Von Gudo über Cortacce nach Pian Marnino

Heute kam ich mir vor  wie im Frühling, blauer Himmel, warme Temperaturen und ein laues Lüftchen. Vielleicht das letzte Mal in diesem Jahr, denn auch für den Süden ist ein Wetterwechsel angesagt.
Und zum Schluss muss ich noch der SBB ein Lob zollen. Der IC 2 aus Lugano hatte einen technischen Defekt und durfte dementsprechend nicht durch den Tunnel (Panoramastrecke plus 40 Minuten). In Bellinzona stellte die SBB einen Zusatzzug bereit, der zur gleichen Zeit nach Zürich fuhr und dort auch pünktlich ankam. Das nenne ich Service und dafür bezahle ich mein GA gern. Nun aber zur heutigen Tour.

Nach meiner Ankunft in Bellinzona hätte ich mehr als 45 Minuten auf den Bus 311 warten müssen. Deshalb nahm ich die S20 bis S. Antonino. Das bescherte mir zwar eine lange Wanderung durch die Pian di Magadino, bei dem Wetter eine Freude. Auch der anschließende Weg über den Damm entlang des Ticino wartete mit jeder Menge toller Aussicht auf.

Über die Brücke nach Gudo hatte ich dann meinen ursprünglichen Ausgangspunkt erreicht. Das erste Stück über Asphaltstraße, hinter der Kirche führt dann ein etwas unscheinbarer Weg links hinauf. Diesem folge ich noch bis zu den letzten Häusern und überquere dann eine Brücke über einen Bach, der mich heute lange Zeit begleiten wird.

Der nun folgende Pfad ist unmarkiert, aber gut zu erkennen. Über viel Laub und Steine steige aufwärts bis ich wieder die Straße erreiche. Der Straße folge ich eine kurze Zeit nach Osten um nun auf markiertem Wanderweg nach Sasso Grande aufzusteigen.

Hier werde ich positiv überrascht. Der Wanderweg führt über Privatgelände, die Eigentümer haben am Anfang und Ende ein großes Tor angebracht, dass geöffnet ist. Der Text auf dem Schild bittet den Wanderer die Tür hinter sich zu schließen. Ich finde, eine Selbstverständlichkeit.

Noch einmal führt der Weg hinter einem Weinberg entlang, bevor er nun in den Wald führt. Und es geht steil aufwärts. Auf der nächsten offenen Fläche stehen einige schöne Häuser, zum Teil jetzt noch bewohnt. Ich suche mir eine Bank bei einem geschlossenen Gebäude für mein Mittagspicknick. Es ist so warm, dass ich alle Jacken abziehen kann. Mit der Aussicht könnte ich hier noch Stunden sitzen.

Nun geht es weiter nach Cortacce, wo ich den Bach vom frühen Aufstieg wieder quere, zwar ohne Brücke aber nicht schwierig. Ab jetzt geht es abwärts. Dieser Weg ist etwas für Liebhaber Tessiner Pfade. Loses Geröll gepaart mit Laub und garniert mit Kastanien. Bergab immer eine "Freude".

Noch einmal quere ich einen namenlosen Bach, der von Caslitt runter kommt. Wie das Wasser den Stein über Jahrhunderte modelliert hat ist einfach wunderschön. Vielleicht kann man es auf den Bildern erkennen.

Hinter der Brücke ist der Wanderweg neu markiert worden, die Einzeichnungen in der Karte stimmen nicht mehr, der Track zeichnet die neue Wegführung auf. Weiter abwärts geht es nun, wieder vorbei an Rebbergen hinunter nach Pian Marnino. Dort habe ich Glück, dass ich nur 15 Minuten auf den Bus warten muss.

Auf dem Weg zum Gotthard verrät ein Blick in den Himmel die Wetteränderung. Es ziehen Wolken auf, die den blauen Himmel nach und nach bedecken.

Tour solo