Telfer Weißen(2588m), Stubaier Alpen


Publiziert von Tef , 25. Januar 2019 um 21:20.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:16 November 2018
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Autobahnausfahrt Sterzing, Richtung Ridnauntal, im Kreisverkehr nach Telfes hinauf, zuerst durch Ober- danach durch Untertelfes. Dahinter die zweite Verzweigung rechts, an einem Bauernhof vorbei und unmittelbar hinterm Runggenbach links parken. vis-avis beginnt der Wanderweg Nr.6
Kartennummer:Kompass Digital Online

Vor 7 Jahren waren wir bei ersten Schnee schon mal auf dem Telfer Weißen, wegen des vielen Schnees ließen wir es damals beim Vorgipfel gut sein. Heute sah es unten viel aperer aus, aber oben wäre ich erneut fast gescheitert, denn der viele Regen, welcher Italien die letzten Wochen heimgesucht hatte, war ab einer bestimmten Höhe als Schnee gefallen.
Heute wählte ich nicht den Normalweg, sondern stieg durch die Südflanke in einer geeigneten Rinne auf. So kam ich erst ganz oben in Schneekontakt, die Rinne zwischen Vor- und Hauptgipfel blieb mir aber trotzdem nich erspart.
Los geht es wie vor ein paar Wochen zur Seebergspitze: vom Parkplatz folgt man dem Wegweiser Nr.6 bergan. Es geht kurz uf einer Höferstraße nach links, bis rechts der Weg abgeht. Zuerst noch auf einer Forstpiste, wird bald daraus ein Waldpfad. Er quert abwechselnd durch Wald und über Wiesen, zweimal geht es auch über Bäche. Dann erreicht man eine Wiese und steigt links teilweise über Treppenstufen hinauf zum Waldrand. Hier schräg nach rechts zu einer Forststraßenkreuzung.
Damals bin ich links ab, diesmal gehe ich kurz rechts um dann links zu den Wiesen unterhalb der Freundalm zu gelangen. Ich steige gleich übers erste Gatter und wandere weglos über schöne Wiesen aufwärts, die Freundalm bleibt so östlich liegen.
Man sieht nun bereits von hier das Kreuz des Telfer Weißen und die recht aper ausschauenden Südhänge, und das ist nun auch meine grobe Richtung. Ich treffe bei einer Hütte nochmals auf einen Wanderweg und eine Stufe weiter oben nochmal. Diesem Pfad folge ich nach links, er endet bei einer Quelle.
Nun geht es bei freier Wegwahl den steiler werdenden Hang hinauf, Lawinenabänge zeugen davon, daß nach Neuschnee es hier mächtig abgeht. Ich steige zunächst am linken Rand einer weit nach unten ziehenden Geröllzunge hinauf, steige dann links auf einen Buckel und steuere dann auf eine Rippe zu.
Die erscheint mir als recht bröselig, also nehme ich die Rinne links davon und komme gut vorwärts, kleine Schneefelder lassen sich gut umgehen oder überqueren. Technisch ist das alles nicht schwer, aber steil und bröselig. landschafltich top und auch die Aussichten sind Klasse!
So geht es an bröseligen Frelsen vorbei, danach folgt der Ausstieg aus der Rinne und über ein gut gehbares Schneefeld erreiche ich den Vorgipfel, wo ich auch auf den Weg treffe.
Wie eine Katze um seine Beute schleiche ich um die Schlüsselstelle herum, ein steiler Kamin, der zu einer Scharte vor dem Hauptgipfel führt. Im Sommer ist das kein Problem (außer Steinschlaggefahr durch Andere), nun sind die Versicherungen im steilsten Anfangsstück eingeschneit. Schließlich gebe ich mir einen Ruck und schlage vorsichtug Stufen in den Schnee. Es sind nur ein paar Meter, aber es dauert bis ich endlich die kleine Wechte überwunden habe und im Kamin nach dem Drahtseil greifen kann.
Das restliche Stück geht dann schnell. Von der Scharte geht es dann steil hinauf zum Gipfel, ich nutze apere Stellen und schließlich stehe ich am aussichtsreichen Gipfel.
Bei disem Traumtag könnte man Stunden ausharren und schauen, doch geht mal wieder a frischer Wind. Vorsichtig steige ich wieder in dei Scharte ab, der Kamin geht bergauf deutlich schneller.
Nachdem es keine Spur auf dem Normalweg gibt und dieser lange auf der schattigen Seite im Schnee führt, entscheide ich mich dafür, auf gleichem Weg wieder abzusteigen.
Fazit: ein grandisoer Aussichtsberg, um diese Jahreszeit durchaus mit wuidem Anspruch und total einsam! Der Südanstieg so wie hier beschrieben sollte nur bei sicheren (oder aperen) Verhältnissen gemacht werden. Wenns passt kann man 5 Sterne vergeben!

Tourengänger: Tef


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Kommentare (3)


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Gesendet am 2. Februar 2019 um 09:49
Servus Tef!
Schöne Tour! Allerdings warst Du auf dem Ost- nicht Westgipfel des Telfer Weißen!
Grüße,
Ötzi Ii

Tef hat gesagt: RE:
Gesendet am 3. Februar 2019 um 18:26
Seervus,
ich war auf beiden :-)

Uli_CH hat gesagt: RE:
Gesendet am 24. August 2019 um 18:02
Werte Kollegen

Ich versuche mal, zu vermitteln. Auf meiner Kompass-Karte gibt es einen P. 2565 östlich des Gipfels, bevor der Weg in den Kamin hinabsteigt. Dieser Punkt ist als "Telfer Weißen Ostgipfel" von Ötzi II in hikr erfasst worden.

Dann gibt es natürlich den Hauptgipfel mit dem Gipfelkreuz, als "Telfer Weißen" von dir erfasst. Hier endet der markierte Weg.

Als ich auf dem Hauptgipfel stand kam gen Westen erst mal gähnende Leere und dann nach einer Weile ein niedrigerer Gipfel, ebenfalls mit einem Kreuz, der aber weder als Gipfel noch als Kreuz auf meiner Kompass-Karte verzeichnet ist.

Diesen Punkt hat Ötzi II als "Telfer Weißen Westgipfel" in hikr erfasst. Er zweifelt jetzt an, dass du auch auf diesem Gipfel warst, was ich auch tue, da du deine Tour mit T3 und nicht mindestens mit T5 bewertet hast.

Vielleicht hilft der GPS-Track meiner Tour *Grattour vom Rosskopf zur Telfer Weißen (2588 m) bei der Veranschaulichung.

Liebe Grüsse aus der schönen Schweiz
Uli


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