Grubigstein (light) und Johannisfeuer


Publiziert von schimi , 30. August 2018 um 15:09.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum:23 Juni 2018
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 

Heute sind wir wegen der alljährlichen Johannisfeuer nach Lermoos gekommen. Um den Tag bis zum Abend noch etwas mit „Berg“ zu füllen und uns die Beine zu lockern haben wir beschlossen den Grubigstein zu besuchen. Ganz gemütlich nehmen wir die Seilbahn, die uns in wenigen Minuten bis kurz vor den Gipfel bringt.

Nach einigen flachen Metern beim Grubigsteinhaus gestaltet sich der restliche Aufstieg dann durchaus als nicht langweilig; auf dem Schild prangt aber auch ein schwarzer Punkt, der hier absolut berechtigt ist. Zwar sind die notwendigen Lawinenverbauungen nicht schön, der Weg hinauf zum Gipfel ist aber anspruchsvoller als zu Hause noch angenommen. Auch ist der Gipfel nicht dort, wo man ihn bei oberflächlicher Betrachtung vermuten würde. Was man von der Seilbahnstation sieht, ist nämlich nur der Vorgipfel, der Verwirrung stiftend mit einem stattlichen Kreuz geschmückt ist. Dieser Umstand erklärt auch, warum auf dem Schild Grubigstein eine Stunde angegeben ist, wo doch das (falsche) Kreuz so nahe erscheint.

Der laute Warnruf eines Wanderers schreckt uns auf! Wir blicken in Richtung Vorgipfel und sehen gleich einen großen Stein, der in hoher Geschwindigkeit auf uns zu poltern. Wir stehen direkt in der Schusslinie und versuchen für einen ganz kurzen Augenblick die weitere Sturzbahn zu checken – unmöglich! Wir haben gerade noch so viel Zeit um einige Meter den Weg entlang zu flüchten, da poltert der Stein schon hinter uns durch.

Großer Dank gilt dem aufmerksamen Wanderer der es beobachtet hat, während oben am Vorgipfel zwei Superhelden fern des Weges weitersteigen als wäre nichts gewesen.

Der weitere Aufstieg verläuft dann ohne weitere Zwischenfälle. Wir erreichen den Gipfel gut in der angegebenen Zeit, aber es ist überraschend kalt und windig. Dies war beim Einstieg in die Seilbahn nicht zu vermuten, denn es war sehr warm, sonnig und absolut windstill. Von Westen ziehen niedere Wolken auf uns zu, und beginnen langsam die Gartner Wand einzuhüllen. So kommt der für uns optional geplante Weiterweg über die Gartner Wand in jedem Fall nicht in Frage, zumal wir für solch eine Unternehmung auch deutlich zu spät dran wären. Neugierig sind wir natürlich trotzdem. Und so wollen wir zumindest ein Stück weit auf dem Weg zur Gartner Wand hinübergehen.

Sehr schnell wird auf dem Weiterweg klar, dass hinter dem Grubigstein die Schwierigkeiten noch zunehmen. Nach ein paar einfachen Metern wird der Weg schmaler und an manchen Stellen durchaus auch ziemlich ausgesetzt. Wir gehen noch ein paar Minuten weiter bis wir an ein Warnschild kommen, welches zurecht hier montiert wurde, um allen Ungeübten den Ernst des weiteren Weges zu vergegenwärtigen.

Spätestens hier wird beim Blick auf den Weiterweg auch klar, dass es sich um einen schwierigen Weg handelt, der vom Anspruch deutlich über dem liegt, was so einen normalen Bergweg ausmacht. Der Blick zur Gartner Wand ist außergewöhnlich. Der ganze Berg besteht aus einer wild gefalteten Gesteinsformation, die den erodierenden Kräften ein reiches Betätigungsfeld bietet. Selbstredend, dass in solch einem Gelände auch der Wegebau eine Herausforderung ist. Wir lassen es hier am Schild dann auch gut sein, und kehren um. Es soll doch ein gemütlicher Tag werden, den wir mit den Johannisfeuern beschließen möchten.
Beim Abstieg lassen wir den Abstecher zum Grubigstein Vorgipfel aber nicht aus. Auf dem Weg dorthin treffen wir einen der Einheimischen, die fleißig die Fackeln für den abendlichen Lichterzauber aufstellen. Schön, dass es diese Leute gibt, die uns alljährlich eine so schöne Tradition präsentieren!

Zurück bei der Grubigsteinhütte wählen wir den anspruchsvolleren Weg 11 hinüber zur Wolfratshauser Hütte. Im Vergleich zum Grubigsteingipfel ist dieser aber absolut im normalen Schwierigkeitsbereich und bietet außer einer steilen Aussicht keine Schwierigkeiten (T3).

Die Wolfratshauser Hütte bietet uns eine leckere Einkehr, die wir schon aus dem Winter kennen. Das können wir natürlich nicht auslassen. Gestärkt wandern wir über einen breiten Fahrweg hinüber bis zur Grubigalm, um vor dieser in der großen Linkskurve nach links vom Hauptweg abzuzweigen. Ab dort folgen wir einem kleinen und interessanten Bergpfad, der uns Schlussendlich zur Mittelstation der Grubigbahn führt.

Ab dort lassen wir die schöne Wandertour mit einer gemütlichen Talfahrt in der Seilbahn ausklingen. Am Abend dann die schönen Johannisfeuer, die ja der eigentliche Grund unseres Besuches waren.

Tourengänger: schimi


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

Andy84 hat gesagt:
Gesendet am 30. August 2018 um 16:10
Sehr schön.
Wir haben an dem Tag n Biwak am Daniel gemacht ;-)

schimi hat gesagt: RE:
Gesendet am 30. August 2018 um 20:43
Sicher auch schön.
Und die Feuer aus dem Schlafsack geschaut?


Kommentar hinzufügen»