Monte Guardia 369 m - Auf dem Wächter von Lipari


Publiziert von Ivo66 , 15. Juni 2018 um 18:32.

Region: Welt » Italien » Sizilien
Tour Datum:15 Juni 2018
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 450 m
Abstieg: 450 m
Strecke:Lipari - Via S. Anna - Osservatorio - San Salvatore - Monte Guardia - Lipari

Die Liparischen oder Eolischen Inseln sind eine Inselgruppe vulkanischen Ursprungs im Thyrrenischen Meer, zwischen etwa 30 und 50 Kilometer der östlichen Nordküste Siziliens vorgelagert. Wie farbige Perlen liegen sie verstreut im türkisblauen, glasklaren Meer - jede ihren eigenen Charakter und Schönheit bewahrend. Die grösste Siedlung befindet sich auf der Insel Lipari und trägt als Hauptstädtchen gleich dessen Namen. Mit einer Fläche von 37,6 km2 ist Lipari die grösste der sieben Inseln.

Um sich einen guten Überblick über Lipari und - zu unserer Überraschung gleich auch der gesamten Liparischen Inseln - zu verschaffen, eignet sich der gemütliche Aufstieg zum Monte Guardia hervorragend. Er bietet nicht nur einen tollen Ausblick auf das Städchen Lipari und die benachbarte Insel Vulcano im Süden; es sind tatsächlich vom Gipfelchen alle der Inseln zu sehen - bis nach Stromboli reicht das Panorama.

Etwas ungewöhnlich präsentiert sich offenbar seit einiger Zeit das Wetter. Würde man Mitte Juni in Sizilien mit heissen Temperaturen und uneingeschränktem Sonnenschein rechnen, zeigten die Prognosen schon seit einigen Tagen, dass dem nicht so sein würde: Praktisch täglich ist mit Regenschauern und Gewittern zu rechnen, welche völlig willkürlich nicht einfach gegen Abend, sondern wie heute bereits mitten am Vormittag auftreten können. Auch die Hitze hält sich im Rahmen, so pessimistisch allerdings wie es meteoblue.com für heute mit einer Höchsttemperatur von 19 ° C voraussagte, muss es dann aber doch nicht sein; es wurden schliesslich etwa schwülwarme 25 °...

Frohen Mutes starteten wir mit kleinen Rucksäckchen in unserem Hotel und nach gut 10 Minuten bemerkten wir, dass wir unseren Proviant vergessen hatten mitzunehmen. Da fast im gleichen Moment ein erster Donner aus den dunklen Wolken zu vernehmen war, fiel uns der Entscheid leicht umzukehren. Wir beschlossen, etwas im Städchen Lipari zu verweilen und die Situation am Himmel weiter zu beobachten. Ein heftiger Regenschauer brach plötzlich über der Insel ein und verwandelte die Strassen in Bäche. Wir fanden unter einem grosszügigen Dach am kleinen Hafen Unterschlupf. 

Nachdem sich der Platzregen verzogen hatte, wagten wir nach einem Cappuccino einen zweiten Anlauf. Tatsächlich wurde der Himmel immer freundlicher und wir erlebten einen Tag, mit dem wir nicht mehr gerechnet hatten. Aussichtsreich stiegen wir gegen den Monte Guardia auf, mit einem lohnenden Abstecher zum Observatorium, wo wir erstmals die asphaltierten Wege verliessen und hoch über der Westküste Liparis die Szenerie geniessen konnten. Auch der Blick zur Nachbarinsel Vulcano ist von hier aus atemberaubend. 

Nachdem wir später auf einem Pfad die letzten Häuser hinter uns liegen liessen, kam uns entgegen, dass wir auch hier die goldene Regel befolgten, die bei Wanderungen in Süditalien so wichtig ist: Lange Hosen tragen, wenn man nach der Tour sich nicht einer Hauttransplantation an beiden Beinen unterziehen möchte.

Auf dem Gipfel angekommen war nun der Blick auf alle weiteren Liparischen Inseln frei: Vulcano, Salina, Panarea, Stromboli, Filicudi, Alicudi. 

Wir stiegen zunächst auf gleichem Pfad wieder zurück und umrundeten dann gleich den Monte Guardia. Zuletzt stiegen wir auf guten Pfaden und Strässchen teils ziemlich steil ab ins Städchen Lipari.

Routenbeschreibung:

Lipari - Osservatorio (T1)

In Lipari folgt man am südlichen Ende des Städtchens der Via S. Anna, wo mit Holztafeln die Route zum Observatorium ausgeschildert ist. Auf Betonsträsschen erreicht man das Observatorium, welches einen tollen Ausblick Richtung Vulcano bietet.  Wir folgten hier noch einem Pfad, welcher zur Gratschneide über der Westküste führt. Man kann zuletzt auf einem Pfad auf einen Felskopf hoch über der Westküste aufsteigen (T3), was absolut lohnend ist.

Osservatorio - Monte Guardia (T2)

Man geht zunächst auf dem gleichen Betonsträsschen zurück und folgt dann dem Abzweig nach Monte Guardia. Nach einem Kirchlein führt ein Pfad weiter durch bald dichtes Gestrüpp. Obwohl ziemlich überwuchert, ist der Pfad immer deutlich. Eine Abzweigung nach rechts ist signalisiert (mit blauer Schrift, aber unleserlich). Es handelt sich hier um den Schlussaufstieg zum Monte Guardia. Auch hier ist der Pfad im oberen Bereich ziemlich zugewuchert. Ein Steinpfeiler markiert den Gipfel. Es lohnt sich, noch etwas nördlich zu gehen, um den tollen Blick auf das Städchen Lipari geniessen zu können.

Monte Guardia - Lipari (T2)

Auf gleicher Route zurück nimmt man beim Abzweiger auf dem deutlicheren Pfad die rechte Richtung ein. Bald wird der Pfad breiter und geht schliesslich wieder in ein Betonsträsschen über. Der Abstieg nach Lipari ist ausgeschildert - in einem Abschnitt geht es ziemlich steil ins Städtchen hinunter. 

Tourengänger: Ivo66, Lena


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