Tristenspitz Skigipfel 2650m - So nah und doch so fern

Jeder, der nach Weißenbach fährt, sieht sie sofort, die Tristenspitze. Der markante Gipfel fällt ins Auge, doch er bleibt für Viele unerreichbar. Im Winter wagt sich sowieso selten jemand hinauf und auch ich habe keinerlei Ambitionen, der Skigipfel genügt mir heute voll und ganz.
Ganz ungewohnt, der Parkplatz in Weißenbach ist fast leer. Beim Blick aufs Thermometer wird klar warum, Minus 18 Grad kosten auch mich Überwindung. Zügig bringe ich das Waldstück hinter mich, erst an der Stifter Alm erreiche ich die Sonne für eine Aufwärmpause.
Das schattige Tal zum Lappacher Jöchl bringt mich auch ohne Sonne ins Schwitzen, ein äußerst steiler Hang erfordert viele Spitzkehren und stabile Verhältnisse. Am Jöchl holt mich ein Kollege ein und zieht ohne Pause weiter Richtung Tristenspitz. Der Gipfel selber scheint von hier leicht erreichbar, wird aber im Winter kaum betreten. Ich belasse es gerne wie alle anderen mit dem Vorgipfel und lasse mich in der Sonne nieder. Der monatelange Nordwind hat sich endlich gelegt, trotz der frostigen Kälte lässt es sich hier gut aushalten. Die Fernsicht ist ausgezeichnet, ich bin erstaunt, was man von hier alles sehen kann. Ein letzter Blick zum scheinbar so nahen Kreuz und ich teste die Abfahrtshänge.
Die niedrigen Temperaturen haben den Schnee konserviert, kein Krüstchen stört den Schwung, die Unterlage ist gut verfestigt und darüber liegt eine herrliche Pulverschicht, reinstes Skivergnügen, für den, der es mag!? Die neuen Ski ziehen wie von alleine ihre Spuren, da kommt auch bei mir Freude auf ;-)
Ein paar Gämsen verzögern kurz meine Schwünge, schon nähere ich mich wieder Weißenbach und die Tristenspitze grüßt nur noch aus der Ferne.