Eisseespitze - Suldenspitze


Publiziert von zuezi , 16. August 2018 um 05:04.

Region: Welt » Terra Incognita
Tour Datum: 2 August 2018
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: I   Gruppo Monte Cevedale 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ab Sulden mit der Seilbahn zur Schaubachhütte
Unterkunftmöglichkeiten:Sulden, Schaubachhütte, Rifugio Casati

Eigentlich wollten wir nur einen Spaziergang machen - wobei noch nicht klar war, ob wir uns die Eisseespitze oder die Hintere Schöntaufspitze entscheiden würden. Wir sind deshalb mit leichtem Fusswerk und wenig Gepäck aufgebrochen. Um 08:30 fuhren wir mit der ersten Gondel zur Schaubachhütte und fanden uns in einem klassischen "Tourismus-Industriegebiet" wieder - Lastwagen fuhren vor uns los und ratterten bereits die breite Kiesstrasse Richtung Madritschhütte hoch.

Von diesem Bild nicht wirklich angetan wandten wir uns von der Hinteren Schöntaufspitze ab und nahmen die Eisseespitze ins Visier.

Die ersten Minuten geht's einer planierten Strasse entlang Richtung Süden, bis ein deutlicher Weg von der Strasse abzweigt. Noch vor Erreichen der Seitenmoräne entdecken wir einen Wegweiser nach links zum Steckner Steig Richtung Eisseespitze. Der Wegweiser ist nicht sehr gut sichtbar, da etwas tiefer als erwartet und zwischen Steinblöcken versteckt.

Die ersten paar hundert Meter des Steigs sind nicht leicht zu erkennen. Sie führen über Felsblöcke - ab und an weisen Steinmännli den Weg. Rasch gewinnen wir Höhe und gelangen über einen Grat in einen kurzen, klettersteigähnlichen Gang (Seil). Eine einzige Kletterstelle verlangt etwas Konzentration, und schon befindet man sich auf dem Nordgrat kurz unter dem Gipfel.

Der Gipfel selber ist erstaunlich flach und weitläufig - das Eisseeli ordnungsgemäss unter Eis versorgt. Uns zog es weiter Richtung Eisseepass, der durch einen kurzen Abstieg unschwer erreicht wird. Der Monte Cevedale und das Rifugio Casati grüssten aus der Ferne - auf dem flachen Gletscher bis zum Rifugio lag nur noch wenig Schnee.

Dank den Microspikes im Rucksack entschieden wir uns spontan, zum Rifugio Casati weiterzugehen - gibt's dort wohl Kaffee? Die Gletscherüberschreitung bereitet zu dieser Jahreszeit keine Schwierigkeiten. Eine etwas steilere Stelle überwinden wir durch Trittschnee in einer deutlichen Spur - die schmalen Spalten sind dabei gut zu erkennen.

Kurz vor der Hütte stellt sich eine Barriere von rostigem Stacheldraht in den Weg. Das schmelzende Eis gibt mehr und mehr davon preis - die Spalten sind alle gefüllt mit rostigem Abfall - deutliche Zeichen des Frontverlaufs im Ersten Weltkrieg. Das Stacheldraht umgeht man am besten.
Wir biegen stattdessen nach Westen ab und verlängern unseren Spaziergang ein weiteres Mal - die Suldenspitze lockt und die 200 Höhenmeter sind dank einem deutlichen Weg rasch überwunden. Auf dem Gipfel erwartet uns ein nigelnagelneues Gipfelkreuz, geschweisst aus einer Lafette.

Etliche Bergsteiger aus dem Eis- und Gletscherkurs, vorbildlich ausgerüstet, stapfen gerade über die Normalroute herauf. Die Sonne scheint herrlich, aber der Wind ist kalt, Wolken sind im Aufbau. Unsere nicht gerade hochtourentaugliche Kleidung treibt uns deshalb zu raschem Aufbruch. Via Rifugio Casati gelangen wir wieder auf den Gletscher. Wir entscheiden uns dazu, im aperen, mittleren Bereich zu bleiben. Hier klaffen die Spalten schon etwas mehr auseinander, was zu einem ziemlichen Slalomlaufen führt.

Der Eisseepass ist dennoch rasch erreicht, und von dort geht's über die Aufstiegsroute zurück zur Bergstation.
Noch vor 15:00 löffeln wir ein Süppchen in der Sonne und schauen zurück auf die beiden Spitzen.


Tourengänger: zuezi


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