Der Winter ist noch nicht ganz vorbei: Hippold- & Grafennsspitze


Publiziert von ZvB , 24. März 2019 um 08:36.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Tuxer Alpen
Tour Datum:23 März 2019
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1415 m
Abstieg: 1415 m
Strecke:16,2km
Kartennummer:AV 33 Tuxer Alpen

Die Tuxer Alpen bieten ein reichhaltiges Betätigungsfeld für jegliche Art der alpinen Betätigung. Wie jedes Jahr steht mindestens eine Tour in den Tuxern auf meinem kleinen, gelben Merkzettel, der am Kalender klebt. Dieses Mal sollten Hippoldspitze und Grafensspitze Besuch erhalten ...

Ein früher Aufbruch ist immer dann geboten, wenn das Jahr weiter fortgeschritten ist und die tageszeitliche Erwärmung für Mensch und Schnee zum Problem werden könnte. Ich träume noch vom Verschlafen als um 03:00 Uhr der Wecker klingelt. Alles wird minimal erledigt: Toilette, Körperhygiene, ja sogar der Kaffee bleibt heute Morgen klein; es gibt Espresso.

Ich weiß nicht genau wie ich hierher gekommen bin, aber um 06:00 Uhr starte ich vom großen Parkplatz am Lager Walchen los. Die Schneeschuhe bleiben zunächst unter den Achseln geklemmt. Hier oben ist in Betracht der spärlichen Schneeauflage zuerst einmal unten.

Laufen und Schlafen sind eigentlich nicht miteinander vereinbar. So hätte ich nach 40 Minuten fast den Abzweig verpasst, wenn mich nicht deutliche Wegweiser aus meinen Träumen gerissen hätten. Die Innermelangalm ist bald erreicht und die Gedanken kreisen um eine Mélange. Das wird warten müssen ...

Das Fortkommen auf dem Westhang ist sehr zügig. Hier herrscht Schatten vor. Der Harschdeckel ist fest verschlossen. Der Hippold zieht bald die ersten Blicke auf sich.
Irgendwann, die Sonne scheint mir bereits mitten ins Gesicht, ist auch das Krovenzjoch erreicht. Der Schlussanstieg zum Hippold kann beginnen. Ich folge einer sehr konservativen Zickzackspur durch die doch recht steilen Nordhänge (WT3). Nach 3:20h Geh- und Stehzeit lässt es sich gut am Gipfelkreuz vorbei marschieren. Ich fühle mich zu Höherem berufen und strebe sofort dem wenige Meter höheren Stangengipfel in felsdurchsetztem Gelände entgegen.
Die Gpfelschau ist prächtig. Nebeneffekt des frühen Aufbruchs ist, dass ich das in aller Stille alleine genießen darf.

Alles hat ein Ende. So auch die Teepause am begreuzigten Gipfel. Der Abstieg steht bevor. Jetzt sind auch andere Bergsteiger zu sehen. Die kommen vermutlich nach einem ausgiebigen Frühstück erst jetzt aus ihren Löchern gekrochen. Beneidenswert.
Stark unterkoffeiniert treten ich den Abstieg ins Krovenzjoch an, um mich auf den unendlich lang erscheinden Übergang zur Grafennsspitze zu machen. Das Gelände ist hier bereits erstaunlich aper und man muss sich fast schon anstrengen, um doch noch etwas Schnee unter die Füße zu bekommen.

Auf den letzten 100 Hm geht es recht steil zu (noch WT2). Wenn es hier einmal eine Spur gegeben haben sollte, dann ist die nun völlig zerfahren. Für die Schneeschuhe gibt es hier jedenfalls kein ebenes Fleckchen. Das Kreuz der Grafennsspitze ist dann doch irgendwann unter erhöhtem Pulsschlag erreicht. Ja, ich grüße auch Skitourengeher! Schneeschuhgeher werden leider nicht zurückgegrüßt. Egal, dann gehe ich halt die paar Meter weiter zum richtigen Krovenzgipfel. Der ist 14m höher und ich sehe über euch hinweg ...

Eines lässt sich zunächst feststellen. Die Grafennsspitze bietet einen besseren, weil weiteren, Ausblick als die Hippoldspitze. Sogar die Rötspitze in Südtirol wird sichtbar. Manchmal ist weiter weg doch näher dran ...

Die Sonne hat jetzt bereits Kraft entwickelt. Dort, jenseits des Haaransatzes, im Dickicht der Haarwurzeln, wo niemals Sonnencreme hingelangt, dort entsteht gearde ein intensives Wärmegefühl. Bei der Hitze kann man aber gewiss keine Mütze mehr tragen. Der Schnee hat aufgefirnt. Der Abstieg wird noch lange genug dauern.

Was bin ich froh, dass es wie immer Bilder gibt.

Tourengänger: ZvB


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