem schneereichen Winter noch unter Schneefeldern. Gleichzeitig sorgt die momentane Hitzewelle dafür, dass die weiße Pracht sich nun verflüssigt und wir stellenweise größere Schmelzwasserbäche queren müssen.

Nach etwa zwei Stunden, gegen 07.00 Uhr erreichen wir das Defreggerhaus (2.962 m). Überraschenderweise hat dieses seit wenigen Tagen doch geöffnet. Wir legen deshalb eine ausgiebige Pause ein und deponieren sämtlichen Kram, den wir nun erst einmal nicht benötigen (unter anderem den mitgeschleppten Zentner an Verpflegung und Getränken ;-).

„Dreiviertel 8“ begeben wir uns auf die zweite Etappe:

Über viel Schnee geht’s in Richtung Mullwitzaderl hinauf zum Moränenrücken. Auf ca. 3.100 m seilen wir uns an und steigen bzw. kraxeln wenige Meter hinunter zum Gletscher (Rainerkees, aka Inneres Mullwitzkees). Spalten sind zwar bereits zu erahnen, grundsätzlich herrschen augenblicklich aber sehr gute Bedingungen (Trittschnee/Firn) - wir verzichten anfangs sogar auf Steigeisen.

Zuerst eher flach, später steil - stapfen wir hinauf zum Rainertörl (ca. 3.400 m), welches vom Rainerhorn (3.559 m, östlich/rechts) und vom Hohen Aderl (3.506 m, westlich/links) eingerahmt wird.

Nun wird der Gletscher (Oberer Keesboden/Oberer Teil des Schlatenkees) erst einmal wieder flacher, und wir passieren die Akustische Nebelstange.

Schließlich geht’s - mittlerweile mit Steigeisen - steil hinauf auf den Gipfelaufbau des Großvenedigers und schließlich über einen kurzen Grat hinüber zum Kreuz (3.657 m). Hier treffen wir gegen „Dreiviertel 11“ ein, haben also bei gemütlichem Tempo knapp 3 Stunden ab dem Defreggerhaus benötigt.

Ab und zu treiben zwar einigen Wolken vorbei, dazwischen ist die Aussicht aber richtig gut. Venedig suchen wir allerdings vergeblich.

Zurück geht’s dann auf bekannter Route. Nach langer „Mittagspause“ im Defreggerhaus erreichen wir schließlich gegen 15.00 Uhr wieder die Johannishütte. Da wir dort noch relativ lange auf unser „Taxi“ warten müssen, vertilgen wir notgedrungen noch etliche Stücke Sachertorte.

17.00 Uhr sind wir wieder zurück in Hinterbichl. Hinter uns liegt ein wirklich schöner „Tagesausflug“ zum Großvenediger - bei insgesamt richtig guten Bedingungen. Auch wenn die Tour gern als eher „leicht“ bezeichnet wird, sollte man die üblichen Gefahren - vor allem durch die vorhandenen Gletscherspalten - nicht unterschätzen.


pika8x14 sind heute: A. + A.

Tourengänger: pika8x14
Communities: Austrian-7-Summits


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

11 Aug 11
Großvenediger · mu88
T2 WS
T2 WS
22 Jul 89
Grossvenediger · joe
T3 WS-
3 Aug 13
Großvenediger vom Defreggerhaus · alexelzach
L
28 Jul 13
Venediger mit "Krone" · margitH

Kommentar hinzufügen»