Lienzer Spitz (1436 m) Hoher Kasten (1794) anspruchsvolle Tour durch die Kastenwand (Plofora)


Publiziert von erico , 28. Mai 2019 um 18:22.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:23 Mai 2019
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AI   CH-SG 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1013 m
Abstieg: 1013 m
Strecke:9.6 Kilometer
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Rorschach (Schweiz) über die Autobahn bis nach Sennwald (Rheintal)

Am Hohen Kasten und dem Lienzer Spitz, mit der eindrücklichen Kastenwand (Plofora), fahre ich mit dem Auto unter der Woche jeden Tag zweimal vorbei und praktisch jedes Mal denke ich an die noch bevorstehende Wanderung auf den Lienzer Spitz.

 

Auf diese Wanderung über die Plofora hinauf zum Lienzer Spitz wurde ich wegen einem Bericht auf Hikr aufmerksam gemacht, der sehr gute Bericht stammt von pboehi, siehe auch: [http://www.hikr.org/tour/post88933.html],

Weil „pboehi“ einige Probleme mit der Wegfindung hatte, wurde ich durch seine Berichte eher ein wenig verunsichert. Nun Heute am 23. Mai 2019 ist es soweit, ich fahre mit gemischten Gefühlen mit dem Auto von Sennwald zum Schwendirank (Parkplatz) hinauf, im Nachhinein muss ich sagen, die Verunsicherung wäre absolut nicht nötig gewesen, denn ich hatte absolut keine Probleme mit der Wegfindung und auch nicht mit dem schwierigen Gelände auf dieser Tour, für mich war diese Tour eine reine Genusstour vom Anfang bis zum Schluss. Die Schwierigkeiten gehen nur selten über den Schwierigkeitsgrad T4 hinaus und ich möchte deshalb alle, die sich schon einmal für diese Wanderung interessiert haben, aber noch etwas verunsichert waren, dazu bewegen, diese Tour auf den Lienzer Spitz zu machen, es ist eine sehr abwechslungsreiche, interessante Tour, - natürlich absolviert jeder diese Tour auf eigene Verantwortung, ich übernehme natürlich keine Haftung für Schäden und Unfälle die beim begehen von dieser Tour passieren könnte.

 

Beschreibung der Wanderroute:

 

Von Sennwald (Parkplatz beim Schwendirank) über die Plofora und dem Lienzer Spitz auf den Hohen Kasten: ca. 3.5 Std. (T5, (I)

 

Vom Schwendirank (Parkplatz) geht es auf dem Wanderweg in Richtung Schwendi, genau auf dem höchsten Punkt, bevor der Wanderweg abwärts geht, geht es auf gut sichtbaren Spuren in den Wald hinein. Im Wald und auch nachher in der „Kastenwand“ sind auf den Grasbändern meistens Spuren und genügend, orangene oder blaue Markierungen zu sehen, die den Weg weisen. Für den größten Teil der Tour gehen die Wander-Schwierigkeiten nicht über die T4 hinaus, es gibt aber vereinzelte Stellen, wo die Schwierigkeiten eher bei T5 als bei T4 anzusetzen sind. Klettertechnisch gibt es drei Stellen die mit einer (I) bezeichnet werden könnten, siehe zu dieser Tour auch Bild Nr. 3 ; 
[http://www.hikr.org/gallery/photo2911088.html?post_id=143129]

Vom Lienzer Spitz bis hinauf auf den Hohen Kasten geht diese Wanderung im einfachen T2 Stil weiter, was ich falsch eingeschätzt habe, ist die Distanz vom Lienzer Spitz bis hinauf zum Hohen Kasten, - ich brauchte für diese Strecke eine ganze Stunde.

 

 

Vom Hohen Kasten über die Alp Rohr zurück zum Parkplatz beim Schwendirank: ca. 2.5 Std. (T3)

 

Weil das Wetter auf dem Hohen Kasten nicht sonderlich schön war, war auch meine Aufenthaltsdauer auf den „Kasten“ nicht besonders lange. Beim Abstieg vom Hohen Kasten zur Alp Rohr hinunter, gab es auf der Nordseite vom Hohen Kasten noch ein Schneefeld zu überqueren. Auf dem Hohen Kasten wurde ich von einem Bahnangestellten noch "gewarnt" der Weg auf der Nordseite unter dem Kasten sei noch gesperrt, es habe dort noch Schnee und es sei eisig, - mit der nötigen Vorsicht war dieses Hindernis es aber kein Problem. Über die Alp Rohr geht es auf einem schönen Wanderweg wieder zurück zum Ausgangsort, dem Schwendirank (Parkplatz).

 

Die Schlussbetrachtung:


Ich muss gestehen, ich hatte einigen Respekt vor dieser Tour, in den Berichten, die ich auf Hikr und dem Gipfelbuch gelesen habe, war meisten von „schwieriger Wegfindung“ unwegsamen, schwierigen und ausgesetztem Gelände, „Umherirren an der Kastenwand“ usw. die Rede. Eigentlich hatte ich vor allem wegen der Wegfindung einige Bedenken, denn ein Verlaufen in so einer Wand kann gefährlich werden. Wie es sich aber herausstellte wären meine Bedenken absolut nicht nötig gewesen, denn ich hatte absolut keine Probleme mit der Wegfindung und auch nicht mit dem schwierigen Gelände auf dieser Tour, für mich war diese Tour eine reine Genusstour vom Anfang bis zum Schluss. Der Schwierigkeitsgrad dieser Tour reichte in den Berichten die ich gelesen habe von T3 bis T6, meine Meinung dazu ist folgende, der größte Teil der Wanderung auf den Lienzer Spitz über die Kastenwand (Plofora) geht nicht über eine T4 hinaus, es gibt nur wenige, ausgesetzte Stellen die in die Richtung T5 gehen. Ich war schon auf offiziellen, beschilderten und markierten T5 Wanderwegen unterwegs bei denen die Wegfindung schlechter war als bei dieser Route. Ich wünsche allen die sich jetzt für diese Tour entscheiden, eine genussreiche Wanderung an der Kastenwand.

