Cima di Fojorina (1810m) - eindrückliche Valsolda-Tour ab San Mamete mit Abstieg nach Sonvico


Publiziert von dulac , 1. Februar 2016 um 23:32.

Region: Welt » Italien » Lombardei
Tour Datum:25 Januar 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   I   Gruppo San Lucio-Monte Boglia 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ASF-Buslinie Lugano - Menaggio bis San Mamete
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus Nr. 461 Villa Luganese - Tesserete bis Lugano Stazione Nord
Kartennummer:SLK 1:25.000 Porlezza und Tesserete

Vor rund einem Jahr hatte ich dem Valsolda ebenfalls um diese Jahreszeit erstmals einen Besuch abgestattet. Es hatte mich damals sehr beeindruckt und ich hatte es sehr bedauert, dort keine grössere Tour unternehmen zu können als die vergleichsweise kurze Runde über die Dörfer bis nach Dasio hinauf. Jetzt aber mit kurzzeitigem Domizil in Capolago war es kein Problem, den Bus mit Abfahrt in Lugano um 09.30 nach San Mamete zu erreichen.

 

Als Ziel hatte ich mir die gern besuchte Cima di Fojorina ausgesucht. Allerdings über eine etwas ausholendere Route als normalerweise für diesen Aufstieg gewählt wird. Überdies fahren die meisten Berggänger erst einmal mit dem Auto bis Dasio hoch und starten von dort. Das spart einiges an Zeit und Höhenmetern. Verständlich durchaus, doch bereits der historische, über weite Strecken sogar gepflasterte Weg ab der Piazza in San Mamete ist ein Erlebnis, das ihnen dabei entgeht.

 

Der sich in Dasio anschliessende Naturpark Valsolda besteht aus zwei Teilen: einer kleineren Kernzone, die ausschliesslich auf zwei Wegen begangen werden darf, die sich bei der Alpe Fiorina kreuzen. Und einer zweiten, deutlich ausgedehnteren Zone, für die weniger strenge Regeln gelten.

 

In jedem Fall aber hat es eine Menge an Informationstafeln. Und auch Wegweisung und Markierung haben hohes Niveau. Die angegebenen Wegezeiten sind jedoch um einiges anspruchsvoller als zumeist in der Schweiz.

 

Da mich meine Route zunächst zum Passo Stretto führen sollte, konnte ich den Markierungen der Route 3 folgen, dem Sentiero delle 4 valli, also dem Vier-Täler-Weg. Zunächst nach Dasio war die Landschaft eher lieblich, doch dann wurde sie immer rauher, wilder und einsamer. Leider liess sich diese Stimmung, überdies abgeschattet durch die umliegenden Berge nur schwer mit der Kamera einfangen, zumal mit einer so lichtschwachen wie meiner.

 

Kurz nach dem Pass musste ich von Route 3 nach links abbiegen um zur Alpe Fiorina zu gelangen. Dazu zunächst auf schmalem Pfad in einen engen Tobel hinein und wieder heraus, dort aber im Anschluss noch über einige Serpentinen in die Höhe bis zu einem Wegweiser. Dieser zeigte weitere Ziele an, die rechter Hand erreichbar waren, und solche, von wo ich hergekommen war. Die Alpe Fiorina fehlte darunter allerdings. Erst nach einigem Kartenstudium wurde mir klar, dass ich nur etwas genauer hätte hinschauen müssen, dann hätte ich auch bemerkt, dass es auch einen Pfad hat, der nach links, in die passende Richtung weiterführt, auf der Ausschilderung nur leider fehlte.

 

Hier befand ich mich bereits in der Kernzone, auch hier beeindruckten Wild- und Schönheit. Und auch die Einsamkeit, nicht einmal Spuren von vorheriger Begehung waren auf dem Pfad hier zu erkennen.

 

Die Alpe Fiorina und ihre zwei Hütten lagen inmitten einer jetzt sonnenbeschienen Alpweide, malerisch anmutend. Mehr als eine kurze Rast war allerdings nicht drin, denn bis zur Cima di Fojorina war es noch rund ein bis anderthalb Stunden. Übrigens mit Ausnahme kurz nach Betreten der Valsolda-Schutzzone bis hierher keinem einzigen Menschen begegnet, wie auch im folgenden bis über die Capanna Pairolo hinaus.

 

Nach einer guten halben Stunde Aufstieg war ich auf der Bocchetta di Regagno und damit auf Augenhöhe mit den umliegenden Bergen. Und kein Fitzelchen Schnee auf dem gesamten Weg bis hierher auf über 1600 m.

