Ruchstock 2814m ein anspruchsvolle Halbtagestour
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Halbtagestour in der Zentralschweiz. Anspruchsvoller Skiberg. Am Treffpunkt der Kantone Nidwalden, Obwalden und Uri. Tolle Rundsicht.
So könnte man die heutige Tour in Stichworten beschreiben.
Der Entscheid diesen Gipfel zu besteigen fällten wir, Reto und Ich, erst am Samstagabend. Besser gesagt, Reto fragte mich ob ich mitkommen wollte.
Da ich zwei Tage in einem Kurs verweilte und meist nur sass, musste ich nicht überlegen und schloss mich ihm an.
Verhältnissmässig spät treffen wir uns und fahren gemeinsam nach Oberrickenbach und mit der Luftseilbahn Fell-Chrüzhütte weiter zur Chrützhütte. Hier beginnt unsere Tour, hier schnallen wir die Skier an.
Aufstieg |
Von der Bergstation der Luftseilbahn Chrützhütte P.1713 fahren wir ostwärts, hinunter zum Berggasthaus Urnerstafel P.1690. Dieses liegt im Talboden der Bannalp. Hier ist der Zeitpunkt gekommen die Felle aufzuziehen.
Nun geht es in südöstlicher Richtung zum Schwarzgraben und zu P.2014 auf der Nordseite der Schinberg-Felsfluh. Dieser folgend auf der linken Seite des Schwarzgraben gewinnt man, über das langsam steiler werdende Gelände, stetig an Höhe.
Wir kommen zügig voran und stehen schon bald an einer der Schlüsselstellen dieser Tour. Südwärts wird der Schwarzgraben auf ca. 2350m über eine Geländekante verlassen. Dabei wird ein klassischer Triebschneehang durchquert der Vorsicht erfordert.
Bis zu dieser Geländekante westlich und unterhalb der Hasenstöck sind die Aufstiegsrouten zum Ruchstock und seinem kleiner Bruder dem Laucherenstock identisch. Ein dementsprechend hoher Andrang herrscht in der Aufstiegsspur. Ab der Kante teilen sich die Routen. Die zum Laucheren biegt nach rechts, nordwestlich ab.
Überraschenderweise machen sich beinahe alle der „Türler“ auf den Weg zum Laucherenstock, so dass wir anfänglich alleine weiter dem Ruchstock entgegensteigen. Erst eine ganze weile später, schliessen zwei weitere Personen zu uns auf.
Von der Geländekante bestehen zwei Möglichkeiten für den weiteren Weg.
Variante 1:
Erst kurz auf die Ebene abfahren (Route Laucherenstock) um kurze Zeit später nach links abzubiegen und über eine flacheren Kamm hoch zum Beginn der Rampe.
Variante 2:
Die Höhe behalten und von der Kante direkt nach links zum unteren Teil der steileren Westflanke der Hasenstöck traversieren. Nach Süden abdrehen, oberhalb einiger kleineren Felsen entlang auf eine kleine kaum als solches erkennbare Schulter die zu gleich den Beginn der 35-40° steilen Rampe (Couloir) darstellt.
Da wir nicht an Höhen verlieren wollen entscheiden wir uns für Variante zwei.
Über die 35-40° steile nach Westen gerichtete Rampe, die am Fuss der imposanten Ruchstock-Nordwand, 100 Höhenmeter zum Nordsattel südlich der Hasenstöck führt, steigen wir hoch. Vieler, zudem sehr guter Schnee, ermöglicht uns mit den Skis bis auf den Nordsattel ca. 2690m hoch zu steigen. Erst hier erstellen wir unser Skidepot und nehmen die letzten Höhenmeter zu Fuss in Angriff.
Über die felsdurchsetzte, recht steile Nordflanke des Ruchstock erreichen wir das Gipfelplateau und gelangen über dieses in wenigen Minuten zum Höchsten Punkt des Ruchstock P.2814, der südöstlich liegt. Ein Steinmann markiert diese Stelle.
