I Mudínn/Monte Mondini


Publiziert von Mo6451 , 3. Februar 2018 um 23:35.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Sottoceneri
Tour Datum: 3 Februar 2018
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Tamaro-Lema   CH-TI 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 585 m
Abstieg: 266 m
Strecke:9,05 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Basel - Bellinzona - Lugano; FLP Lugano - Magliaso
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus 428 Bedigliora - Ponte Tresa; FLP Ponte Tresa - Lugano; cff logo Lugano - Basel
Kartennummer:map.wanderland.ch, komoot

Das Wetter fragt nicht nach dem Wochentag, wenn es schön ist, muss ich los. Dabei gehe ich ungern am Wochenende, meist ist zu viel los und die Züge recht voll. Aber heute blieb mir nichts anderes übrig, wollte ich die Sonnenstrahlen im Tessin genießen.

Magliaso liegt nun nicht vor der Haustür, eine recht lange Fahrt wartete auf mich. Zu Mittag, um 12 Uhr konnte es endlich losgehen. Ich hätte die Tour mit dem Bus auch verkürzen können, aber samstags sind die Kurse recht ausgedünnt.

Von der Haltestelle der FLP folge ich zuerst dem Wanderweg Richtung Pura. Bis zum Kreisverkehr verläuft der Wanderweg entlang der vielbefahrenen Straße. Entsprechend laut ist es hier.

Nachdem ich die Magliasina überquert habe biege ich gleich rechts ab und bin auch bald im Grünen, d.h. eher im Braunen, denn grün ist die Natur noch nicht.

Bei P 310 verlasse ich den Wanderweg und biege links auf den Forstweg ab. So kann ich mir eine lange Schleife ersparen. Am Ende ist die Wegführung nicht eindeutig und ich lande erst einmal auf einem schmalen Grat. Der ist aber leider nicht durchgängig begehbar, also wieder zurück. Der richtige Pfad führt zwischen zwei Holzstapeln durch und nach ein paar Metern habe ich den Wanderweg wieder erreicht.

Diesem folge ich jetzt bis Pura und durch Pura hindurch. Am Ende des Dorfes verlasse ich endgültig die Zivilisation, aber die Straße ist noch ein Stück asphaltiert, denn weiter oben gibt es noch ein Gebäude am Ende der Wasserfassungen, denen ich auf meinem Weg immer wieder begegne.

Nun bin ich endgültig im Wald, nämlich im Kastanienwald. Zusammen mit den Steinen der obligate Tessiner „Straßenbelag“. Vorbei an Madonna della Morella geht es nun stetig aufwärts bis Molino bzw. Curio. Den Ort Curio streife ich nur, denn ich suche den nicht mehr markierten Einstieg Richtung I Mudínn.

Bei Bruciato stellen mich erst einmal zwei Hunde, sie haben etwas dagegen, dass ich am Haus vorbei laufen will. Will ich auch nicht, denn vorher zweigt ein schmaler Pfad rechts ab. Das müsste der Aufstiegsweg sein. Kurze zeit später heißt es noch einmal aufpassen, denn der richtige Pfad biegt erneut rechts, geradeaus würde man in einer Sackgasse landen.

Von nun an kann ich mich ganz auf den Aufstieg konzentrieren. Immer mal wieder gibt es orangene Punkte und Pfeile, aber auch sie führen später in die Irre. Da verlasse ich mich doch auf mein GPS.

Bis zur Höhe von 720 m steigt der Weg stetig, aber ständig an. Dann zeigt das Zickzack in der Karte, dass es nun steiler wird. Hier habe ich zwei Möglichkeiten, den ganz steilen Aufstieg entlang der im Erdreich verborgenen Elektroleitungen oder in kurzen Serpentinen nebendran vorbei.

Auf dem ersten Stück entscheide ich mich für die steile Variante, später weiche ich auf die Serpentinen aus, denn der mit Laub bedeckte Untergrund bietet wenig Halt. Schon bald sehe ich das erste Kreuz, das ist aber noch nicht der Gipfel.

Rechts am Kreuz vorbei führt ein etwas breiterer Weg um den Gipfel herum, ich entscheide mich für die direkte Variante und sehe bald vor dem riesigen Gipfelkreuz. Die Bank unter dem Kreuz lädt endlich zur Mittagspause ein. Der Sockel des Kreuzen hält den Wind ab, so dass es hier richtig warm ist. Und außer mir ist auch niemand unterwegs. Ich genieße die Ruhe hier oben.

Nachdem ich mein kleines Stück Wurst verzehrt habe, mache ich mich an den Abstieg nach Ponte Tresa. Eine Stunde und zwanzig Minuten stehen auf dem Wegweiser.

Bis zum Croce del Sasso folge ich dem Wanderweg, dann biegt er laut Karte nach links ab. Und schon erlebe ich eine böse Überraschung. Ein großes Transparent weist auf Holzfäller Arbeiten hin. Nun ja, davon habe ich mich noch nie abschrecken lassen, außerdem ist heute Samstag und Sägen sind keine zu hören.

Aber es geht nicht, der gesamte Abhang ist abgeholzt und ein Wanderweg nicht mehr ersichtlich, noch nicht einmal die Richtung, nur die Markierung an einem Baum, der von den Sägen verschont geblieben ist. Umgehen kann man dieses Drama auch nicht. Nun muss ich erst einmal die elektronische Karte zu Rate ziehen, um zu sehen, welche Möglichkeiten mir bleiben.

Ein wegloser Abstieg ist auch nicht möglich, das wären 100 Höhenmeter und dafür ist das Gelände zu steil. Also fällt die Wahl auf Feredino, denn dort ist eine Bushaltestelle. Zuerst mal schauen, ob dort am Samstag überhaupt ein Bus fährt. Ja, ich habe Glück aber der nächste Bus fährt erst nach 16 Uhr und jetzt ist es noch keine 15 Uhr.

Langsam mache ich mich auf den Weg, der schon fast eine Straße ist, zwar mit Laub und Steinen aber ganz unmotiviert gibt es auch asphaltierte Abschnitte. In Feredino angekommen ist es noch so früh, dass ich weiter aufsteige nach Bedigliora. Auf dem Weg dorthin komme ich noch an einem Denkmal für Pietro Grassi vorbei. Das muss ein bedeutender Mann gewesen sein, denn auch die Straße ist nach ihm benannt.

In Bedigliora besichtige ich noch das schöne Dorf, wenn nur die Autos nicht immer alles zugeparkt hätten und die fantastische Aussicht auf den Monte Rosa. Auch eine winzige Ecke des Matterhorns ist zu sehen, so verrät es mir eine Einheimische.

Im Gespräch vergeht die Zeit bis zur Abfahrt des Busses schnell. In wilden Serpentinen windet sich der Bus hinunter nach Ponte Tresa, wo ich die FLP nach Lugano besteige. Unterwegs grüßen dann noch Bekannte wie Monte Boglia, Monte Brè und die Kette vom Caval Drossa bis zum Camoghè. Da werden Erinnerungen wach.

Eine wunderschöne Tour in totaler Einsamkeit, so wie ich es liebe.
Tour solo.

Tourengänger: Mo6451


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