Oisternig (2052 m) - Aussichtsthron zwischen Kärnten und dem Friaul


Publiziert von 83_Stefan , 9. März 2019 um 13:49.

Region: Welt » Italien » Friaul-Julisch Venetien
Tour Datum:19 Juni 2018
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   I 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:In Ugovizza im Kanaltal von der SS13 abbiegen und auf guter Teerstraße hinauf ins Valle di Ugovizza fahren. Der Straße bis zum letzten Parkplatz vor dem Sperrschild folgen (P6, kostenfreier Parkplatz des Rifugio Nordio-Deffar).
Unterkunftmöglichkeiten:Rifugio Nordio-Deffar (1406 m, CAI Società Alpina delle Giulie).
Kartennummer:Tabacco-Karte 019 - Alpi Giulie Occidentali Tarvisiano.

Der nach Osten hin abfallende Karnische Hauptkamm wartet mit dem Monte Oisternig noch mit einem letzten Zweitausender auf, bevor er schließlich zur Gailitz hin abfällt. Als im weiten Umkreis höchster Berg zwischen den Gailtaler Alpen im Norden und den Julischen Alpen im Süden bietet er einen entsprechend guten Ausblick in alle Himmelsrichtungen, sowie hinunter ins Gailtal auf österreichischer und ins Kanaltal auf italienischer Seite. Kein Wunder also, dass der Oisternig auch im Ersten Weltkrieg hart umkämpft war - auch heute noch zeugen alte Stellungen im Gipfelbereich von diesem Irrsinn vergangener Tage.

Vom Parkplatz des Rifugio Nordio-Deffar folgt man der Schotterstraße durch die Wiese in den Wald hinein. In vielen Kehren windet sich der Weg höher und quert schließlich nach Nordwesten hinüber, erreicht einen Bach und folgt ihm nach Norden zur Berghütte.

Hier biegt man rechts ab und überquert den Bach. Jenseits folgt man dem deutlichen Steig in Richtung Osten aufwärts, an einer Verzweigung hält man sich rechts. Der Weg verlässt schließlich den Wald und erreicht das ausgedehnte Weidegelände der Feistritzer Alm, die direkt auf der Grenze Österreich/Italien im Sattel zwischen Oisternig und Gozman liegt. Durch die Wiese gelangt man zu den bereits lange sichtbaren Almgebäuden und der Ausblick nach Osten ins untere Gailtal öffnet sich. Auf der Alm befindet sich das Wirtshaus Oisternig, in dem man einkehren kann.

Zum Gipfel könnte man den Hauptanstieg über die Südflanke nehmen - schöner ist es aber, über den Ostkamm anzusteigen. Hierzu wandert man von der Alm durch die Wiese nach Nordwesten und folgt den Markierungen, bald prägt sich ein deutlicher Steig aus. Er quert ansteigend durch freies Gelände hinüber zum Ostkamm, hierbei wird ein Schuttfeld gequert. Beste Ausblicke in die nördlichen Julischen Alpen begleiten den Wanderer auf diesem Abschnitt der Tour.

Am Kamm hält man sich links und folgt ihm aussichtsreich hinauf ins Latschengelände. Auf freigeschnittener Trasse durchquert man den Gehölzgürtel, die letzten Meter zum bereits lange sichtbaren Gipfelkreuz geht es wieder durch freies Gelände nach oben. Das Kreuz steht am östlichen Eckpunkt des weitläufigen Gipfelbereichs. Die Ausblicke über das Gailtal sind hier am besten, die anderen Richtungen kann man vom höchsten Punkt aus besser überblicken. Hierzu folgt man den Spuren durch die Gipfelwiese nach Westen in wenigen Minuten hinüber zum unscheinbaren höchsten Punkt. Der Oisternig ist ein wunderbarer Aussichtspunkt, im Norden schaut man auf den Alpenhauptkamm, im Süden auf die beeindruckenden Felsenberge der Julischen Alpen. Knapp unterhalb des Gipfels finden sich auf der Südseite Stellungen aus dem Ersten Weltkrieg, die bis tief in den Berg hinein reichen. Heute werden sie nur noch von den Schafen als Schutz vor der Sonne genutzt. Wer die Stellungen besichtigen möchte, sollte daher keine empfindliche Nase haben; eine Stirnlampe empfiehlt sich.

Für den Abstieg nimmt man den einfachen Weg über die Südseite. Der Steig folgt zunächst der alten Versorgungsstraße für die Stellungen, verlässt ihn aber bald und leitet direkt durch die gutmütige Grasflanke hinunter zur Alm, wo wieder der Aufstiegsweg erreicht wird. Auf ihm geht es über das Rifugio Nordio-Deffar zurück zum Ausgangspunkt.

Schwierigkeiten:
Aus dem Valle di Ugovizza zum Rifugio Nordio-Deffar: T1 (Fahrweg).
Zur Feistritzer Alm: T2 (unschwierige Steige).
Via Ostkamm zum Oisternig: T3 (vereinzelte Stellen beim Gipfelanstieg, sonst T2).
Abstieg über Südflanke: T2 (gutmütige Grasflanke).

Fazit:
Eine kurzweilige 4*-Unternehmung auf eine ausgezeichnete Aussichtswarte mit zwei Einkehrmöglichkeiten. Besonders der Anstieg über den Ostkamm weiß mit tollen Fernblicken sowie vielfältigen Blumenarrangements zu überzeugen. Für Geschichtsinteressierte bietet sich ein Besuch der alten Stellungen knapp unterhalb des Gipfels an. Der flache Gipfelbereich ist ein guter Ort zum Picknicken und Faulenzen.

Mit auf Tour: Francesca.

Anmerkung:
Die Drei-Gipfel-Runde aus dem Valle di Ugovizza zum Oisternig via Monte Acomizza und Gozman ist hier beschrieben: *Oisternig (2052 m) - über Monte Acomizza und Gozman.

Kategorien: Karnischer Hauptkamm, 4*-Tour, 2000er, T3.

Tourengänger: 83_Stefan


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden


Geodaten
 43242.gpx Tourenskizze (kein GPS)

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»