Piz Sarsura Pitschen 3134 m


Publiziert von StefanP , 8. Oktober 2018 um 21:38.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Davos
Tour Datum: 7 Oktober 2018
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 11:30
Aufstieg: 1360 m
Abstieg: 1360 m
Strecke:15.85 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Davos - Dürrboden
Kartennummer:1217 Scalettapass 1218 Zernez

Der Piz Sarsura Pitschen liegt im Grialetschgebiet, am südlichen Ende des Val Grialetsch. Mit seinen stattlichen 3134 m oder wie auf der Karte beschrieben 3132 m ist er nur ca. 40 m tiefer als sein Nachbar der Piz Sarsura.
Das Bild in der Grialetschhütte von 1929 lässt erahnen, wie beschwerlich früher die Besteigung des Piz Sarsura Pitschen war. Über einen riesiegen Gletscher führte der Weg. Heute ist von der beeindruckenden Gletscherwelt nur noch wenig vorhanden. Auf dem Weg zum Piz Sarsura Pitschen findet sich eigentlich kein Gletscher mehr, sofern man auf direktem Weg vom Val Grialetsch ansteigt. Auf die eine Seite ist das gletscherfreie wandern recht angenehmen, andererseits zeigt es einem unmissverständlich auf, dass sich das Klima erwärmt und die Gletscher einst nur noch auf den Fotos zu finden sein werden.

Ich startete mit Lexy und unserem Ferienhund Lamar im Dürrboden, flott ging es hoch zur Grialetschhütte, dann etwas absteigen in die Nähe von Punkt 2373 m rechts vom Bachbett stiegen wir wieder hoch, an Punkt 2643 m vorbei Richtung Fuorcla Sarsura.
Auffallend auch hier die vielen Geschosse, die da einfach so rumliegen. Wieso diese hier einfach so vor sich her rosten und keiner interessiert sich dafür entbeehrt jeder Vernunft. Bei uns im Tösstal installieren wir spezielle Kugelfangs für die Schiess-Stände und hier oben liegen die Geschosse einfach so in der Gegend rum.... Egal ob man sich am Chüealphorn, dem Augstenhüreli, dem Bocktenhorn, dem Scalettahorn oder dem Piz Grialetsch befindet, überall diese Geschosse vom Militär, eine gewaltige Sauerei!! 16. - 18.10.18 ist wieder Sperrgebiet, dann ballern sie wieder sinnlos diese Geschosse in der Gegend rum. Mit den 68er-Panzern hatten wir damals spezielle eingerichtete Schiessplätze mit entsprechenden Schiesstafeln.

Kurz vor der Fuorcla Sarsura steigen wir ostwärts Richtung Südkamm hoch und erreichen bald den Gratrücken. Wegspuren führen zum Gipfel, am Schluss stiegen wir von Osten her zur markannten Wetterstation hoch.
Das Wetter verschlechterte sich etwas und ein ungemütlicher Wind bliess uns um die Ohren, so dass wir nicht allzulange Gipfelrast machten. Ein Gipfelbuch fand ich im Steinmann keines.
Wir stiegen wieder Richtung Fuorcla Sarsura ab, wo Lamar auf uns wartete. Er mochte offenbar nicht mehr auf den Gipfel, also liessen wir ihn am Gratrücken ca. 1 Stunde zurück. Nun stiegen wir wieder Richtung Punkt 2643 m, dann fand ich, dass wir statt wieder ins Grialetschtal abzusteigen um nachher wieder zur Hütte aufzusteigen, dass wir den Talkessel durchwandern, um etwa auf der Höhe der Grialetschhütte zu bleiben. Auf ca. 2600 hm stiegen wir durch die Steinwüste und früheren Gletscher weiter. Ich bemerkte, dass Lamar sich lange zurück fallen liess, sobald ich anhielt um auf ihn zu warten, setzte er sich auch gleich hin. So ging das noch eine kurze Strecke, dann etwas unterhalb von Punkt 2670 m (Hikr-Punkt Vorfeld Vadret da Grialetsch) ging gar nichts mehr. Erschöpft blieb der ca. 11 jährige Labrador liegen. Alle meine Bemühungen ihn zum Weiterlaufen zu motivieren blieben erfolglos. Mein Natel zeigte an, dass ich kein Netzempfang hatte, so blieb mir nichts anderes überig, als den ca. 40 kg schweren Labrador zu tragen. Im unwegsamen Gelände war das eine grosse Herausforderung. Für die ca. 45 min Strecke brauchte ich ganze 2 Std. um in die Grialetschütte zu gelangen. Dort mit dem Festnetz konnte ich meine Frau informieren, die dann mit Jan unserem bald erwachsenen 2. Sohn sich auf den Weg machte und uns entgegen kam. Nach 3/4 Std. Pause in der Hütte lief Lamar dann doch noch bis etwa zum Furggasee, ab dann war dann wieder tragen angesagt. In etwa der Hälfte des Weges auf ca. 2300 m traf ich Corinne mit Jan. Zusammen schafften wir es dann in ca. 1 1/2 Std. Lämy in den Dürrboden zu tragen. Anstatt der geplanten 15.30 Uhr waren wir um 18.30 Uhr beim Auto. Mir war bis dahin nicht bewusst, was es heisst, wenn ein Hund langsam altersschwach wird und nicht mehr Imstande ist so eine Bergtour zu laufen. Eigentlich schade, hatten wir doch schon viele lässige Touren zusammen unternommen.

Dafür war das Erlebnis Piz Sarsura Pitschen sehr gelungen und wir beschlossen noch am Abend, am Folgetag mit der fast ganzen Familie, aber ohne die Hunde, den Berg gemeinsam nochmals zu besteigen.




Tourengänger: StefanP


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