Bützi, Stockflue und Rigihochflue via Ostgrat


Publiziert von maenzgi , 29. April 2018 um 09:53.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:28 April 2018
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Rigigebiet   CH-SZ 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit PW oder Bus zur Talstation Urmiberg
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit PW oder Bus zur Talstation Urmiberg

Bereits einmal war ich mit einem Freund auf dem Bütziflue & Stockberg. Ich wusste nach der Tour, ich werde wieder kommen, denn es ist schönstes Kraxelgelände bis im II Grad. Der Schnee sollte mittlerweilen weitestgehend weggeschmolzen sein nach diesem warmen April. Das ist auch nötig, den wir wollten diese Mal noch die Rigi Hochflue anhängen um den Kraxelspass noch etwas auszudehnen.

An diesem wunderschönen Samstag sollte es also eine Wiederholung der Tour geben vom Oktober *Bützi & Stockflue.
Wir trafen uns um 07:45 Uhr bei der Talstation Urmiberg. Dort kann man für 5.- bis zu 8h parkieren. Das wir diese sogar um 7 Minuten überziehen würden, hätte ich nicht gedacht als wir starteten. Doch wir genossen diesen Tag zu dritt und hatten kein Rennen, ausser vielleicht am Schluss;)

Routenbeschrieb:
Urmiberg Talstation - Stockflue T5 II


Bei der Talstation ging es los, zuerst gemütlich der Sackgassstrasse folgend nach links hoch. In der Harnadelkurve geht es dann nach gerade nach oben in den Wald hinein. Dieser ist momentan übersäht mit Bärlauch. wir folgten nun immer schön dem Wanderweg, vorbei an diversen eingezäunten Weiden bis wir auf die Fahrstrasse trafen. Hier gehts ein paar Meter nach rechts unten, bevor es gleich wieder hochgeht auf dem Wanderweg. Nun folgt eine Querung durch schöne Wiesen oberhalb von Brunnen. Wir stiegen dann gerade die Wiese hoch und liefen nicht bis zum Abzweiger rüber. Dies war dann ein schöner Vorgeschmack auf das was nun folgen sollte. Von hier an geht es nämlich meist steil, aber für meine Begriffe nie ausgesetzt hoch und ich mag es nicht ausgesetzt zu sein. Der Weg ist meist gut zu erkennen. Durch schönen Wald kommen wir dann zu den ersten Kraxelstellen. Viel zu schnell sind wir auf dem Bütziflue. Bis hierher alles im I Grad. Der Abstieg vom Bützi gehört zum spektakulärsten, was diese Tour beinhaltet. Ich denke im Abstieg erreicht es kurz den III Grad. Dies ist aber kein Problem, da das Stahlseil wunderbar hält. Mein Ziel war es heute, die Stahlseile nie zu berühren um meine Angst vor abstürzen weiter zu senken und vertrauen in meine Fähigkeiten zu steigern. Dies gelang mir bis auf den Bütziflueabstieg sehr gut. Danach weiter Richtung Stockflue. Kurzes Verschnaufterrain, bevor der Weg wieder steiler wird und  die Hände erneut aus den Hosentaschen müssen. In schönster Kletterei geht es hoch zur Fluehütte. Der Weg ist gut auffindbar, es scheint mir als wurden die Markierungen nachgezogen. Bei der Hütte hat man zwei Möglichkeiten. Entweder linksseitig um den Stockflue herum laufen und den gesicherten Aufstieg nehmen oder direkt hinter der Hütte die Treppe und danach die Felsen hoch. Wir entschlossen uns für diese super Variante. Hier hat es aber keine Absicherungen. Ausgesetzt waren wir hier ebenfalls nicht. So erreichten wir den Stockflue bereits nach 1,5h. Wir genossen eine ausgiebige Rast.

