SKT Zunderkopf und Vorderfelderkopf O-Flanke – beste Verhältnisse über’m Pflegersee


Publiziert von algi , 14. Februar 2018 um 18:35.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:14 Februar 2018
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz am Pflegersee bei GAP

Der Vorderfelderkopf gehörte mit zu den ersten Skitouren, die ich vor über 40 Jahren mit der DAV-Jugendgruppe unternommen habe. Pistenskistiefel, ausgeliehene Tourenskier mit Schnallfellen, starkes Schneetreiben und miserable Sichtverhältnisse trugen damals nicht dazu bei, eine Begeisterung für das Skitourengehen bei mir zu erwecken. Heute war der ideale Tag zur „Wiedergutmachung“.
 

Ich starte am Pflegersee und folge den Wegweisern Richtung Brünstelkopf / Notkarspitze. Ursprünglich wollte ich zunächst über den Nordgrat zum Brünstelkopf aufsteigen, aber da eine relativ frische Aufstiegsspur dem Weg zur „Hölle“ folgt, kann ich nicht widerstehen und gehe ihr nach, ich muss ja nicht unbedingt bei jeder Tour spuren. Eigentlich ist dieser Weg aber nur ein Abkürzer für die weit ausladenden Kehren der Forststraße., die man aber nach kurzer Zeit wieder erreicht. Nun folgt man ewig lang und sehr flach in südlicher Richtung der Forststraße, nach einer Stunde habe ich meine Entscheidung von vorhin schon bereut.

Ehe die breite Spur sogar leicht abfällt, ist offenbar ein Ortskundiger nach rechts ausgeschert und hat den Wald unterhalb des Zunderkopfes ins Visier genommen. Ich folge der neuen Spur sofort,  Hauptsache es geht endlich bergauf. Für den Weiterweg trifft das Sprichwort „man sollte sich genau überlegen was man sich wünscht, denn es könnte ja wahr werden“ voll zu. Diese Spur zieht gnaden- und kompromisslos durch den steilen Wald hinauf. An einigen Stellen, als die Felle nicht halten wollen, und ich stattdessen wieder 3 Meter im Rückwärtsgang abwärts rutsche, höre ich mich innerlich fluchen. Aber letztendlich bin ich wegen des schnellen Höhengewinns doch zufrieden, und es ist allemal kräftesparender, als wenn man selbst eine neue Spur anlegen muss.

Mein „Vorgeher“ ist bis zum Zunderkopf aufgestiegen und über die SO-Flanke wieder abgefahren, also bleiben mir auch noch ein paar unberührte Schritte hinüber zum Gipfel des Vorderfelderkopfes. Heute gestaltet sich der Gipfelaufenthalt so wie ich ihn mir wünsche, kaum Wind und halbwegs angenehme Temperaturen, so dass ich sogar auf die Hardshell samt Mütze verzichten kann.

Während der Schnee ganz oben noch recht verblasen ist, werden die Schneeverhältnisse für die Abfahrt nach unten hin immer besser. Es ist zwar kein Powder, aber mit ein bisschen Technik und Kraft gelingt es mir, eine ansehnliche Abfahrtsspur in dem riesigen Hang zu hinterlassen.

Wo die Leute geblieben sind, die weiterhin auf der Forststraße unterwegs waren, weiß ich nicht. Entweder haben sie auf einer Alm übernachtet, oder sind exakt in der Aufstiegsspur wieder abgefahren, oder ??? Am Gipfel habe ich jedenfalls keine weiteren Spuren bemerkt.

Der Rückweg auf dem oberen flachen Abschnitt der Forststraße ist nun nicht gerade der Hit, ich empfehle gut gewachste Skier, denn sonst kann es euch wie mir ergehen: die Feuchtigkeit im unteren Abschnitt des sonnenbeschienen Hanges, hat auf meinem Belag Eisklumpen gebildet, die so stark abbremsten, dass ich sie erst wieder mit dem Messer abschaben musste.

Fazit: bei sicheren Verhältnissen ist der gewaltige Osthang des Vorderfelderkopfes schon etwas Besonderes. Mit mind. 3 Aufstiegsmöglichkeiten sollte eigentlich für jeden etwas dabei sein, um einen erlebnisreichen und zufriedenen Skitag verbringen zu können.

Viele Grüße

Albert


Tourengänger: algi


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