Grotte St. Michel
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Heute wollte ich mal ins Innere der Calanque wandern, weg von dem klassischen Weg entlang der Küste. Dafür habe ich mir die Grotte St. Michael ausgesucht. Ausgangspunkt war erneut der kleine Ort Callelongue, der Eingang zum Nationalpark. Gemäß Planung sollte es eine kurze Tour sein. Wie man sich doch täuschen kann.
Vom Eingang – der ist übrigens bewacht, damit kein Unbefugter, vor allem mit Auto den Park befährt – führt mich mein Weg durch das Dorf. Am Ende biegt der grün markierte Wanderweg links ab.
Keine 50 m weiter geht es gleich steil aufwärts und die ersten Klettereinlagen lassen nicht lange auf sich warten. Der Untergrund, wie überall entweder loser Schotter oder Felsen mit teilweise recht hohen Tritten. Trotz des bewölkten Himmels verschwindet die Jacke gleich im Rucksack.
Stetig geht es aufwärts, immer aufmerksam die Markierungen beobachtend. Es gibt viele Rutsche, die den Eindruck eines Pfades machen und einen schnell in unwegsames Gelände führen.
Vor mir geht ein Ehepaar, dem ich folge und prompt kommt es zu einem Verhauer. Das grüne Kreuz (hier geht der Wanderweg nicht weiter) ist etwas unglücklich angebracht, die eigentliche Markierung folgt zu spät.
Also steige ich dem Ehepaar in dem unwegsamen Gelände hinterher (T4), bis wir beide merken, wir müssen zurück. Das ist gar nicht so einfach, denn der Untergrund ist purer Schotter ohne viel Halt. Surfen ist auch nicht angebracht, das Gelände ist steil, ein Ausrutscher wäre sicher der letzte. Das kann ich mir nicht erlauben, denn Anfang Juni führe ich noch eine Gruppe der SAC-Senioren durch das Elbsandsteingebirge.
Zurück auf dem Wanderweg geht es jetzt etwas moderater voran, ja bis sich vorn wieder die Felsen auftun. Aus der Grotte St. Michael hört man Stimmen, an den Wänden sind Kletterer aktiv.
Ich muss nun unterhalb der Grotte die Felsen traversieren, bis ich wieder einigermaßen sicheres Gelände unter meinen Füßen habe. Es dauert nicht lange, da ist erneut Klettern angesagt.
Mal kletternd, mal gehend geht es weiter. Irgendwo verpasse ich den geplanten Abstieg in das Vallon St. Michel (gelbe Markierung). Erst bei einem Blick auf mein GPS bemerke ich meinen Fehler. Nun gut, gehe ich weiter bis zum Col de Chevres, da gibt es mehrere Möglichkeiten (das war der Plan).
Der Blick in die Karte signalisiert mir, dass es dort etliche diffizile und schwierige Stellen gibt. Ich folge also weiter der grünen Markierung, die nun erst einmal einen steilen Abstieg für mich bereit hält. Danach darf wieder geklettert werden.
Bis zum Pas de Pin komme ich, dann sehe ich vor mir eine ausgesetzte Kletterstelle durch einen Riss. Nein, das ist zu viel, ich kenne das folgende Gelände nicht und bin allein unterwegs. Da doch lieber den Rückzug antreten.
Vom Pas de Pin gehe ich zurück durch das Vallon de l'Aigle bis ich auf die rote Markierung treffe. Dieser folge ich nun bis zum Ende. Aber auch dieser Weg hält einige Überraschungen bereit. Diese lassen sich aber recht gut bewältigen.
Als ich auf den GR 51/98 treffe sind alle Schwierigkeiten vorbei. Jetzt kann ich über den breiten Schotterweg gemütlich nach Le Goude absteigen.
Leider fährt der Bus erst nach vier Uhr, deshalb nutze ich die Zeit zu Fuß bis zur Haltestelle Mandrague Montredon zu gehen. Dort fährt der Bus Nr. 19 in recht kurzen Abständen.
Die heutige Wanderung hat mir wieder gezeigt, dass die im Plan errechneten Zeiten in diesem Gelände alle Makulatur sind. Für jede Tour sollte man genügend Zeitreserven haben, denn die Markierungen sagen nichts über den Schwierigkeitsgrad der Wege aus.
Tour solo.

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