Großvenediger vom Defreggerhaus


Publiziert von alexelzach , 1. Mai 2014 um 23:21.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Venedigergruppe
Tour Datum: 3 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4 Tage
Aufstieg: 2800 m
Abstieg: 2800 m
Strecke:33 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Gebührenpflichtiger Parkplatz Wiesenkreuz oberhalb von Hinterbichl im hintersten Virgental
Unterkunftmöglichkeiten:Johannishütte - Trinkwasser, Defreggerhaus - kein offizielles Trinkwasser, aber das Flaschenwasser ist im Gegensatz zur Schweiz unschlagbar günstig!
Kartennummer:36 Venedigergruppe

Dieser Bericht bildet den ersten Teil einer Tourenwoche, die mich mit einer Gruppe vom DAV Freiburg vom 3.-8. August 2013 in die Hohen Tauern führte. Hierbei gelang es uns denke ich recht gut die beiden Bergziele Großvenediger und *Großglockner elegnat zu verbinden und auch die lange Anfahrt zu berücksichtigen. Vorallem wegen letzterem entschieden wir uns den Großvenediger über das Defreggerhaus zu besteigen, da hier als erste Station die talnahe Johannishütte angesteuert werden kann.

Tag 1 (600hm, 5km, 2h, T2)
Dieser erste Tag bestand vor allem aus der langen Anfahrt von Freiburg bis nach Hinterbichl im Virgental, wo wir unsere Autos nachmittags um 15 Uhr auf dem Parkplatz Wiesenkreuz zurückliesen. Von hier kann man die Johannishütte gemütlich in 2h entweder über die Fahrweg (T1) oder teilweise über einen etwas interessanteren Pfad (T2) erreichen. Und für die ganz lauffaulen gibt es sogar ein Taxi, was wir aber selbstverständlich nicht in Anspruch nahmen, da wir uns ja für die kommenden Tage warmlaufen wollten.

Auf der Johannishütte fühlt man sich übrigens fast wie im Hotel ... mit tollem Service und vorzüglichem Essen kann man es sich hier richtig gut gehen lassen.

Tag 2 (1300hm, ab 450hm, 8,5km)
Am nächsten Morgen hieß es um 7:30 Uhr Abmarsch Richtung Defreggerhaus, was im Vergleich zum Tag zuvor, wo wir doch einiges früher in Freiburg aufbrachen, schon fast Ausschlafen war. Auf einem etwas anspruchsvolleren Weg (ein leichter T3) erreichten wir mit unseren schweren Rucksäcken in etwas weniger als 3h um 10:20 Uhr das Defreggerhaus auf fast 3000m Höhe.

Nach einer längeren Rast starteten wir an diesem Mittag noch zu einer kurzen Gletschertour, womit auch der Ausbildungsaspekt dieser DAV-Tour berücksichtigt wurde. Zunächst ging es zum Anseilplatz am Mullwitzaderl, von da auf den Gletscher und gleich die Spur Richtung Venediger verlassend rechts hinauf in Richtung Hoher Zaun. Nach ca. 1:40h erreichten wir eine vom Gletscher freigegebene Felsinsel auf ca. 3400m, die unser Tagesziel sein sollte. Ich persönlich wäre noch gerne die ca. 400m und nur 50hm zum Hohen Zaun weitergegangen um so einen ersten Gipfel verbuchen zu können, aber ich wurde leider überstimmt ... :-(
Nach einer kurzen Rast ging es wieder auf dem gleichen Weg zurück zum Defreggerhaus, wobei wir unterwegs noch ein paar Übungen im Frin einschoben.

Das Defreggerhaus wirkt im Gegensatz zur Johannishütte sehr bescheiden, was aber vorallem an der exzellenten Johannishütte liegt, denn auch hier oben auf fast 3000m wird man ordentlich versorgt.

Tag 3 (900hm, ab 1750hm, 14,5km)
Montag, 5. August, endlich Gipfeltag und das Wetter ist traumhaft. Um 6:15 Uhr machen wir uns mit einigen anderen Bergsteigern auf den Weg zum Großvenediger. Zunächst wieder hinauf zum Mullwitzaderl und das kleine Stück hinunter auf den Gletscher, von wo sich die Autobahnspur hinauf zum Rainertörl zieht. Die anfänglich Querung ist relativ flach bevor es dann in einer kurzen Steilstufe hinaufzeit in die weite Gletscherfläche unterhalb des Gipfelhangs. Nach guten 2h Stunden legen wir hier auf ca. 3500m eine Pause ein, um nochmals unsere Kräfte für den letzten Anstieg zu mobilisieren. Dieser ist dann auch bald geschafft und es gilt noch die einzige ausgesetzte Stelle, den Firngrat mit leichter Einsattlung hinüber zum Gipfelkreuz, zu überwinden.

Voila, nach 2:30h stehen wir am Gipfelkreuz des Großvenedigers, leider nicht ganz allein, es ist sogar sehr voll hier oben, da nämlich der Venediger von drei Hütten aus bestiegen werden kann. Deshalb ist unsere Gipfelrast nur kurz und wir machen Platz für weitere Bergsteiger, die uns am Firngrat entgegen kommen. Anstatt aber an diesem wunderbaren Tag direkt den Abstieg anzutreten, steuern wir einen quasi auf dem Weg liegenden ruhigeren Gipfel für eine ausgiebige Rast an. Nach weniger als 30min stehen wir mit kurzem Gegenanstieg und etwas Hand anlegen an den Felsen auf dem Hohen Aderl.

Doch damit nicht genug, denn es lockt ein dritter Berg oberhalb der 3500m Marke, das Rainerhorn. Also Abstieg zum Rainertörl und wieder 150hm hinauf. Zunächst über die Südwest-Flanke, dann ohne Steigeisen auf dem schuttigen Westrücken zum dritten Gipfelkreuz mit tollem Blick hinüber zum Venediger (45min ab Hohes Aderl).

Nach 3x über 3500m ist dann aber genug, denn wir haben noch einen weiten Abstieg bis hinunter zur Johannishütte auf 2100m vor uns. Ohne größere Pausen geht es nun zurück zum Defreggerhaus, welches wir 6,5 Stunden nach unserem Abmarsch ereichen. Und nach weiteren 800hm Abstieg haben wir uns das kühle Bier auf der Sonnenterasse der Johannishütte und die anschließende warme Dusche redlich verdient.

Tag 4 (ab 600hm, 5km)
Nach einer weiteren Nacht auf der Johannishütte heißt es nun Abschied nehmen vom Venediger und sich bereit zu machen fürs nächste Projekt, den *Großglockner ...
Der Abstieg erfolgt mit leicht schmerzenden Beinen über den Fahrweg hinunter zum Auto. Mit einem gemütlichen Zwischenstop für ein zweites Frühstück geht es nach Kals am Großglockner und über die Glocknerstraße zum Lucknerhaus ... wo es wieder zu Fuß aufwärts geht zur *Stüdlhütte ...

Tourengänger: alexelzach


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Geodaten
 19283.gpx Zustieg Johannishütte
 19284.gpx Zustieg Defreggerhaus
 19285.gpx Gletscherausflug
 19286.gpx Großvenediger

Galerie


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