Piz Plavna Dadaint, Von Zernez nach Tarasp. Eine lohnenswerte Hikr-Winterpremiere.
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Schon länger hatte ich zusammen mit einem Kollegen den Piz Plavna Dadaint ins Auge gefasst. Es lockt eine lange Skitour ab der Ofenpass-Strasse nach Tarasp. Die Tour schlägt nicht nur mit 1700 Höhenmetern und 22 Kilometern Horizontaldistanz zu buche, sondern besticht mit Couloirs, schroffen Felsen und einsamen Tälern.
Will man noch bis Tarasp abfahren können, muss man den goldenen Zeitpunkt treffen, wenn die Lawinengefahr tief ist, in 3200m Höhe bereits guter Trittschnee vorhanden ist und trotzdem noch nicht alles weggeschmolzen im Tal. Dieses Jahr kam der Zeitpunkt erstaunlich (=beängstigend) früh und wir reisten am Freitagnachmittag nach Zernez.
Im Internet findet sich bisher nur ein Bericht über die Tour. Der dortige Protagonist startete bereits um 4 Uhr in Laschadura an der Ofenpass-Strasse. Wir nahmen nach einer Übernachtung in Zernez den ersten Bus und starteten über 3 Stunden später, im Wissen, dass wir "Gas geben" müssen. Immerhin: Als erwartete Höchsttemperatur in der Gipfelregion waren -4C prognostiziert. Einsam und unspektakulär stiegen wir in die Fuorcla Laschadurella und fuhren dort in überraschend fluffigem Schnee ziemlich steil ins Gravas ab (ca. zu Pt. 2356m). Dort erblickten wir das Gipfelziel das erste Mal und waren zugegebenermassen etwas eingeschüchtert vom imposanten West-Couloir, das uns anlachte. Je näher wir in der folge kamen, desto flächer wurde das Couloir (ist's nicht immer so?) und am Ende stiegen wir mit den Skiern an den Füssen bis weit in das Couloir hinein, ehe wir die Steigeisen montierten. Bei den aktuellen Verhältnissen können Spitzkehren-Liebhaber wohl das gesamte Couloir mit den Skiern meistern. Der Schnee ist weich, das Couloir relativ breit.
Die Lücke auf 3060m erreichten wir so problemlos. Man ist hier leicht Südwestlich des Gipfels und kriegt eine atemberaubende Aussicht in alle Richtungen geboten. Danach klettert man einige Meter über die Wechte ab, um in das Südcouloir einzusteigen. Wir deponierten hier die Skier, auch wenn das Südcouloir ebenfalls fahrbar gewesen wäre. Im Couloir herrschten alle 10m andere Schneebedingungen aber es war insgesamt nicht so kompakt wie erhofft. Oben zieht das Couloir links weg wo uns ein "Schneepfropfen" erwartete. Überklettern war im weichen Schnee keine Option, so schlugen wir auf der linken Seite eine Kerbe raus und stiegen durch die Felslücke. So gelangt man in die Westflanke des Berges. Diese traversiert man ansteigend bis zu einem Felsband, das überkraxelt werden muss. Danach noch einige Meter über ein sehr ästhetisches Grätchen zum Gipfel.
Wir erreichten trotz längerer Wechten-Hack-Session wie geplant vor 13 Uhr und stiegen bald wieder ab zum Skidepot. Die Abfahrt nach Südost war einfacher als erwartet und bald traversierten wir bis in die Nordhänge des Piz Murters und genossen dort unberührtes Pulver-Gut bis auf 2100m runter. Von dort übten wir uns im Stöckeln, um das schöne Val Plavna in nützlicher Frist zu traversieren. Immer wieder ist auch genügend Gefälle für einige Schwünge vorhanden und zumindest bei den aktuellen Verhältnissen mussten wir nicht wieder anfellen. Irgendwann erreichten wir dann die Schlittelpiste von Tarasp und fuhren darauf bis ins Dorf hinein.
Was für eine Tour!