 

Viele Grüße
erico


Tourengänger: erico


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Kommentare (10)


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HBT hat gesagt: Danke für diesen schönen Bericht...
Gesendet am 28. Mai 2019 um 22:22
...der ist insbesondere mit der Zuweisung der Aufnahmestandorte zum Fototopo sicher wertvoll! Bzgl. Orientierung: die Menge an Markierungen auf dieser Route scheint in den letzten Jahren ziemlich zugenommen zu haben. Einzelne der grossen, orangen Punkte sind (ohne Witz) schon von der S-Bahn aus zu erkennen!
Viele Grüsse,
HBT

erico hat gesagt: RE:Danke für diesen schönen Bericht...
Gesendet am 29. Mai 2019 um 07:09
ich muss Dir ganz ehrlich sagen, ich habe vom Tal unten keine Markierungen gesehen, Du musst ja Adleraugen haben! Neue Markierungen hat es nur ganz im obersten Teil ab dem, Bild Nr. 35 weiter unten hat es nur alte verwaschene, blaue und teils auch orange Markierungen. Gruss Erich

HBT hat gesagt: RE:Danke für diesen schönen Bericht...
Gesendet am 29. Mai 2019 um 13:23
Hoi Erich, ist wahrscheinlich auch besser, wenn du während dem Auto fahren nicht da hochsperberst ;) Habe deine Bilder mit meinen verglichen und gesehen, dass es vor einem Jahr mehr gut sichtbare Markierungen hatte. Die sind schon wieder ziemlich verblasst... Weil die teils riesig waren, war das auch für Menschenaugen kein Problem...
Viele Grüsse,
HBT

erico hat gesagt: RE:Danke für diesen schönen Bericht...
Gesendet am 29. Mai 2019 um 15:19
Hoi HBT, nicht vom Auto aus habe ich genau in die Kastenwand hinauf geschaut sondern am gleichen Tag der Tour, ganz in der Nähe von der Eisenbahnlinie bei Sennwald aus, neben dem Auto stehend, siehe dazu das Foto Nr. 2+3, Markierungen sind weit und breit keine zu sehen, oder siehst Du welche.? Bild Nr. 2

HBT hat gesagt: RE:Danke für diesen schönen Bericht...
Gesendet am 4. Juni 2019 um 16:00
Hoi Erich
Hm, ja etwa aus der Perspektive müsste es gewesen sein... War dieses Jahr noch nie in der Gegend, kann dir nicht sagen ob meine Augen mehr sehen würden als deine ;))
En schöne Summer und Gruess
HBT

pboehi hat gesagt: Bravo
Gesendet am 29. Mai 2019 um 18:42
Ein Frühlings-Klassiker, gut gemacht!

erico hat gesagt: RE:Bravo
Gesendet am 29. Mai 2019 um 19:00
Vielen Dank! Peter
Dank Deinen Berichten auf Hikr, die ich vorher gut studiert habe, musste ich nicht in der Kastenwand "umherirren" Vielen Dank für Deine sehr guten Routen-Beschreibungen. Gruss Erich

F3ttmull hat gesagt:
Gesendet am 8. November 2020 um 23:12
Bin die Tour gestern gegangen, sehr schön und echter Genuss wie du in deinem Bericht gesagt hast. Das Gras war zum Glück trocken. Ein paar Mal Orientierungsprobleme, wo die Markierungen sind, aber auffällige Trittspuren weisen den Weg.
Dazu drei, vier nette Kletterstellen im ersten UIAA.
Von Frümsen eine tolle Rundtour über die Alp Alpeel zurück. War von Anfang bis Ende eine Wanderung auf alten Wegen :)

Katja hat gesagt: danke
Gesendet am 3. September 2023 um 16:16
der Bericht ist mir gestern in die Hände gefallen, und nachdem ich jetzt schon so lange in Lienz wohne, wollte ich es doch wissen und bin spontan heute da hoch. Es ist wunderschön, wild und einsam. Routenfindung.... naja ich glaube ich habe höchstens ein Viertel der ganzen Tupfen und Pfeile gesehen. Habe mich zweimal auch total vertan und musste wieder zurückkrebsen. Aber insgesamt war es tatsächlich nicht so dramatisch wie ich befürchtet hatte. Auch das Gelände empfinde ich als angenehm zu gehen, das ist natürlich Übungssache. Danke, dass du mich motiviert hast :-)

erico hat gesagt: RE:danke
Gesendet am 4. September 2023 um 10:59
Hallo Katja
Ich freue mich, dass Dich mein Bericht motiviert hat, danke, auch mir hat diese, wilde und einsame Tour sehr gut gefallen. Ich wünche Dir weiterhin schönste "wilde" und abenteuerliche Touren in den Bergen. LG Erich


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