 

Das änderte sich erst in den anschliessenden, nordseitigen Passagen bis hinauf zur Cima. Doch es war lediglich eine dünne Schneeauflage, allerdings recht hart gefroren und mit einigen Trittspuren. Diese auch als Scenic Trail ausgeschilderte, vom Passo San Lucio herkommende Route wird offensichtlich auch im Winter häufiger begangen.

 

Auf der Cima di Fojorina nach knapp viereinhalbstündigem Aufstieg ohne nennenswerte Pause dann die überfällige Mittagsrast mit Eintrag ins Gipfelbuch. Das neue Buch aus 2016 ist leider ein wenig grösser als das alte, so dass es wegen ein bis zwei cm gerade nicht mehr in das vorhandene Plastikbehältnis passt. Und da ein Unglück selten allein kommt, fehlt dem umschliessenden Metallbehälter ausgerechnet der Deckel.
 

Für den eigentlich nahegelegenen Torrione fehlte mir leider die erforderliche Zeit, denn bis Sonvico war es noch ein weiter Weg. Warum eigentlich ausgerechnet Sonvico, es hätte doch auch schneller erreichbare Orte mit Busverbindung im Val Colla gegeben? Ganz einfach: die Postautolinien im Val Colla verkehren selten und die letzte Fahrt liegt ziemlich früh. Das gibt wenig Flexibilität. Ganz anders die Linie 461 Villa Luganese – Lugano – Tesserete und umgekehrt. Sie fährt bis spätabends, zumeist im Halbstundentakt und bis Lugano dauert es kaum mehr als eine halbe Stunde.


Dieser Weg nach Sonvico führte mich dann über die Cima d´Oress, an der Capanna Pairolo vorbei zum Grat Mataron. Von dort teilweise weglos hinab nach Petrolzo und zur Kapelle Madonna d'Arla. Danach kann eine Schleife der Fahrstrasse auf einem Wanderweg abgekürzt werden, danach aber muss man wohl oder übel der nicht allzu stark befahrenen Strasse bis Sonvico folgen.

 

Eine phantastische Tour durch eine Gegend wild und einsam. Ich kann sie nur uneingeschränkt empfehlen. Und auch selbst werde ich nicht das letzte Mal dort gewesen sein. Ganz sicher nicht!!!

P.S.
Wer noch Details zur Busverbindung nach San Mamete/Menaggio braucht, findet sie am Ende der Fotostreck
e


Und noch ein P. P.S.:
Ziemlich genau vor 4 Jahren hat 360 eine ähnliche, allerdings auch ein wenig anspruchsvollere Tour unternommen, irgendwie hatte ich noch eine Erinnerung daran im Hinterkopf. Nachdem mein eigener Bericht geschrieben war habe ich sie über "explore" gesucht und auch gefunden. Sehr informativ, sein *Bericht, und mit wundervollen Fotos. Eine Empfehlung!


Tourengänger: dulac
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Kommentare (7)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 3. Februar 2016 um 12:50
tolle, friedvolle Grenz-Berg-Wanderung!
lg Felix

dulac hat gesagt:
Gesendet am 4. Februar 2016 um 22:22
Danke Felix!
Du bringst es auf den Punkt: Genau so hab ich diese Tour auch empfunden.
LG Wolfgang

Angelo & Ele hat gesagt:
Gesendet am 12. April 2017 um 17:08
Che SUPER-GIRO avevi fatto anche tu Wolfgang...
COMPLIMENTI...!!!

Angelo

dulac hat gesagt:
Gesendet am 13. April 2017 um 00:26
Grazie, caro Angelo, sei molto gentile – però rispetto al tuo non era più che un giretto ...

Ciao Wolfgang

Angelo & Ele hat gesagt: RE:
Gesendet am 13. April 2017 um 08:12
No, no.. caro Wolfgang: la tua camminata è stata molto bella ma anche molto lunga visto che tu sei partito da San Mamete ben 300 minuti dopo la mia partenza da Porlezza (la mia alle 4.50!!!)

Tu sei un grande e tenace camminatore e poi se penso che abiti così lontano: INCREDIBILE farlo in giornata!

Ancora BRAVO! :-)

Angelo

dulac hat gesagt:
Gesendet am 15. April 2017 um 11:08
Mille grazie, caro Angelo,

„che abiti così lontano“: in questo caso, però, era un pò diverso, perchè avevo avuto alloggio a Capolago. Altrimenti non sarebbe stato possibile per mancanza di collegamenti bus a quel bellissimo Val Solda.

Possiamo concordarci che siamo buoni e tenaci camminatori tutti noi due:
Tu in testa con più di 13 ore di marcia ed io un distante secondo con le mie 7h30 ? ;-)

Buon week-end di Pasqua

Wolfgang

Angelo & Ele hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. April 2017 um 11:54
:-))

BUONA PASQUA anche a te Wolfgang


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