Himmelschrofen, Klupper, Vorderer Wildgundkopf


Publiziert von Kauk0r , 1. März 2018 um 21:17.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 9 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 

Landschaftlich tolle Tour, ab dem Himmelschrofen mit Sicherheit ruhig. Spannend sind die alten Pfade. Bei Hitze nur bedingt zu empfehlen, da man am Himmelschrofen recht bald in praller Sonne geht.

Da es hier bei Hikr bislang nur einen Bericht zum Übergang vom Himmelschrofen zu den Wildgundköpfen gibt, möchte ich meinen Bericht hierzu noch präzisieren und in einen Normalbericht umwandeln (zumal Nik den Klupper-Hauptgipfel offen lässt) .

Wie am Vortag am Renksteig (5€/Tag, darunter gestaffelte Preise, ca. 824 m) geparkt und dem Burgstallsteig-Sträßchen hinauf zum Golfplatz gefolgt. Knapp vor Beginn des Parkplatzes biegt von der Teerstraße ein Alpweg nach rechts ab, dieser ist meist mit einem Zaun verschlossen und nicht markiert (bspw. in den AV-Karten oder Kompasskarten ein offizieller Wanderweg vom Trettach- ins Stillachtal). Er führt in Kürze zum unbewohnten Anwesen Schlosswies (925 m). Hier wieder ein Tor mit Durchschlupf für Fußgänger. An diesem Tor nun nach links in den Wald hinein auf einen kleinen Steig, der in der AV-Karte Allgäuer Alpen 2/1 West ansatzweise verzeichnet ist.

Damit befindet man sich nun auf dem im unteren Teil recht ordentlich markierten und immer ausgeprägten Himmelschrofensteig. Im Wald sind das hauptsächlich blaue Markierungen die einen leiten, einzig an einem markanten "Krater" im unteren Teil verliert sich der Pfad etwas, hier eher nach rechts halten. Von Beginn an ist der Weg meist steil, wird im Verlauf immer steiler und direkter. Aus der Nordflanke quert der Steig vermehrt in die eher östlich exponierten Steilflanken. Im Verlauf wird der Wald immer lichter und das Gelände auch immer wieder felsdurchsetzt, ausgesetzte Stellen sind mit Drahtseilen versichert. Bei P.1434 bzw. 1453 (AV-Karte) trifft man im nun flacheren Gelände auf eine Freifläche, als Girenbad bezeichnet, in deren Anschluss man wieder auf den Nordrücken zurückkehrt. Hier nun gemütlich weiter bis zu den ersten Lawinenverbauungen und im Verlauf durch selbige hindurch. Bald darauf ergeben sich erste Blicke auf den bekreuzten Nordgipfel (1759 m) des Himmelschrofen. Diesen erreicht man nach kurzem Zwischenabstieg von P. 1672. Danach wird der Steig nochmals deutlich steiler, wenn man sich ältere Begehungsfotos im Internet anschaut, gabs da wohl mal eine mit Drahtseil versicherte Passage. Diese ist aber so nicht mehr zu finden, ich vermute, hier wurde am Weg gearbeitet. So wie er sich jetzt präsentiert ist es alles auch ohne Drahtseil gut machbar (wie der Rest des Aufstiegs eigentlich auch).

Der Nordgipfel des Himmelschrofen stellt nicht viel mehr dar als eine Schulter, es geht nun weiter auf deutlicher Spur gegen die nach Süden vorgelagerten, höheren Himmelschrofen-Haupt und -Südgipfel (letzterer 1790 m), die man in Kürze und ohne Schwierigkeiten durch Latschengassen erreicht.

Nun geht es weiter zum recht unscheinbaren Gipfel des Klupper, der aber durchaus eine gewisse Eigenständigkeit aufweist. Wer viel Lust auf Latschenkampf hat, der hält sich möglichst in Gratnähe. Ich bin dagegen auf einer meist passablen Latschengasse in der Südostflanke in Richtung der Nordostflanke des Klupper abgestiegen. Mit Orientierungsvermögen kann man ihr sehr gut folgen, sie zweigt direkt vom Südgipfel des Himmelschrofen ab. Man nimmt dabei die Spur, die deutlich nach links unten in die Flanke zieht, eine Spur mehr an der Kammhöhe orientiert sollte man nicht nehmen (außer vielleicht man nimmt die Gratvariante). Die immer wieder offensichtlich ausgeprägte Spur durch teils dichteres Latschengelände hält sich immer etwas unter der Grathöhe. Als Ziel zur Zwischenorientierung dient immer die tiefste Scharte (1688 m) zwischen Himmelschrofen und Klupper. Bereits in der Querung kann man den Weiterweg planen. Zwei markante Punkte am Klupper sind dabei hilfreich. Deutlich unterhalb der tiefsten Scharte befindet sich in der Nordostflanke des Kluppers ein Felsabbruch. Außerdem zeigt sich im Ostrücken des Kluppers ein markanter Einschnitt, kurz bevor sich der Rücken bei P.1705 deutlich verflacht. Im Prinzip dürfte der komfortabelste Aufstieg nun die Querung unterhalb des Felsabbruchs hinauf zum Einschnitt sein. Je näher man dem Felsabbruch kommt, desto weniger Pfadspur findet man vor, es gleicht nun immer mehr einer weglosen Tour.

Vom Felsabbruch zum Einschnitt hinauf kann man dann vollkommen weglos, aber in deutlich gemäßigterem Gelände aufsteigen. Am Ostrücken gilt es dann mit möglichst wenig Latschenkontakt zum Gipfel anzusteigen. Kurz unter dem vermeintlichen Gipfel muss man an einem senkrechten Felsabbruch in die Nordostflanke rausqueren (bereits aus der Ferne im Abstieg vom Himmelschrofen abzusehen) und in steilem, teils gut gebänderten Grasgelände zum bewaldeten Klupper-Gipfel. Selten war ich über sichteinschränkende Schattenspender für die Gipfelrast so froh wie an diesem Hitzetag ;D. Variante Klupper: Über den Himmelschrofen-Nordgipfel zurück in die Scharte vor P.1672 und vermutlich auf Steigspuren zwischen den Lawinenverbauungen durch hinab zu den Alpflächen der verfallenen Vordereren Ringatsgundalpe. Dort dann auf den Pfadspuren beliebig weiter und ebenso auf den Klupper)

Zum Abstieg wieder auf gleichem Weg zurück auf den Ostrücken und sobald sich die Möglichkeit ergibt latschenfrei über die  Südostflanke hinab in Richtung verfallene Hintere Ringatsgundalpe. Diese wird jedoch nicht erreicht, da man versucht ohne großen Höhenverlust die ehemaligen Alpflächen querend abzusteigen, um die schwach ausgeprägte Rinne und damit den Aufstieg zum Vorderen Wildgundkopf  zu erreichen (mein Bericht hierzu aus dem Vorjahr ist über das Link-System zu finden). Von dort auf den Gipfel und über den im verlinkten Artikel beschriebenen Aufstieg hinab ins Trettachtal  und der Hatsch zurück zum Renksteig.

Link zum Bericht mit Bildern auf Alpic.net.

Tourengänger: Kauk0r


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