Großvenediger von Süden - Gletschertour mit Aussicht


Publiziert von revilo , 28. April 2022 um 12:01.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Venedigergruppe
Tour Datum: 4 Juli 2020
Hochtouren Schwierigkeit: WS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2200 m
Abstieg: 2200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Inntal - Kitzbühel - Mittersil - Matrei -Prägraten- Hinterbichl und dann zum Parkplatz "Wiesenkreuz" auf ca. 1470m
Unterkunftmöglichkeiten:Hotels im Virgental, Defreggerhaus
Kartennummer:AV-Karte 36, Venedigergruppe

es sollte mit zwei Kollegen, die lange nicht mehr alpin unterwegs waren, auf eine leichte, schöne und aussichtsreiche Tour mit Gletscheranteil und einem nicht ganz unbedeutenden Gipfel gehen. Nach querlesen einiger Tourenberichte auf Hikr und Studium des Routenplaners für die Anfahrt (aus Thüringen, Sachsen und Berlin) fiel die Wahl auf den Großvenediger. Von den meistbegangenen Wegen schien hinsichtlich Anfahrt und auch Anforderungen des Weges der Zugang von Prägraten über das Defreggerhaus am passendsten. Kurz anzumerken bleibt vielleicht, dass drei verschiedene Wege als "Normalwege" firmieren, wobei aber der "echte" Normalweg, also der Weg des Erstbesteigers (Ignaz von Kürsinger, 1841) von Norden über das Obersulzbachkees zwischen Klein- und Großvenediger zum Gipfel führt.
Den Freitag konnten wir alle drei freinehmen, so trudelten wir donnerstags abends spät im Hotel in Hinterbichl ein. Freitagmorgen - nach langem ausschlafen und frühstücken - war dann Start der Tour am Parkplatz Wiesenkreuz auf knapp 1500 m Höhe. Das Schlechtwetter der Vortage ist abgezogen, es ist noch kühl und wolkenbedeckt, genau passend für die 1500 Höhenmeter zur Hütte. Es geht gemütlich das Dorfertal aufwärts durch die alpinen Vegetationszonen mit kurzer Rast auf der Johannishütte, dann weiter oberhalb der Baumgrenze über Wiesen, Fels und zunehmend Altschneefelder zu unserer Destination für den Tag, zum Defreggerhaus auf knapp 3000 m. Die Hütte ist zünftig mit sehr guter Küche, die Atmosphäre leidet nur etwas unter den Pandemie-/Hygiene-Umständen.
Der Gipfeltag beginnt um 5 Uhr mit nahezu wolkenlosem Himmel und nach einem schnellen Frühstück und Gepäckvisite gehts über Blockgelände bis zum Frühstücksplatz am Mullwitzaderl, wo wir in der Morgensonne aufrödeln, um dann den Gletscherhatscher über das Mullwitzkees anzugehen. Im festen Firn führt die Spur am noch schattigen Westhang des Rainerhorn an einigen wenigen offenen Spalten vorbei höher durch das Rainertörl auf das Gletscherplateau zwischen Rainerhorn und hohem Aderl. Hier öffnet sich dann ein grandioses Panorama mit Rundumsicht über die Tauern mit der markanten Erscheinung des Großglockner im Südosten.
Der Gipfelhang mündet in den relativ breiten Firngrat, der zum Gipfelkreuz des Großvenediger führt. Der Andrang ist recht groß, unmittelbar vor dem Gipfelgrat treffen sich die diversen als Normalweg geübten Wege auf den Großvenediger.
Am Gipfel wird ausgiebig gerastet und fotographiert, dann gehts zurück zum Defreggerhaus. Wir nehmen hier unser komplettes Gepäck wieder auf, füllen Flüssigkeit nach in Form von alkoholfreiem Weizen und wandern dann zur Johannishütte. Kurze Diskussion und wir wählen dann doch die knieschonende Variante, das Taxi für die 600 hm runter zum Parkplatz, sodass wir uns alle drei noch auf die Piste machen können, um unsere Autobahn-Kilometer nach Thüringen, Sachsen und Berlin noch abzuspulen.
Fazit: eine wunderschöne Tour auf einen renommierten Gipfel in phantastischem Panorama. Die Tour ist technisch nicht schwierig und objektiv mit vergleichsweise wenig Risiken behaftet.

Tourengänger: revilo


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