Zermatt August 2018, 1|2: Wisshorn
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Hatten wir für den zweitägigen Ausflug nach Zermatt doch zwei Dreitausender ausgewählt, so machte uns die LSB Sunnegga-Blauherd einen Strich durch die Rechnung: wie wir nach dem Fussmarsch über die Matter Vispa die Talstation der „Untergrundbahn“ erblicken, erstaunt uns bereits die grosse Warteschlange. Nach dem Vordringen zum Schalter wird uns dort eröffnet, dass die weiterführende LSB wegen zu behebender Störungen nicht in Betrieb sei - es könne dauern …
Nach längerem Warten (und weiterhin keiner verlässlicher Auskunft) disponieren wir um:
Wir haben in der Zwischenzeit ein alternatives Gipfelziel evaluiert, und kehren deshalb zum Bahnhof Zermatt zurück, umgehen diesen süd- und nordwestseitig, und folgen dem oberhalb des Endbahnhofes durchführenden WW bis nach Wiiss Bachla. Dem BWW folgen wir nun stetig ansteigend am sonnigen SE-Hang über Balme bis zu P. 1821; ab hier folgt ein steilerer Aufstieg durch eine zu Beginn lawinengeschädigte Baumzone. Länger zieht sich dieser Abschnitt höher dahin, bis wir auf ~ 2150 definitiv auf offeneres, wieder flacheres, Gelände hinaustreten - bereits ein schöner Tiefblick und ein stets noch wachsendes, fantastisches Panorama eröffnet sich uns alsbald; dabei zieren nur einige dekorative Wolken den blauen Himmel.
Über karges Wiesland wandern wir weiter hoch, mit dem wohl schönsten Rundblick der Schweiz vor Augen (das Matterhorn meist inbegriffen), und gelangen in die felsigen Abschnitte des Chüebergs und dessen Lawinenverbauungen. Hier lassen wir uns zu einer zwischenzeitlichen Rast nieder - Aussicht und Zwischenverpflegung geniessend.
Durch die Felsbänder hindurch gewinnen wir die Anhöhe auf Recheten sowie später, unweit der Erhebung P. 2503, die Weggabelung (Rothornhütte - Wissberg) auf 2506 m. Eher spärlich ist der Grasbewuchs auf der weiteren Etappe durch wieder zahlreiche Lawinenverbauungen hindurch hoch zu P. 2701; eher steiniger sogar der Schlussanstieg hoch zur überraschend lieblichen Hochfläche beginnend bei P. 2826. Eine Herde Schwarznasenschafe begrüsst uns hier - über aus schöne und sympathische Tiere. Der abschliessende Gang über den sanft geneigten Alpweiderücken zum Gipfel Wisshorn hinauf ist einfachst zu bewerkstelligen; die Rundumsicht, oben angelangt, umso gewaltiger: in der Nähe erfreuen wir uns erst mal des Hochblick zu Platt- und Mettelhorn - rassig begangen vor drei Jahren als unsere 1000. Tour, sowie die Ansicht des Gabelhorngletschers (mit Gletschertor und den Gabelhörnern), insbesondere jedoch das Panorama der höchsten Schweizer Gipfel von Dom über Dufourspitze bis Matterhorn!
Auf dem grasigen Rücken wandern wir nach ausgiebiger Rast wieder hinunter zu den Schafen auf P. 2826 - die meisten haben unterdessen in einem Unterstand den Schatten aufgesucht. Ab hier benutzen wir erst den BWW auf gleichgeartetem Gelände (wenig ergiebiges Alpweidegebiet) hinunter zu P. 2712; ab hier kürzen wir weglos ab zur Rinne des von Triftchumme herunter fliessenden Baches, welchen wir - dessen leicht abschüssige Bett auf ~ 2600 m durchschreitend - queren und alsbald wieder auf den BWW stossen, welcher uns nun auf bekanntem Weg zu P. 2452 und zum Berggasthaus Trift hinunter leitet.
Nach einem Trinkhalt auf dessen Terrasse setzen wir den Abstieg fort; erst folgen wir oberhalb des Triftbaches den Felsen entlang (gesicherte Passage) nur mässig Höhenmeter verlierend, bevor wir wenig steiler über grasiges Gelände zu den Serpentinen (unterhalb von Stellistein) gelangen. Hier wechseln wir die Bachseite - bewundern den munter sprudelnden Überlauf eines Stollens, bevor wir - teilweise im Wald - nun wieder flacher zum Bergrestaurant & Pension Edelweiss weiter marschieren.
In Erinnerung an die damals doch sehr „schmalbrüstige“ Käseschnitte lassen wir hier einen (aussichtsreichen) Zwischenhalt aus und setzen unsere Tour steil im Wald und unter den annähernd senkrecht aufragenden Felswänden hindurch fort bis zum nochmaligen Erreichen des Triftbaches; nach dessen Überquerung wählen wir den nahe am Bach verlaufenden BWW.
Auf 1718 m biegen wir in Richtung NNW zum flach verlaufenden WW nach Bodme ab; hier gefallen uns die alten, schmucken, auf - vor Mäusefrass schützenden - Granitplatten ruhenden, Holzstadel ausserordentlich. Steiler wieder geht’s anschliessend ab P. 1720 via Gstipf hinunter und zurück zum Bahnhof Zermatt, wo wir die kurze Rückfahrt nach Täsch antreten - auf der Terrasse des nahen Restaurants runden wir den schönen Bergtag mit einem leckeren Nachtessen ab.
▲ 2 h (inkl. 10 min Pause) bis Lawinenverbauungen
▲ 1 h 25 min bis Gipfel
▼ 50 min bis Berggasthaus Trift
▼ 1 h bis Zermatt
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