Chräuel-Direttissima


Publiziert von PStraub , 9. Juli 2018 um 15:19.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum: 9 Juli 2018
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL 
Aufstieg: 550 m
Abstieg: 550 m

Auf dieser Tour bin ich bei Chreuelberg, dem Unterstafel der Alp Chreuel, vorbeigekommen. Schon da ist es mir seltsam vorgekommen, dass der Alp- und Wanderweg einen Umweg via Plattenberg macht.
Bei fast allen Alpen, die (wegen der endlichen Geländegängigkeit des Viehs) auf Umwegen bestossen werden mussten, gab es früher einen direkteren Zugang.
Weil: Es galt die stillschweigende Abmachung, dass Jünglinge über Nacht ihre Liebste besuchen durften, wenn sie am andern Morgen - rechtzeitig zum Melken und mit frischem Brot! - zurück waren.

So schaute ich in den historischen Karten nach. Und tatsächlich war bis vor gut 40 Jahren ein direkter Weg von Engi via Badchopf nach Chreuel eingezeichnet.
Den wollte ich heute (be-)suchen.


Start ist bei der Brücke 730 516 / 204 351. Früher querte der Weg die Wiese, heute umgeht man das besser und steigt seitlich beim Badchopfrus-Gerinne schräg zum Wald hoch. Ab hier braucht es durchgehend ein Gespür für Wegführung und oft auch gute Nerven.
Begangen wird das nur noch vom (reichlich vorhandenen) Wild. Welches nur bei Querungen von Bändern einigermassen diszipliniert geht. Überall sonst hat es jede Menge Wechsel in alle Richtungen, man muss halt schauen, wo man durchkommt und ausreichend Halt findet. Halt zu finden ist oft anspruchsvoll, Laub, Tannenchris und schieferiger Schutt bilden oft eine giftige Mischung. Zwischen ca. 900 m und 1000 m ist das oft im T5-Bereich, bei weniger optimaler Wegfindung ist man schnell in einem T6.

Auf rund 1000 m quert man einen guten Weg, ab hier ist es einfacher, zwischen T3 und T4.

Ich habe diesen Quer-Weg verfolgt, um herauszufinden, wo er beginnt. Es ist der Weg, der schon in der alten Karte eingezeichnet war (siehe Skizze), nur dass dieser offensichtlich in Stand gehalten wird.

Kurz vor der Alp kommt man an einer Wüstung (verfallenes Gebäude) vorbei. Scheinbar ging der bestossene Bereich früher deutlich weiter hinunter.

Zurück ging ich auf dem markierten Weg und schloss diese kurze Erkundungstour im Bahnhöfli in einer Runde Einheimischer ab.

Es ist nicht wahrscheinlich, dass dieser Weg plötzlich überrannt wird. Aber immerhin weiss ich jetzt, dass er immer noch aufzufinden ist.

Tourengänger: PStraub


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