Sandhubel, von Arosa nach Schmitten


Publiziert von Kik , 2. Oktober 2018 um 16:03.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Albulatal
Tour Datum:29 September 2018
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1780 m
Abstieg: 2200 m

Wieder einmal zieht es uns auf die ruhige Seite von Arosa. Der steinige Weg vom Welschtobelbach nach Altein wurde mit neuen Stufen verbessert. Auf dem Alteinsee schwimmen braunweisse Hühnchen. Sie sind sehr scheu. Sonst zeigt sich kein Wild. Der Weg in die Valbellafurgga ist angenehmer als das Gelände aussieht, er umgeht die Blockhalden. Dort kommen uns zwei Jäger ohne Gewehr entgegen. Sie haben nach Steinböcken Ausschau gehalten, die ab 8. Oktober bejagt werden. Der Schutt ist gut zu begehen. Schon im Aufsteigen von der Furgga zum Gipfel des Sandhubel können wir die Augen spazieren lassen, hinab zu den unzähligen winzigen glitzernden Seelein des Altein Tiefenberg und hinüber zu den imposanten Bergüner Stöcken. Die vorbeiziehenden Wolken modellieren die herbstlich braunen Aroser Berge plastisch und verdüstern das Welschtobel. Nur zuhinterst glänzt das Dach der Ramozhütte.

Rot, gelb und grau leuchten die sanften Hänge gegen das Gurgelun hinab, darin eingelagert grünliche Felder von Blöcken wie Kabisfelder. Man könnte sich in Marokko wähnen. Bald sind wir in Martrüel. Wir haben die ehemalige Sennhütte heute für uns. Das grosse Käskessi ist noch da, aber wir kochen lieber auf dem kleinen Holzherd daneben. Ein Schuss ertönt aus den Hängen unterhalb Rüggji. Wir sehen den Jäger neben einem Bäumchen sitzen bis es dunkel wird. Da beginnen die Hirsche vis à vis am Hübel zu röhren. Sie haben wohl überlebt.
 
Am Morgen laufen wir auf dem markierten Weg zum Chegelplatz. Etwas höher, auf 2320m, führt eine gute Spur auf den Südrücken des Guggernellgrates. Über den grasigen Rücken kommen wir bis etwa 2620m. Wir steigen auf einer Spur noch in die Scharte dahinter ab, aber dann traue ich mich nicht mehr weiter. Wenn ich Ivo66 richtig verstanden habe, müsste man hier auf einer mit feinstem Schutt panierten Spur die Felszacken umgehen. Abschüssiges Schleichgelände ohne feste Felsen ist nicht meine Welt.
 
Wir machen Pause auf dem grasigen Kopf. Im Geröllkessel des Schaftobel unter uns tummeln sich 16 Gemsen. Es ist heute wolkenlos und ganz klar, im Süden glänzt der Biancograt. Dann steigen wir über die Weiden nach Zaplina ab und folgen dem Höhenweg zu den Häuschen von Ragleuna.  Wir haben Zeit und geniessen nochmals den Blick über das Albulatal und die Bergsonne, vielleicht das letzte Mal dieses Jahr. Über den Wanderweg kommen wir nach Schmitten.  Dort gibt es keine Wirtschaft mehr und sonntags ist alles zu ausser den beiden Kirchen auf dem Hügel. Die kleine spätromanische Kirche mit ihren Fresken ist ein Bijou und rundet unsere Wanderung mit einer Portion Kultur ab.

Tourengänger: Kik


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