Ruchstock (2813m) & Hasenstöck (2719m)
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Zuweilen fallen uns Highlights recht überraschend in den Schoss. Relativ spontan beschlossen wir, uns mal endlich den Ruchstock via Nordsattel vorzuknöpfen. Seit wir zuletzt via Normalroute oben waren, vergingen auch schon wieder fünf Jahre. Nun starteten wir unter dem Motto, einfach mal schauen zu gehen. An den Schnee hatten wir geringe Erwartungen, zumal es eine Woche lang nicht mehr geschneit hatte. Immerhin war es kalt und so hatten wir doch noch etwas Hoffnung, auf der Schattenseite der Bannalp etwas Pulverschnee zu erwischen. Schliesslich kam alles viel, viel besser als erhofft.
Nach einer kurzen Abfahrt zum Urnerstafel zogen wir den Schwarzgraben hoch. Der Wind im Gesicht machte die Kälte auch nicht gerade angenehmer. In der Gegend liegt viel Schnee. So war auch die Querung aus dem Schwarzgraben raus, die auf den letzten Metern manchmal etwas mühsam sein kann, sehr angenehm zu gehen. Danach zweigten wir links ab und stiegen Spitzkehre für Spitzkehre in Richtung Nordsattel hoch. Schnell wurde uns klar, dass die Abfahrt keinesfalls zur Pflichtübung werden würde, sondern zum nahezu perfekten Spass.
Da die letzten Höhenmeter auf den Sattel einigen Feindkontakt versprachen, machten wir etwas unterhalb des Nordsattels unser Skidepot. Mit Steigeisen und Pickel bewaffnet stapften wir danach zum Sattel hoch. Zugegeben, beim ersten Anblick der weiteren Aufstiegsroute wäre ich am liebsten gleich rüber zu den Hasenstöck und wieder runter. Schliesslich fasste ich mir ein Herz und folgte meiner Kollegin in die Höhe. Wir erwischten sicherlich gute Verhältnisse. Die beiden Felsstufen waren gut eingeschneit, der Schnee bot guten Halt. Schwierig ist der Aufstieg vom Nordsattel zum Ruchstock nicht, allerdings sehr steil und durchaus so, dass er kaum Fehler verzeiht.
Nach insgesamt 3h 15min erreichten wir schliesslich den Gipfel – und endlich die Sonne. Unsere Nasen und Finger freuten sich über etwas Wärme. Nach der Gipfelrast stiegen wir wieder zum Nordsattel ab und stapften noch kurz zu den Hasenstöck hoch. Die Abfahrt zum Urnerstafel war schliesslich ein einziges, riesiges Vergnügen. Wir staunten nicht schlecht, nach einer Woche ohne Schneefall noch viel unverspurtes Gelände mit gut 30cm Pulverschnee vorzufinden. Unten angekommen, nahmen wir für zwei Franken den Skilift zum Nätschboden hoch. Das lohnt sich stets, da man so nicht noch einmal anfellen muss.
SLF: günstig

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