Valser Höreli


Publiziert von rhenus , 29. Juni 2019 um 19:45.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Valsertal
Tour Datum:27 Juni 2019
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m

Das Höreli (Hora 2372m bzw. 2409m gemäss Landeskarte) und nicht das bekanntere Zerfreilahorn ist der eigentliche Hausberg von Vals. Es thront hoch direkt über diesem Bündner Bergdorf. Um der Hitzewelle der letzten Juniwoche 2019 zu entfliehen, war es unser bzw. mein leichtes Tourenziel an diesem prächtigen Sommertag. Es bietet herrliche Ausblicke ins Valsertal und konnte nach dem schneereichen Winter problemlos bestiegen werden.  

Beschreibung der Tour
Von Vals Platz gings mit dem Auto auf der anfänglich asphaltierten Meliorationsstrasse bequem aufwärts Richtung Riefawald (Fahrkarte für Fr. 5.- auf dem Parkplatz hinter dem Hotel Alpina lösen). Viele Bergbauern nutzten das Sommerwetter zum Heuen ihrer steilen Planken. Erinnerungen an herrliche Jugendjahre auf dem Maiensäss in den Flumserbergen wurden wach. Entlang duftenden Heus und prächtigen Blumenwiesen erreichten wir über Plansch In der Riefa und damit den schattigen und sehr schönen Riefawald, wo wir das Auto abstellten. Über den nun steileren Bergweg wanderten wir hinauf zur Felsnase bei Schindlabüdemli Pt. 1953. Hier trennten sich unsere Wege. Meine Frau begab sich auf Vogelpirsch Richtung Alp Tomül. Sie hoffte dort den Mauerläufer zu sehen, den ich vor einigen Jahren nördlich von Riedboda sichtete. Ich hingegen wollte dem einsamen Höreli meinen zweiten Besuch abstatten. Erstmals war ich gemäss meinem Tourenbuch am 2. Okt.2012 dort oben.  

Der Wegweiser warnt das Wandervolk vor Mutterkühen, doch die Alp war noch nicht mit Kühen bestossen, erst die Schafe weideten nach dem endlos langen Winter im Gebiet Tomülboda. Den Wanderweg vom Pt. 1953 zum Höreli findet man leicht, wenn man sich bei der Abzweigung sofort dem Zaun zuwendet, der die Alpweide vom Riefawald abtrennt. Anfänglich führte mich der stets gut signalisierte Weg in angenehmer Steigung durch Alpenrosen- und Heidelbeerstauden und die mit schönen Lärchen locker bestockte Alpweide. Auf ca. 2080m erreichte ich die Geländekante und genoss den Tiefblick ins Valsertal. Eindrücklich zu sehen hier die ausgedehnten Lawinenverbauungen im Anrissgebiet, die nach dem Lawinenwinter vom 20. Januar 1951 mit 19 Opfern in Vals das Dorf seither zuverlässig schützen. Immer wieder die schönen Blicke zur Staumauer Zerfreila und auf die gegenüberliegende Talseite werfend, wanderte ich gemächlich aufwärts. Die letzten 200 Höhenmeter verlässt der Weg die Gratkante. Etwa 100m unterhalb dem Höreli beim nördlichen Gendarm  querte ich den einzigen kleinen Schneefleck. Ca. 1 Std nach Schindlabüdemli erreichte ich das Höreli 2372m und genoss ganz allein die wunderbare Aussicht mit Blick bis zum Tödi. Ich staunte nicht schlecht, dass mein Vorgänger, der sich im Gipfelbuch eingetragen hatte, mit Jahrgang 1925 als 94-Jähriger am Vortag an derselben Stelle stand!

Per Whatsapp erfuhr ich, dass meine Frau die Tomülalp noch nicht erreicht hatte. Ich verzichtete auf den wenig lohnenden Aufstieg zum Pt. 2409, stieg nach kurzer Rast raschen Schrittes wieder talwärts und lief ihr nach in Richtung Alp Tomül. Ihre Freude war gross, dass es auch ihr vergönnt war, in den Felsen bei Riedboda den prächtigen Mauerläufer zu sichten. Gemeinsam gings dann wieder talwärts nach Vals, wo es mit 32° C auch nicht gerade kühl war. Auf unserem Weg sahen wir neben zahlreichen Munggen auch ein Reh. Es ist sehr zu hoffen, dass es sich nicht zu nahe an die Jägerhütte mit dem Hochsitz im Riefawald begibt!  


Tourengänger: rhenus


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