Brüggelekopf - Eine Vorsaisonale Aufwärmrunde ab Egg


Publiziert von Grimbart , 7. Juli 2019 um 15:49.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum:31 März 2019
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 760 m
Abstieg: 760 m
Strecke:ca. 13,8 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:von Dornbirn, Bahnhof, mit der Buslinie 40 nach Egg, Zentrum
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Kartennummer:f&b WK 5364 (Hinterer Bregenzerwald / Kleinwalsertal / Damüls)

Der Brüggelekopf ist nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel, sondern auch ein Ort mit Geschichte. Bei den Überlegungen über dessen zukünftige Nutzung wäre dem Dorffrieden in den letzten Jahren wohl mehr gedient gewesen, wenn sich die streitbaren Anwohner auf der Nordseite, sich an eine auf der Südseite begrabene Persönlichkeit erinnert hätten. Die Rede ist von Elias Brügel, der zu einer Zeit als wieder einmal die Pest in Europa wütete als Pfarrer in Egg wirkte. Aufopferungsvoll und selbstlos in seinem Tun, besuchte und pflegte er die Pestkranken der Egger Pfarrgemeinde, um schließlich im Jahre 1635 selbst deren Schicksal zu erleiden. Zusammen mit 250 anderen sind seine Gebeine auf einer Anhöhe westlich von Egg in einem Massengrab begraben. Die Anhöhe trägt nun seinen Namen und eine einfache Andachtsstätte sowie ein Themenweg erinnert an die Geschehnisse im 17. Jahrhundert.

 

Im Dorfzentrum von Egg beginnt dieser „Besinnungsweg“. An der Kirche vorbei und über die Bregenzerach hinüber, wechselt man wenig später nach rechts auf ein Sträßchen. Über dieses kurz hoch weisen die Markierungen nach links auf einen Spazierweg, der zwischen Häusern hindurch an einen bewaldete Stufe heranführt. Ab nun einem Waldsteig folgend, geht’s leicht ansteigend durch den Buchenwald der Gedenkstätte entgegen. Dabei lassen nicht nur Tafeln Geschichte Revue passieren, sondern auch Nagelfluh-findlinge. Der Brüggelekopf ist nämlich auch aus geologischer Sicht recht interessant, treffen doch an ihm Flysch- und Molassezone aufeinander.

Auf einem Wiesenpfad über die Graskuppe des Elias Brügel hinweg, erblickt man bereits die am Waldrand gelegene Andachtsstätte. Dort angelangt, wechselt man nun auf einen Güterweg und folgt diesem durch die bewaldete, von Tobeln zerfurchte Südflanke hoch bis man bei einer Geländeschulter ansteht. Aber keine Sorge, links von einem findet sich in einem Waldsteig die Fortsetzung. Diesem folgend über einen Rücken hoch bis man wieder auf einen Fahrweg trifft und hinauf zur nahen Moosalpe. An der Alphütte vorbei weist wenig später ein Wegweiser wieder nach rechts auf einen Wanderpfad. Einen Waldgürtel querend steht man kurz darauf bereits auf der Hochfläche des Brüggele-Vorsäß'.

Nun für ein kurzes Stück am Waldrand entlang, geht’s nach einem Bachlauf schließlich über eine Wiese hoch zu einem Fahrweg, der wenig anstrengend um eine Anhöhe herum hinüber zum Alpengasthof Brüggele führt. Ende März wird man dort aber in der Regel auf verschlossene Türen treffen, sodass man sich gleich dem Aufstieg zum nahen Brüggelekopf widmen kann. Entweder steigt man beliebig über den Gipfelhang zum Kreuz hoch oder man hält sich an den ausgetretenen Pfad, der am Waldrand entlang zum Gipfelgrat hinaufführt.

Da die Mulden rund um das Brüggele noch ordentlich mit Schnee gefüllt waren, ließ ich von meinem Plan über die Berchtoldshöhe zum Lorenapass zu gelangen ab, und entschied mich für die nordseitige Traverse durch den Brüggelewald. Dazu steigt man zunächst steil über den Westgrat hinab in eine Wiesenmulde. Über diese hinweg leitet nun ein Fahrweg durch die NO-Flanke der Berchtoldshöhe hinüber nach Greban. Sich links haltend hat man wenige Minuten später schließlich die „Lorena“ erreicht. Gute 100m niedriger als das westlich gelegene Bödele war der Lorena früher ein gern genutzter Übergang ins Rheintal.

Wer sich im Abstieg von der Lorena nach Schwarzenberg an die Fahrwege hält, der wird mit schönen Ausblicken zu den Damülser Bergen und Winterstaude verwöhnt. Wer es hingegen lieber schneller mag, dem sei die ausgeschilderte Abkürzung empfohlen. Für beide Varianten gilt jedenfalls, dass man bei den ersten Häusern des Weilers Maien nach links auf einen Forstweg wechselt. Diesem in den Kiemertobel hinein folgend, erreicht man nach einem kurzen Gegenanstieg und der Querung eines weiteren Bachtobels schließlich die Wiesen von Bannersrüte. Sich nach Osten an einen Feldweg haltend, braucht es bei der danach folgenden Wiesenspur aber ein wenig Geduld, bis man wieder auf Markierungen bzw. einen Güterweg trifft. Hat man diesen gefunden, so geht’s nun in Schleifen über Wiesen und durch Wald hinunter zur bereits bekannten Andachtsstätte.

Vom Elias Brügel zurück nach Egg hält man sich wieder an den Besinnungsweg und steigt durch den Buchenwald zur Egger Parzelle Fluh ab. Von dort folgt man dann der Landstraße ins Ortszentrum von Egg.

 

Gehzeiten:

Egg, Zentrum – Elias Brügel, Gedenkstätte (ca. 45'') – Moosalpe (ca. 35'') – Brüggele-Vorsäß – Brüggelekopf (ca. 30'') – Brüggelewald – Lorenapass (ca. 30'') – Maien (ca. 35'') – Elias Brügel, Gedenkstätte (ca. 30'') – Egg, Zentrum (ca. 35'')


Tourengänger: Grimbart


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