Auf der Flucht vor dem Schnee im Norden wieder einmal ins Val Solda
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Strahlend schönes Wetter im Südtessin und kein Schnee bis weit hinauf: ein richtiges Kontrastprogramm zu den Verhältnissen in den meisten anderen Teilen der Alpen. Zwei Tage zuvor war ich bereits völlig problemlos (wenn man einmal von einigen umgestürzten Bäumen absieht) zur Sighignola auf 1300m hinaufgestiegen. Allerdings war der Nordwind an ausgesetzten Stellen im Gipfelbereich unangenehm spürbar gewesen (Kurzbericht zur Tour hier.
Da er heute aber noch deutlich auffrischen sollte, musste ein möglichst windgeschütztes Ziel her: Das Val Solda würde sich dafür wohl anbieten, so die Überlegung. Und sie sollte sich als zutreffend erweisen, soviel schon jetzt.
Praktisch ist es seit letztem Jahr, dass der Bus nach Menaggio, zumindest einige seiner Kurse, bereits am Bahnhof in Lugano startet. Einzig das Lösen einer Fahrkarte kann sich als kleine Hürde erweisen: eine entsprechende Bar wie in Italien üblich, wo der Fahrschein zuvor gekauft wird, hat's hier nämlich nicht. Der Fahrer kann sie in diesem Fall zwar auch verkaufen – gegen Euro. Die hatte ich zwar, doch das bedeutet noch nicht, dass der Fahrer auch entsprechendes Wechselgeld hat. Nach etwas Kramen in der Geldbörse fand sich dann doch noch etwas Hartgeld, und so war dann auch dieses Problem gelöst.
Bei der Rückfahrt stellte sich die Situation dann etwas anders dar: Die Bar in San Mamete hatte heute wegen Ruhetag geschlossen. Dieser Fahrer konnte oder wollte keine Fahrkarten ausgeben, stattdessen murmelte er etwas von einer „edicola“ am Fahrtende. Doch einen solchen Kiosk hatte es in Lugano nicht, der Fahrer zuckte dort dann darauf angesprochen nur mit den Schultern. Zumindest - unbeabsichtigt - etwas Geld gespart.
Doch zurück zur eigentlichen Tour. Einiges hatte ich im Val Solda ja bereits besucht, drum wollte ich heute den südöstlichen Teil um den Monte Bronzone und den Monte dei Pizzoni erkunden und dazu zur Forcola aufsteigen.
Dazu wie bereits einige Male zuvor über Loggio und Puria zunächst hinauf bis Dasio, das ein guter Ausgangspunkt für eine Reihe von Touren ist. Nach kurzer Rast und einem Schwatz mit einer freundlichen Einheimischen dann weiter in die Höhe, und zwar zunächst bis Rancò, wo der Steig zur Forcola abzweigt und dann über weite Strecken durch zu dieser Jahreszeit sehr lichten Wald führt. Im obersten Drittel verengt sich das Tal so sehr, dass es selbst zur Tagesmitte zu dieser Jahreszeit noch im Schatten liegt.
Oben angekommen hätte man entweder den Sattel überschreiten oder rechts bzw. links in die Höhe steigen können. Nach rechts hatte es eine Wegweisung, die zum Monte dei Pizzoni führen musste. Interessehalber folgte ich ihr ein Stück. Der Weg entpuppte sich als eine schmale Spur entlang einer steilen Grasflanke. Sehr mit Vorsicht zu begehen, überdies zumindest zu dieser Stunde noch immer im Schatten.
Für heute liess ich es deshalb mit diesen ersten Eindrücken bewenden, kehrte um und stieg auf der gegenüberliegenden Seite ein Stück in die Höhe. Zu meiner Überraschung fand ich kurz darauf Markierungen, die nirgends vermerkt waren. Da ich dachte, dass sie zum Gipfel des Monte Bronzone führen sollten, bin ich ihnen zunächst gefolgt. Doch statt zum Gipfel führten sie bald in mehr östliche Richtung und ohne weiter anzusteigen zu einer Art Rücken.
Da ich mir das nicht so vorgestellt hatte und überdies die Mittagsrast überfällig war, bin hier nun umgekehrt und habe mir ein sonnenbeschienenes Plätzchen mit Aussicht gesucht und bald auch gefunden.
Nach dieser bereits etwas verspäteten Mittagsrast noch ein kurzes Stück entlang des Grats Richtung Bronzone, doch hier wollte ich es für heute erst einmal gut sein lassen. Auf den oder die Gipfel lieber ein ander Mal, nachdem ich nun etwas besser mit dem Gebiet vertraut bin.
Daher nun kehrt gemacht und über den Aufstiegsweg auch wieder abgestiegen. Ein sehr schöner Abstieg angesichts der wundervollen Farben, in welche die Spätnachmittagssonne das Val Solda und die umgebenden Berge mittlerweile getaucht hatte.
Bei Rückkunft in San Mamete war es schon fast dunkel, etwas kühl ebenfalls und die Bar geschlossen, in der ich die Dreiviertelstunde bis zum Bus gerne bei einem Bier verbracht hätte. Ziemlich hoffnungslose Situation zu einer Jahreszeit, wo praktisch alles geschlossen hat. Doch dann kam es ein wenig anders – siehe dazu das letzte Foto.
Da es auch am Tag danach noch kräftigen Nordwind haben sollte, lag es für mich nahe, ins Val Solda noch einmal zurückzukehren, nachdem ich am späteren Abend noch meine eigenen Erfahrungen mit einigen weiteren Tourberichten abgeglichen und erweitert hatte.
Zum Schluss noch zwei Anmerkungen:
Die Bewertung mit T2 bezieht sich nur auf die Strecke bis resp. ab der Forcola
Die Kamera war nicht auf Winterzeit umgestellt, die tatsächliche Uhrzeit daher jeweils minus eine Stunde

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