Sehr empfehlenswert für konditionell starke und technisch halbwegs versierte Skitourengänger. Seil haben wir übrigens keines benötigt. Wer sich im steilen Schnee oder über kurze Felspassagen unwohl fühlt, sollte aber trotzdem eines mitnehmen für den vor allem für den Abstieg zum Skidepot.
Will man noch bis Tarasp abfahren können, muss man den goldenen Zeitpunkt treffen, wenn die Lawinengefahr tief ist, in 3200m Höhe bereits guter Trittschnee vorhanden ist und trotzdem noch nicht alles weggeschmolzen im Tal. Dieses Jahr kam der Zeitpunkt erstaunlich (=beängstigend) früh und wir reisten am Freitagnachmittag nach Zernez.
Im Internet findet sich bisher nur ein Bericht über die Tour. Der dortige Protagonist startete bereits um 4 Uhr in Laschadura an der Ofenpass-Strasse. Wir nahmen nach einer Übernachtung in Zernez den ersten Bus und starteten über 3 Stunden später, im Wissen, dass wir "Gas geben" müssen. Immerhin: Als erwartete Höchsttemperatur in der Gipfelregion waren -4C prognostiziert. Einsam und unspektakulär stiegen wir in die Fuorcla Laschadurella und fuhren dort in überraschend fluffigem Schnee ziemlich steil ins Gravas ab (ca. zu Pt. 2356m). Dort erblickten wir das Gipfelziel das erste Mal und waren zugegebenermassen etwas eingeschüchtert vom imposanten West-Couloir, das uns anlachte. Je näher wir in der folge kamen, desto flächer wurde das Couloir (ist's nicht immer so?) und am Ende stiegen wir mit den Skiern an den Füssen bis weit in das Couloir hinein, ehe wir die Steigeisen montierten. Bei den aktuellen Verhältnissen können Spitzkehren-Liebhaber wohl das gesamte Couloir mit den Skiern meistern. Der Schnee ist weich, das Couloir relativ breit.
Die Lücke auf 3060m erreichten wir so problemlos. Man ist hier leicht Südwestlich des Gipfels und kriegt eine atemberaubende Aussicht in alle Richtungen geboten. Danach klettert man einige Meter über die Wechte ab, um in das Südcouloir einzusteigen. Wir deponierten hier die Skier, auch wenn das Südcouloir ebenfalls fahrbar gewesen wäre. Im Couloir herrschten alle 10m andere Schneebedingungen aber es war insgesamt nicht so kompakt wie erhofft. Oben zieht das Couloir links weg wo uns ein "Schneepfropfen" erwartete. Überklettern war im weichen Schnee keine Option, so schlugen wir auf der linken Seite eine Kerbe raus und stiegen durch die Felslücke. So gelangt man in die Westflanke des Berges. Diese traversiert man ansteigend bis zu einem Felsband, das überkraxelt werden muss. Danach noch einige Meter über ein sehr ästhetisches Grätchen zum Gipfel.
Wir erreichten trotz längerer Wechten-Hack-Session wie geplant vor 13 Uhr und stiegen bald wieder ab zum Skidepot. Die Abfahrt nach Südost war einfacher als erwartet und bald traversierten wir bis in die Nordhänge des Piz Murters und genossen dort unberührtes Pulver-Gut bis auf 2100m runter. Von dort übten wir uns im Stöckeln, um das schöne Val Plavna in nützlicher Frist zu traversieren. Immer wieder ist auch genügend Gefälle für einige Schwünge vorhanden und zumindest bei den aktuellen Verhältnissen mussten wir nicht wieder anfellen. Irgendwann erreichten wir dann die Schlittelpiste von Tarasp und fuhren darauf bis ins Dorf hinein.
Was für eine Tour!
Sehr empfehlenswert für konditionell starke und technisch halbwegs versierte Skitourengänger. Seil haben wir übrigens keines benötigt. Wer sich im steilen Schnee oder über kurze Felspassagen unwohl fühlt, sollte aber trotzdem eines mitnehmen für den vor allem für den Abstieg zum Skidepot.
Tourengänger:
Mistermai

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Kommentare (1)