Pförraspitz 2578m - Nur von Weitem schön


Publiziert von georgb , 21. September 2018 um 14:45.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:15 September 2018
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ahrntal-Kasern
Kartennummer:tabacco Ahrntal

Viele haben schon hinaufgeblickt auf den beeindruckenden Pförraspitz, aus der Ferne, so wie ich. Und alle fragen sich, beim Anblick des Kreuzes, wie und wo man da hinaufsteigen kann. Von Weitem ein zauberhaft schöner, faszinierender Gipfel, aber man ahnt schon, dass er bei näherer Betrachtung weniger nett sein wird. Denn der Normalweg kann nur über die extrem steile Grasflanke führen und das sieht nicht nach Genussbergsteigen aus!? Trotzdem will ich es nicht beim genussvollen Betrachten belassen, sondern auch hinaufsteigen, der Pförraspitz zieht einfach magisch an.
Dazu muss ich allerdings zunächst in die Talniederungen bis nach Heilig-Geist und von dort wieder über die Markierung ins Pförra aufsteigen. Das nette Steiglein führt mich bis nahe an den beeindruckenden Gipfelaufbau und eine dürftige Stange kommt am unteren Ende des Nordkammes in Sicht. Schon dorthin braucht es sicheren Kanteneinsatz und ein wenig Gespür für Steilgras und brüchige Schrofen.
Und dann geht sie los, die lustige Fahrt, direttissima aufwärts in gleichbleibender Steilheit. Hier sollte jeder Tritt passen, Haltestellen gibt es nicht und Ausrutscher enden direkt am Kirchlein 800 Meter tiefer. Es finden sich aber immer ein paar schwache Trittspuren und zarte Grasstufen erleichtern gelegentlich den Höhenflug. Knapp unterm höchsten Punkt links gequert und schon stehe ich am schmalen Gipfelchen, mit wenig mehr Platz als für mich selbst, ich bin beeindruckt.
Zwei knochige Teldra sind schon wieder beim Abstieg und warnen vor möglichen Regentropfen. So verliere auch ich keine Zeit, Nässe kann man in diesem Gelände nicht gebrauchen, und zurre die Stiefel fester. Sehr behutsam setze ich die Tritte, es braucht zwar keinerlei Kletterfähigkeiten, aber gute Nerven und Konzentration, um hier wieder heil herunterzukommen.
Erst bei den zutraulichen Schafen atme ich durch und lasse mich zur Beruhigung nieder. Die Nahaufnahme ist erledigt, der beschauliche Teil des Tages kann beginnen und den Pförraspitz werde ich jetzt wieder entspannt von Weitem betrachten. Der Stress war überflüssig, das Wetter bessert sich zusehends und so quere ich gemütlich durch die Wälder und Schneisen direkt hinüber zur Jägerhütte, wo die Kollegen beim Mittagschmaus sitzen.
Tom hat meisterhaft aufgekocht, es duftet schon von Weitem. Für einen frischen Kaiserschmarrn geselle ich mich dazu, der glänzt auch noch bei näherer Betrachtung. Wir steigen ein letztes Mal zur Fuchsalm, der Urlaub ist zu Ende, schön wars.

Tourengänger: georgb


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Kommentare (2)


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Nic hat gesagt:
Gesendet am 21. September 2018 um 21:21
Schöner Berg. Genau mein Geschmack. Muss ich mir bei Gelegenheit Mal anschauen.

VG Nico

georgb hat gesagt:
Gesendet am 21. September 2018 um 21:29
Für das bißchen Steilgras lohnt sich die Fahrt nicht. Da bist du ganz andere Neigungen gewohnt ;-)


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