Tresner Horn / Corno di Tres (1812 m) mit Steilgrasabstecher zum Cimonic (1729 m)


Publiziert von DiAmanditi , 26. Februar 2018 um 20:08.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 9 August 2017
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 

Der Mendelkamm ist schon eine recht ungewöhnliche Berggruppe: Während er nach Westen zum Nonsberg nur wie eine Ansammlung von Waldhügeln mit flachen Hängen aussieht, zeigt er sich gen Osten von einem ganz anderem Gesicht: In steilen baumbewachsenen Felsflanken fällt der Kamm abrupt zum Etschtal ab. Und diese Seite ist gewiss auch die interessantere, denn hier gibt es oft schöne Steige durch die abwechslungsreichen Wälder und Felsrinnen. Die heutige Tour gehört eher zu den sanfteren von Etschtaler Seite aus: die Besteigung des Tresner Horn (Corno di Tres oder auch Treser Horn) vom Fennberg. Da wir noch ein wenig mehr durch das wilde Gelände des Gebiets streifen wollten, hängten wir noch einen kurzen Abstecher zum Cimonic ins Steilgras an, doch dazu später mehr.

Wir beginnen die Tour am Parkplatz "Im Loch" kurz vor Oberfennberg, wo ein Schild auf das regelmäßige Vorkommen von Bären auf dem Nonsberg hinweist. Die Chance, wirklich einen zu treffen ist natürlich verschwindend gering. Jedenfalls folgt man nun dem sogenannten "Räthersteig" durch den Wald aufwärts und quert dabei einige Male eine Forststraße. Nach einiger Zeit flacht das Gelände wieder ab, nur um gleich darauf steiler als zuvor wieder anzusteigen. Wir gewinnen schnell an Höhe, während es gelegnentlich tolle Blicke auf die Rocca Piana, die Cimoni und das Tresner Horn gibt. Kurz vor Erreichen der Felsen unterhalb des Kammes biegt der Räthersteig schließlich nach links und quert den Hang bis zum Fenner Sattel auf 1563 Metern Höhe an der Grenze zum Trentino. 

Am Fenner Sattel finden wir uns bereits auf der sanften Seite des Nonsbergs wieder, schöne Lärchen- und Fichtenwälder bestimmen das Bild. Hier trifft man auch auf den Kammweg, der in sanfter Steigung nordwärts in Richtung Tresner Horn führt. Auf diesem wanderten wir nun durch den Wald, bis wir die Forststraße etwas unterhalb des Gipfels erreichten. Da der Großteil der Wanderer von Nonsberger Seite kommt, ist auf dem dort beginnenden Schlussanstieg deutlich mehr los als auf dem vorherigen Teil des Weges, auf dem wir nicht einen Menschen trafen und zum Glück auch keinen Bären. Nach diesem letzten Anstieg waren wir schließlich am Gipfel des Tresner Horns angekommen, den eine große Metallstange anstatt eines Gipfelkreuzes schmückt. Der Gipfelblick reicht hier bei schönem Wetter zu Dolomiten, Fleimstaler Alpen, Brentagruppe, Ortlergruppe, Sarntaler und Zillertaler Alpen sowie natürlich dem nahen Mendelkamm. Wir sahen außerdem einen kleinen Schwarm Fichtenkreuzschnäbel in den Latschen unterhalb des Gipfels. Nach recht langer Rast begannen wir schließlich mit dem Abstieg, hatten allerdings noch einen weiteres Ziel vor uns: der Cimonic.

Dazu folgten wir zunächst wieder dem Hinweg zum Fenner Sattel, der etwas östlich des Cimonic liegt. Dort wählt man am Besten den steilen Waldhang westlich des Sattels als Aufstiegsmöglichkeit zum Gipfel. Allerdings hatten wir große Lust den nahen Steilgrashang zu erkunden, also wechselten wir über einen Durchlass zwischen den Bäumen in die grasbewachsene Flanke. Während es im unteren Teil noch relativ flach blieb, steilte das Gras bald bis auf gut 50° auf und wir mussten uns an den Grasbüscheln festkrallen, die allerdings ziemlich stachelig waren und deswegen keinen angenehmen Halt boten. Die beste Route ist wohl eine gedachte Linie vom Durchlass bis zum höchsten Punkt, bei der man die steilsten Stellen umgeht. Nach einer kurzen Kletterstelle neben einer kleinen Latsche war für uns das Gröbste geschafft und wir legten schnell das kleine Reststück zum wieder im Wald liegenden höchsten Punkt zurück. Als Abstiegsweg nahmen wir die ebenfalls ziemlich steile Waldflanke, diesmal auch mit dem oberen Teil, wo uns einige Haselhühner über den Weg flogen - an dieser Stelle hätte ein Bär aber auch gut gepasst. Ab dem Fenner Sattel folgten wir schließlich wieder dem Räthersteig zurück zum Fennberg, während die steilen Flanken des Mendelkamms langsam zwischen den Baumwipfeln verschwanden.

Schwierigkeiten:
°Aufstieg zum Tresner Horn: T2
°Abstecher zum Cimoic: T4, I

Fazit:
Gemütliche Halbtagestour im Mendelkamm mit interessantem Abstecher.

Tourengänger: DiAmanditi


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