Pointe d'Archeboc (3272 m) - Überschreitung


Publiziert von Stirml , 16. Juli 2020 um 10:30.

Region: Welt » Frankreich » Savoie
Tour Datum: 8 September 2017
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I   F 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1500 m

Das Gipfelpaar Pointe d’Ormelune / Pointe Archeboc ist eine anspruchsvolle, aber beliebte Skitour von Osten aus dem Valgrisenche in der Gran Paradiso-Gruppe. Im Sommer werden diese beiden Gipfel seltener besucht. Der Anstieg aus dem Valgrisenche ist im Sommer auch eher zu meiden: weglos, steil, endloses Geröll, Felsstufen und schrumpfende Gletscher. Da zeigt sich die Westseite mit ihrem großen Almgelände und den moderaten Geröllflanken freundlicher. Aber auch hier sind markierte Wege eher die Ausnahme, Wegspuren zum Teil undeutlich oder gar nicht vorhanden. Aufgrund des offenen Geländes bereitet die Orientierung bei guter Sicht aber grundsätzlich keine größeren Schwierigkeiten.

Startpunkt für diese Wanderung ist der Weiler Chenal, den man auf einer schmalen, geteerten Straße aus dem Tal der Isère erreicht. Hier befinden sich ein Parkplatz sowie eine Herberge. Anfangs folgt man – etwas monoton – der Almstraße, vorbei am Weiler Fenal bis zu einem großen Almboden, an dessen Ende die Alm Les Balmes liegt. Bei unserer Tour war dies ein Aufstieg aus dem herbstlichen Talnebel des Isère-Tales in die Sonne. Weitere Wanderer trafen wir nicht, außer einer französischen Wandergruppe, die diesen ersten Aufstieg mit einem Geländewagen zurücklegte. Begleiter auf der gesamten Tour war der Mont Pourri (zweithöchster Gipfel der Vanoise), der morgens als erstes aus dem Nebel auftauchte, im Morgenlicht klar leuchtete und am Nachmittag im diesigen Gegenlicht immer grauer wurde.

Bei der Alm Les Balmes endet die Fahrstraße und ein markierter Wanderweg führt zum Lac Noir. Hier haben wir die Wandergruppe wieder überholt, die als Ziel den Col du Lac Noir auserkoren hatte. Ab dem Lac Noir verlässt man den markierten Wanderweg und biegt links auf undeutlichen Wegspuren ab, die unter der Pointe d’Ormelune zum Normalweg auf die Pointe Archeboc führen sollen. Von undeutlichen Steinmännern – oder waren es einfach nur Steinhaufen? – angelockt, sind wir dann auch prompt zu früh nach rechts Richtung Pointe d’Ormelune abgebogen. Über endloses Geröll, leichte Felsstufen und ohne Weg haben wir aber den Gipfel der Pointe d’Ormelune, der lediglich durch eine Holzstange markiert ist, schließlich erreicht. Am Gipfel weitet sich dann schlagartig der Blick nach Norden: Montblanc-Gruppe, die Walliser Viertausender sowie Gran Paradiso-Gruppe.

Der Übergang zu Pointe Archeboc verläuft auf einem breiten Geröllrücken. Auch hier nur ein provisorisches Gipfelkreuz. Der ehemalige Gletscher zwischen den beiden Gipfeln ist nur noch ein winziges Todeisfeld.

Der Abstieg von der Pointe d’Archeboc vollzieht sich dann wieder auf Wegspuren; auch sind vereinzelt Steinmänner vorhanden, die sich aber im Bereich des Lac Blanc verlieren – jedoch stellt dies kein Problem dar, da das Gelände weitläufig, übersichtlich und einfach ist. Anschließend wandern wir oberhalb des großen Almgeländes von Les Balmes auf einer Geländestufe am Lac Verte vorbei, um schließlich bei einem weiteren See auf einen markierten Wanderweg zu treffen, der uns wieder zur Almstraße des morgendlichen Aufstiegs bringt. Hier treffen wir wieder auf die Wandergruppe, die mit dem Geländewagen wieder ins Tal fährt. Wir wandern die Almstraße in der Nachmittagssonne – den Mont Pourri immer vor Augen – in gut einer Stunde wieder zum Ausgangspunkt Chenal zurück. An der Herberge in Chenal treffen wir die Wandergruppe zum vierten Mal und wir berichten uns gegenseitig von den Tourerlebnissen.

Resumee:
Meist unmarkierte sowie weglose Wanderung auf zwei Gipfel, die im Sommer selten bestiegen werden. 

Tourengänger: Stirml


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