Stockflue-Rigi Hochflue via Gotterli T4+ II

Der Abstieg vom Stockflue runter ist im Vergleich zum Bütziflue harmlos. Danach quert man rüber aufs Fahrsträssen. Von dort geht es gerade hinauf. Nicht Richtung Urmiberg Bergstation laufen, ausser man möchte ein erstes Mal einkehren;) Wir liefen direkt nach oben. Bevor man auf den "Grat" kommt hat es wieder Wegweiser. Oben geht es nach links Richtung Rigi Hochflue. Wir nahmen den Weg oben rüber übers Gotterli. Von dort dann wieder runter zum Bauernhof. Der Wanderweg hinter dem Bauernhof erkennt man schon von weitem. Zuerst läuft man gemütlich ein, bevor es dann wieder ins Kraxelgelände geht. Selbst wenn die Seile nicht angefasst werden übersteigt es den II Grad nicht mehr. In schöner Kraxelei folgt man meist ungefähr dem Grat. Teilweise etwas in die Flanken ausweichen. Der Weg ist wunderbar Sichtbar. Vorbei kommen wir zudem an zwei Gedenktafeln. Ja es geht steil runter links und rechts, trotzdem fühlte ich mich nicht wirklich ausgesetzt. G. hatte hier etwas mehr Mühe, aber er bestand diese Tour mit Bravour. Wir kamen dann auf den schmalen Grat, welcher endgültig in die Rigiflanke hinein führt. Dort sieht man noch etwas Schnee. Siehe Bild unten mit Topo. Das erste Schneefeld querten wir nach 1m Schnee. Hier ist es Ausgesetzt, ausrutschen möchte ich nicht. Dannach quer rüber auf eine kl Rippe, im Bild erkenn ich es selbst nicht als Rippe. Diese hinauf bis zum Schneefeld. Diese querten wir weit unten, ich für meinen Geschmack hätte das Feld nach quer oben gekreuzt, aber ich lief zuhinterst. Den es ist abschüssig. Stöcke hätten bestimmt geholfen zur Sicherheit. Wir kamen aber alle sicher rüber. Danach geht es in die Schlusskraxelpassagen. Zuerst eine Querung, dann ca 30m gerade hoch, Seil vorhanden, über ein weiteres einfaches Schneefeld gerade hoch und in den Schlussaufstieg, gut gesichert mit Draht und Eisentritten. Der Rest hoch ist dann einfaches Wandergelände.
Nach weitern 1,5h standen wir also auf dem Rigi Hochflue.

Auf dem Rigi Hochflue kletterten wir dann noch die 30-40m Leiter runter und wieder hoch. Den ich fand sie ziemlich faszinierend.

Rigi Hochflue-Urmiberg Talstation T3+

Der Abstieg vom Rigi Hochflue runter Richtung Urmiberg Talstation begeht man Süd-Westwärts. Der Pfad ist immer noch Blau markiert. Es gibt noch ein paar heikle Stellen, welche aber auch hier gut abgesichert sind, wenn man dies wünscht. Beim Zilistock gingen wir dann noch kurz auf dem Grat Richtung Westen auf den Hügel. Aussicht hatten wir aber keine, also sogleich zurück zur Hütte. Dann folgt man dem gut sichtbaren Weg bis runter zum Bärfallen. Der Weg ist schön in die Südflanke gepflanzt, wobei er immer im Wald drin ist. Der Laub sorgt für Rutschgefahr, daneben geht es doch steil runter, so sollte man Vorsichtig sein momentan. Es hat noch 1-2 umgekippte Bäume, welche aber gut umgangen werden können. Beim Bärfallen genehmigten wir uns dann noch ein grosses Blondes und jassten Molotow. Wir sassen über eine Stunde und genossen sie Sonne. Danach im Laufschritt in 15 Minuten zurück zum Auto. Normal wohl etwa 40 Minuten. Das Bier verlieh uns Flügel, da die Parkuhr abgelaufen war. Zudem empfand ich den Abstieg rennend als viel angenehmer.

Fazit


Ein genialer Tag, bei schönstem Wetter war es. G. und B. hatten die Tour super gemeistert. Es war für mich am Anfang schwer abzuschätzen ob sie mit diesem Gelände klar kommen würden. Aber es war Problemlos. Die Tour ist fantastisch, wenn auch viel zu kurz. In solchem Kraxelgelände könnte ich mich ewig aufhalten;)
Danke für die nette Begleitung, gerne können wir dies anderorts wiederholen. Die Schwierigkeiten sind durchgehend abgesichert.

Tourengänger: maenzgi


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»