Die Schneeflanke war heute durch den vielen und äusserst guten Trittschnee relativ einfach zu begehen. Steigeisen und Eispickel waren hilfreich aber nicht unbedingt, vorallem die Steigeisen, notwendig.
Trotz des angekündigten Wetterumschlags war es auf dem Gipfel praktisch windstill. Mit der Sonne sogar richtig angenehm zum verweilen und die Aussicht zu geniessen.
Ein weiteres Plus, auf dem Ruchstock war wenig los, im Gegensatz zum Laucherenstock.
Abfahrt |
Da wir bei Zeiten wieder im Tal sein wollten, machten wir uns schon bald zum Rückweg bereit. Auf gleicher Route steigen und fahren wir zurück zum Berggasthaus Urnerstafel P.1690.
Dort lassen wir uns vom etwas unterhalb liegenden Schlepplift bequem zum Nätschboden P.1793 hoch ziehen und fahren den letzten Teil über die Skipiste zur Bergstation der Fell-Chrützboden Lufsteilbahn P.1713.
Gegen einen Preis von CHF 2.00 darf dieser benützt werden. (Einfache Fahrt) Ausser man hat eine Tageskarte für das Skigebiet gelöst.
Während der Abfahrt treffen wir alle möglichen Arten von Schnee an. Pulverschnee, Sulz, sehr harte Stellen oder dann wieder Harsch der leider nicht immer tragfähig war.
Insgesamt waren die Schneeverhältnisse aber noch immer Top, auch dank der Nordausrichtung der Hänge.
Tour zu zweit.
Startpunkt |
Bergstation Luftseilbahn Fell-Chrützhütte P.1713 (via Oberrickenbach zur Talstation)
Ziel |
Ruchstock 2814m
Anforderungen |
Anspruchsvolle Skitour mit bis 40° steilen Passagen die eine gute Skitechnik im Aufstieg und der Abfahrt voraussetzten.
Steiler felsdurchsetzter Fussaufstieg zum Gipfelplateau
Hangrichtung |
Nordwest, West, Nord
Lawinengefahr |
Tour nur bei sicheren Lawinenverhältnissen begehen. Querung zur Geländekante beim Schwarzgraben, Triebschneehang. Westhang zum Nordsattel auf 100 Höhenmetern 40° steil.
Material |
Übliche Skitourenausrüstung
Steigeisen, Eispickel für den Fussaufstieg können hilfreich sein.
Zusätzliche Info |
Erste Gondelfahrt ist um 8:30Uhr. Selbahnfrühfahrten können bis 17:00 Uhr am Vortag angemeldet werden.
Fazit |
- Anspruchsvolle sehr abwechslungsreiche Kurztour.
- Tolle Rundsicht.
- Spannender Fussaufstieg
- Super schöne Hänge zum abfahren.
- Wesentlich weniger häufig besuchter Gipfel als sein kleiner Bruder der Laucherenstock.
- Faszinierende Tour. In einem halben Tag schnell auf 2800m und zurück.
- Gipfel bietet mehrere Möglichkeiten um bestiegen zu werden.
Genaue Route |
Bergstation Fell-Chrützhütte P.1713, Urnerstafel P.1690, Schwarzgraben, P.2014, Geländkante unterhalb Hasenstöck, ostwärts, allmählich nach Süden abdrehend, Rampe zum Nordsattel, Nordfalnke zum Gipfelplateau, südöstlich zum Gipfel, zurück auf gleicher Route.
Alternativ 1:
Von der Bannalp via Bannalper Schonegg über die Nordseite mit Abfahr direkt zur Bannalp via Nordsattel, Urnerstafel. (Anspruchsvolle Überschreitung)
Alternativ 2:
Von St. Jakob im Grosstal her aufsteigen.
Alternativ 3:
Oder auf anderer Route Aufsteigen und nach St. Jakob im Grosstal abfahren.

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