Beim Zustieg vom Gorezmettlenbach zur Sewenhütte und in der Folge kann man die Linie der Epp-Verschneidung aus verschiedenen Perspektiven bewundern und durch den morgendlich-seitlichen Lichteinfall, der zunächst die in Draufsicht linke Verschneidungsseite beleuchtet und die rechte im schwarzen Schatten lässt, fällt es sogar den unfähigsten Fotografen leicht diese bestechend schöne "Ecke" auf Film bzw. jpeg zu bannen. In Anbetracht dieses Umstands war für uns das geringe Verkehrsaufkommen am Westgratturm des Sewenhorns, der äußerlich dem tags zuvor besuchten und dabei vielbesuchten Pfriendler sehr ähnlich ist, aber kaum dessen Frequentierung teilt, umso erstaunlicher. Nachdem die Route - einmal mehr von Alpin_Rise - hier bestens beschrieben ist, lediglich einige hoffentlich hilfreiche Ergänzungen und Bilder.
- Im Zustieg gibt es nach der Sewenhütte viele Wegspuren mal höher, mal tiefer "westlich unter dem Sewenkegel" hindurch. Ein ungeduldiges und tiefes Queren, das zeitsparend erscheint, ist es nicht. Die rote Markierung der richtigen Spur beginnt am Klettergarten unter dem Sewenkegel und ist ab dort auch offensichtlich, also geht es im Zustieg erstmal dorthin.
- In der ersten Seillänge gibt es wohl eine Variante, jedenfalls führen nach dem Ausstieg aus der Rinne die Bohrhaken sowohl links als auch rechts um einen Felssporn herum und dann wieder zusammen nach rechts zum Stand. Rechts erschien es uns schwieriger.
- In der zweiten Seillänge hat es definitiv einen Ausbruch gegeben und wenn nicht bereits in der Vergangenheit, dann hat doch unsere Vorgängerseilschaft hier einen großen Tritt und damit auch Stein ins Tal befördert, was vermutlich daran lag, dass sich hier durch einen früheren Ausbruch eine kleine "labile" Gesteinszone (auf dem siebten Bild erkennt man den hellen Bereich recht gut) ergeben hat. Kurz nach dem dritten Bohrhaken auf dem Weg zum vierten Bohrhaken ergibt sich so am Beginn eines Steilaufschwungs ein etwas griffarmer Aufsteher, der sicherlich nicht mehr im vierten Grad anzusiedeln ist. Ich habe daher V- als Schwierigkeit eingetragen, wie das genau zu bewerten ist, möchte ich anderen überlassen.
- Die Absicherung mit Bohrhaken ist gut, es hat aber durchaus weite Abstände, gerade jeweils zu den Ständen hin. Etwas Reserve klettertechnisch oder bei Ergänzung der Absicherung schadet nicht. Wir legten je einmal einen Keil, einen Friend und eine Schlinge, um die Abstände etwas zu verkürzen.
- Seilt man mit 60er Halbseilen ab, geht es vom Top zum dritten, von dort zum ersten (reicht geradeso) und hiernach zum Boden und damit in drei Durchläufen zurück zum Einstieg. Der Abstieg sieht von oben betrachtet durchaus wild aus, hat man freie Bahn und keinen Gegenverkehr ist Abseilen sicherlich die bessere Variante.
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