Telfer Weißen (2588m), Stubaier Alpen


Publiziert von Tef , 11. Oktober 2011 um 19:12.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 9 Oktober 2011
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Autobahnausfahrt Sterzing, Richtung Ridnauntal, im Kreisverkehr nach Telfes hinauf, zuerst durch Ober- danach durch Untertelfes. Dahinter die zweite Verzweigung rechts, an einem Bauernhof vorbei und unmittelbar hinterm Runggenbach links parken. vis-avis beginnt der Wanderweg Nr.6
Kartennummer:Tabacco 038

Vor vier Tagen waren wir nach ner Tour noch in nem Badesee, heute gingen wir unsere erste Wintertour der Saison. So kann es gehen im Oktober, doch so extrem ist es eher selten. Denn die Schneehöhen sind beachtlich, auch hier im Süden des Hauptkammes, wohin uns der Nordföhn heute getrieben hatte, um etwas Sonne zu tanken.
Besonders gewärmt hat sie nicht, vor allem oben blies ein eisiges Lüfterl, so daß die gefühlte Temperatur an die -20° ging. Die Schneehöhe war oben teilweise bis zu 70cm, bei Verwehungen noch mehr. Ging gerade noch so ohne Schneeschuhe, da der Schnee leicht und pulvrig war.
Rausgesucht hatten wir uns den Telfer Weißen in den südlichen Stubaier Alpen, der auf schönen wegen aus dem Ridnauntal zu erreichen ist.
Aus Zeitmangel ließen wir es mit dem Ostgipfel (auch Winter- bzw. Skigipfel genannt) gut sein. Im Hochwinter braucht es für diese Tour sichere Verhältnisse, vor allem der Aufstieg zur Ochsenscharte und die Querung des Gipfelhanges führen durch steile Hänge. Neben der Wanderbewertung haben wir deswegen noch eine Schneeschuhbewertung hinzugefügt.
Trotz der Kälte haben wir die Wanderung sehr genossen, denn der Schnee verwandelt manche sonst eher eintönige Landschaft in eine weiße Zauberwelt und auf einen Schlag ist man ganz alleine unterwegs.
Los geht es oberhalb von Mareit kurz hinter dem Runggenbach. Der Weg Nr. 6 führt uns durch den Wald bergan, der Boden ist rutschig und Schnee fällt uns in den Kragen. Bald erreichen wir einen Forstweg und folgen ihm eine Kehre lang, dahinter führt wieder ein Pfad weg. Nun geht es auf diesem sehr schön abweschelnd durch Wald und über Wiesen schräg nach rechts aufwärts, dabei wird dreimal ein Bachgraben gequert. Etliche Laubbäume sind durch die Schneelast nach unten gebogen oder gar geknickt.
Wir kommen wieder zu einer Almstraße und kurz darauf zu einer Verzweigung. Hier kann man entweder rechts über die Freudalm gehen oder, so wie wir, nach links (ist kürzer). Es geht leicht bergan, bei einer Verzweigung gerade weiter gehen! Die nächste ist beschildert. hier geht es rechts hoch. Der Wald wird lichter, man kommt an einigen schönen Heutstadeln vorbei. Wir blicken nun auf den Grat vor uns hinauf, links der Telfer Weißen, rechts der Roßkogel.
Wir kommen nun ganz aus dem Wald und steigen Richtung Ochsenalm (1908m) auf. Man muß jedoch nicht den Bogen bis zur Alm ausgehen, sondern kann hinter der ersten Hütte geradewegs über die schneebedeckten Wiesen aufsteigen. Bei einer Quelle erreichen wir wieder den Wanderweg. Dieser führt ein Stück nach Westen, steigt dann jedoch in östlicher Richtung den Hang querend langsam an.
Nachdem diese Steilstufe überwunden ist, kommen wir zu einer weiten Wiese. Deutlich ist die Ochsenscharte zu sehen, und diese steuern wir nun im deutlich tieferen Schnee an. Es wird nun Zeit, die Gamaschen dran zu machen. In Serpentinen führt der Wanderweg den steilen Hang empor zur Scharte.
Vor uns bereitet sich die Senke um die Grubenlacke aus, rechts ührt der Grat zum Roßkopf, wir wenden uns nach links. Konnten wir bisher im Shirt steigen, läßt uns ein eisig pfeifender Nordwind gleich ein paar Schichten anziehen. Wir steigen über den harmlosen Grat in westlicher Richtung an, abgeblasene Stellen wechseln mit hüfthohen Wechten. Doch der Schnee ist pulvrig und das Weiterkommen nicht allzu mühsam.
Das ändert sich, als wir dem Wanderweg folgen der dort, wo sich die Ostseite des Berges aufsteilt, nach rechts in die Flanke quert (hier sind sichere Verhältnisse wichtig!). Die Wechten werden häufiger und, da nun auch windgepresst, mühsamer. Stetig steigend erreichen wir so den Nordostrücken.
Nun dreht der Weg wieder nach links und ein Vorgipfel wird unterhalb gequert. Dahinter geht es in leichtem Auf und Ab auf dem schmäker werdenden Grat zum Ostgipfel, den eine tiefe Scharte vom Hauptgipfel trennt.
Unten in der Scharte wartet eine mindestens 3 Meter hohe Wechte..das würde uns zu viel Zeit kosten. Also gehen wir wieder etwas zurück und steigen dann links hoch zum Wintergipfel. Obwohl die Aussicht vor allem Richtung Feuerstein und seinem Ferner phantastisch ist, halten wir uns nicht allzu lange auf..der Wind ist zu unerbittlich, unsere Körper noch nicht an den Winter aklimatisiert.
Also steigen wir, bevor Nase und co. ganz einfrieren wieder etwas ab und machen unsere Brotzeit etwas tiefer oberhalb der Ochsenscharte. Wunderschön ist nun am Nachmittag der Blick übers Sterzinger Becken hinüber zu den Dolomiten. Sogar die Drei Zinnen sind gut zu erkennen.
Doch es wird Zeit, wieder abzusteigen, denn die Sonne verschwindet bereits hinter den Bergen. So kehren wir auf gleichem Weg wieder zurück, unten im Wald ist schon recht schummrig, doch wohlbehalten beenden wir unsere 500. hikr Tour.
Fazit: schöne Winter/Schneeschuhtour, bei unsicheren Verhältnissen jedoch mit Lawinengefahr.

Tourengänger: Tef


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (1)


Kommentar hinzufügen

ADI hat gesagt:
Gesendet am 11. Oktober 2011 um 19:27
sehr schöne Tour mit noch schöneren Bildern!
Klasse!
Auch unglaublich, daß dort vorgestern so ein schönes Wetter war.....Alto Adige halt....

Beste Grüße, Gunter


Kommentar hinzufügen»